Zu hoher Blutzucker beeinträchtigt die Gehirnfunktion und führt zu Demenz
Ein zu hoher Blutzucker kann laut Forschern das Risiko eines kognitiven Verfalls und Demenz auch bei Prädiabetes signifikant erhöhen. Darüber hinaus sind niedrige Blutzuckerspiegel mit einer besseren Gehirnfunktion verbunden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, warum es so wichtig ist, die Blutzuckerwerte im normalen Bereich zu halten.
Wie sich ein zu hoher Blutzucker aufs Gehirn auswirkt
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Die Forscher berichteten, dass Menschen, bei denen Prädiabetes diagnostiziert wurde, mit 54 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit eine vaskuläre Demenz entwickeln. Das ist weniger als das dreifache Risiko für so eine Demenzerkrankung bei denjenigen mit Diabetes. Basierend auf früheren Forschungen und die aktuellen Erkenntnisse können die Wissenschaftler mit Sicherheit behaupten, dass Prädiabetes ein Hochrisikostatus für Menschen ist. Sie wissen also, dass ein zu hoher Blutzucker das Risiko für kognitiven Verfall und insbesondere für vaskuläre Demenz deutlich erhöht. Die Studie hebt vor allem die Hirnschäden hervor, die sich aus einer anhaltenden Erhöhung des Blutzuckerspiegels ergeben können. Die Ergebnisse zeigten, dass diejenigen mit Prädiabetes auch eher einen kleineren Hippocampus und ein größeres Volumen an Hyperintensitäten der weißen Substanz im Gehirn aufweisen. Letztere sind ein Maß für die Schädigung der Gefäße. Menschen mit Prädiabetes schnitten bei kognitiven Funktionstests ebenfalls schlechter als diejenigen mit normalem Blutzucker ab.
Menschen mit Prädiabetes werden oft nicht therapeutisch betreut und laufen mit Blutzuckerspiegeln herum, die problematisch, aber nicht kontrolliert sind. Hohe Blutzuckerspiegel, auch nur episodische und nicht chronische, führen dazu, dass sich Zuckermetaboliten in Gehirnzellen ansammeln. Dementsprechend kann so ein Zustand systemische Entzündungen verursachen, wobei diese oxidativen Metaboliten die Zellmembranen schädigen. Im Laufe der Zeit beschleunigt dies den biologischen Alterungsprozess und kann altersbedingte Krankheiten, einschließlich Gefäßerkrankungen, verschlimmern. Dies kann wiederum zu einem Rückgang der kognitiven Verarbeitung und der vaskulären Demenz führen.
Da diese Studie jedoch beobachtend ist, kann sie keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen Prädiabetes und Hirnschäden herstellen und sollte in zukünftigen Forschungen repliziert werden. Die Studienergebnisse zeigen, dass der Blutzuckerspiegel zu überwachen ist, um frühzeitig einzugreifen und eine Schädigung des Gehirns zu verhindern, die manchmal irreversibel sein kann. Menschen mit Prädiabetes können das Risiko verringern, indem sie sich gesund und ausgewogen ernähren, aktiv sind, gut schlafen und ein gesundes Gewicht halten.