Kräuter winterfest machen – So bewältigen Ihre Lieblingspflanzen die kalte Jahreszeit

von Olga Schneider
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Kräuter aus dem eigenen Kräutergarten sind hübsch anzusehen und eine willkommene Bereicherung beim Kochen, Backen und Basteln. Leider überstehen einige Pflanzen die Minustemperaturen der kalten Jahreszeit nicht so leicht. Dennoch heißt das nicht, dass Sie kälteempfindliche Kräuter im Winter ausmustern und im nächsten Jahr den Kräutergarten neu anlegen müssen. Schließlich lässt sich mit Hilfe des richtigen Winterschutzes auch im nächsten Jahr noch viel Freude an Kräutern und Pflanzen haben. Wenn es allerdings um Frostschutz geht, sollten Sie berücksichtigen, dass die verschiedenen Kräuterpflanzen verschiedene Ansprüche stellen. Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihre Kräuter winterfest machen können.

Kräuter winterfest machen: Stauden noch vor Winterbeginn abernten

Kräuter im Winter trocknen und aufbewahren nützliche Tipps

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Viele Kräuter, die sich oft im heimischen Kräutergarten finden, sind Stauden. Das bedeutet, dass die Pflanze ihre Blätter und oft auch die Stiele im Herbst abwirft. Im Frühling treiben die Pflanzen dann aus dem Wurzelstock neu aus. Zu den Stauden zählen dabei beispielsweise Kräuter wie die Zitronenmelisse oder die Minze, die sich als natürliche Heilmittel einsetzen lassen. Bei Stauden empfiehlt es sich, gesunde Blätter schon im Herbst zu ernten. Anschließend können Sie die Blättchen trocknen und aufbewahren.

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Die erfahrenen Hobbygärtner raten dazu, im Herbst Kräuterblätter, Blütenstände (falls vorhanden) und Stängel abzuschneiden. Die geernteten Kräuter können Sie dann auf ein Backblech streuen und in den Backofen stellen. Heizen Sie den Ofen auf 50° vor und lassen Sie die Tür leicht geöffnet. Sie brauchen in der Regel 3-4 Stunden zum Trocknen, achten Sie dabei darauf, dass die Blätter nicht braun werden. Bewahren Sie sie anschließend am besten in einer luftdichten Dose auf. Bei Bedarf können Sie die getrockneten Kräuter dann z.B. zur Teezubereitung nutzen und die vielen heilenden Eigenschaften auch im Winter genießen.

Pflanzen mit verholzter Basis erst im Frühjahr zurückschneiden

Kräuter winterfest machen und vor Frost schützen

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Verholzende Kräuterpflanzen sind jene, die nach dem Winterende neue Triebe von ihren Stämmen bilden. Kräuter mit einer verholzten Basis werden in der Regel am Frühlingsanfang zurückgeschnitten. Im Winter können Sie die Pflanzen einfach draußen lassen, sie brauchen keine Überwinterung oder Frostschutz. Erst im nächsten Jahr , Mitte bis Ende April, ist Zeit für den Rückschnitt.

Vlies schützt besonders empfindliche Kräuter

Mediterrane Kräuter überwintern Lavendel trocknen und aufbewahren

Einige Kräuterpflanzen können durchaus Minusgrade vertragen. Dennoch benötigen sie einen Schutz vor besonders frostigen Temperaturen. Insbesondere Schnee kann solchen Balkonkräutern nämlich schaden oder sie sogar erfrieren lassen. Zu den frostempfindlichen Kräutern zählen beispielsweise einige Lavendelsorten, Lorbeer, Rosmarin oder buntlaubiger Salbei. Sofern diese Pflanzen nicht im Haus überwintern, bedürfen sie in der kalten Jahreszeit besonderen Schutz. Gut ausgerüstet können diese Pflanzen aber durchaus – oft sogar besser als im Haus – in einem Kübel oder ausgepflanzt im Freien überwintern.

