Vorklinische Medizin: Prädiabetes und die Subtypen deuten auf Risiken hin

von Charlie Meier
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Bei Menschen mit Prädiabetes hat die vorklinische Medizin sechs klar unterscheidbare Subtypen kategorisiert. Die sogenannten Cluster unterscheiden sich also in der Entwicklung der Krankheiten, dem Risiko für Diabetes und der Entwicklung von Komplikationen. Dies zeigt eine Studie des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD). Die neue Klassifizierung kann in Zukunft dazu beitragen, die Manifestation von Diabetes oder die Entwicklung von Diabetes-Komplikationen durch gezielte Prävention zu verhindern.

Wie identifiziert vorklinische Medizin Prädiabetes?

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Diabetes ist eine weltweite Pandemie. Seit 1980 hat sich die Zahl der Diabetiker weltweit vervierfacht. Allein in Deutschland leiden 7 Millionen Menschen darunter und der Trend steigt weiter. Bis 2040 könnte die Zahl der Menschen mit Typ-2-Diabetes auf bis zu 12 Millionen ansteigen. Typ-2-Diabetes entwickelt sich jedoch nicht von einem Tag auf den anderen. Menschen durchlaufen oft ein längeres Vorstadium von Diabetes, in dem der Blutzuckerspiegel bereits erhöht ist, die Menschen jedoch noch nicht krank sind. Tübinger Forscher haben nun einen wichtigen Durchbruch erzielt. Mithilfe der Clusteranalyse bei Menschen mit Prädiabetes haben sie sechs verschiedene Subtypen mit unterschiedlichem Diabetesrisiko entdeckt. Eine differenzierte Klassifizierung von Prädiabetes und Diabetes ermöglicht eine individuelle und frühzeitige Prävention und Therapie von Diabetes und seinen Folgeerkrankungen in einer Weise, die an die Entwicklung der Krankheit angepasst ist.

Basierend auf wichtigen Stoffwechselparametern wie Blutzuckerspiegel, Leberfett, Körperfettverteilung, Blutfettwerten und genetischem Risiko konnten die Forscher sechs Subtypen von Prädiabetes identifizieren. Wie bei manifestem Diabetes gibt es auch im Vorstadium des Diabetes verschiedene Krankheitstypen, die sich in Blutzuckerspiegel, Insulinwirkung und Insulinsekretion, Körperfettverteilung, Leberfett und genetischem Risiko unterscheiden, so die Studienautoren.

Studienergebnisse

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Drei dieser Gruppen (Cluster 1, 2 und 4) zeichnen sich durch ein geringes Diabetesrisiko aus. Die Studienteilnehmer in Cluster 1 und 2 waren gesund. Schlanke Menschen sind die Hauptmitglieder von Cluster 2. Sie haben ein besonders geringes Risiko, Komplikationen zu entwickeln. Cluster 4 besteht aus übergewichtigen Menschen, deren Stoffwechsel noch relativ gesund ist. Die drei verbleibenden Subtypen (Cluster 3, 5 und 6) sind mit einem erhöhten Risiko für Diabetes und/oder Sekundärkrankheiten verbunden. Menschen, die zum Subtyp 3 gehören, produzieren zu wenig Insulin und haben ein hohes Risiko, an Diabetes zu erkranken. Menschen in Cluster 5 haben eine ausgeprägte Fettleber und ein sehr hohes Diabetes-Risiko, da ihr Körper gegen die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin resistent ist. Bei Subtyp 6 tritt eine Schädigung der Nieren auf, noch bevor Diabetes diagnostiziert wird. Auch hier ist die Sterblichkeit besonders hoch.

ärztin mit blauem kittel hält ein schild mit diabetes in den händen mit gummihandschuhen

Diese Ergebnisse basieren auf Untersuchungen, die in den letzten 25 Jahren durchgeführt wurden, um Menschen mit einem erhöhten Diabetesrisiko zu charakterisieren. Eines der Ziele des DZD ist es, präzise Präventions- und Therapiemaßnahmen zu entwickeln. Dies ermöglicht eine geeignete Prävention oder Behandlung für die richtige Personengruppe zur richtigen Zeit. Die Kombination von eingehender klinischer und molekularer Forschung und Bioinformatik hat dieses international wichtige Ergebnis ermöglicht. Die Identifizierung von Subtypen in den Vorstadien des Typ-2-Diabetes ist ein wichtiger Schritt in Richtung Präzisionsmedizin bei der Prävention von Diabetes und seinen Komplikationen.

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Charlie hat viel um die Welt gereist und mehrere Kulturen kennengelernt. Er hat sein Bachelor Abschluss in Kommunikationswissenschaft an der Uni Duisburg-Essen absolviert und beschreibt sich als leidenschaftlichen Musikfan.