Um die empfindlichen Pflanzen draußen vor Kälte zu schützen, ist insbesondere Vlies gut geeignet. Beim Kauf sollten Sie jedoch unbedingt darauf achten, dass es sich um dickes Vlies in sogenannter “Gärtnerqualität” handelt. Nur dann ist das Material wirklich dazu in der Lage, empfindliche Kräuter vor Frost und Schnee zu schützen. Handelt es sich um kräftiges Vlies in Gärtnerqualität, weist dieses ein Gewicht von nicht weniger als 90 Gramm je Quadratmeter auf. Das ist ausreichend, um die empfindlichen Pflanzen vor Frostschäden zu bewahren.

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Um einen Kälteschutz aus Vlies zu konstruieren, umwickeln Sie die Pflanze mit einem ausreichend großen Vliesstück. Dabei sind z.B. Bambusstäbe als Gerüst hilfreich. Ist das Gerüst um die Pflanzen herum aufgebaut, können Sie es mit dem Vlies umwickeln. So ist die Pflanze vor Frost geschützt, das Vlies beschädigt sie aber nicht. Sollten die Temperaturen besonders stark sinken, sollten Sie auch den oberen Pflanzenteil mit Vlies bedecken. Beschweren Sie das Vlies dabei am besten zusätzlich im Bodenbereich mit Steinen. Das licht-, wasser- und luftdurchlässige Vlies umgibt die Pflanze dann komplett und schützt sie quasi wie eine Schneedecke.

Ein zusätzlicher Schutz der Pflanze bei besonders kalten Außentemperaturen lässt sich außerdem durch das Ausbringen von Mulch erreichen. Hierzu bedecken Sie den Boden um die Pflanze einfach mit einer dicken Schicht beispielsweise aus Laub oder gehäckselter Rinde. Die Mulchschicht wirkt dann dämmend und schützt die Wurzeln der Pflanze selbst vor starkem Frost.

Besonders kälteempfindliche Kräuterpflanzen können im Haus überwintern

Kräuter winterfest machen im Haus überwintern und an der Fensterbank aufbewahren

Bestimmte Kräuterpflanzen sind besonders frostempfindlich. Zu den Kräutern, die besonders unter Kälte leiden, gehören etwa Basilikum, Duftpelargonien oder Zitronenverbene. Gemeinsam haben diese Pflanzen, dass sie Minusgrade generell nicht vertragen. Bei Frostgefahr sollten Sie diese Pflanzen darum unbedingt ins Haus holen. Anders als viele andere Pflanzen leiden sie durch den Standortwechsel nämlich weniger als durch zu kalte Temperaturen.

Im Haus sollten Sie die Pflanzen dann möglichst hell und bei einer Temperatur von 10 bis 15 Grad aufstellen. Wichtig ist außerdem: Um auch im Haus gut zu gedeihen, benötigen die Pflanzen eine recht hohe Luftfeuchtigkeit. Sollten Sie keinen Luftbefeuchter haben, können Sie auch eine kleine Wasserschale neben die Kräuter stellen. Außerdem kann beispielsweise auch ein Zimmerspringbrunnen für pflanzenfreundliche Klimabedingungen sorgen.

Selbst Schnittlauch schafft es durch den Winter

Zierlauch winterfest machen Tipps für Kräuter im Winter

Schnittlauch gehört zu den populärsten Küchenkräutern. Mit ihm schmecken die Deutschen immer gerne Ihre Gerichte ab. Üblicherweise gedeiht er im Frühjahr und Sommer im Freien in einem Beet oder Kübel. Allerdings kann es auch Schnittlauch durch die kalte Jahreszeit schaffen. Dazu muss er allerdings von seinem Beet in einen Topf „umziehen“. Damit das Umpflanzen gelingt, hilft ein kleiner Umpflanz-Trick:
Zum Umpflanzen des Schnittlauchs lösen Sie nach dem ersten Frost mit einer Grabegabel den gesamten Pflanzenballen des Schnittlauchs aus der Erde. Danach können Sie die Pflanze in mehrere einzelne Teilstücke aufteilen. Jedes Teilstück sollte einen Durchmesser von rund 10 Zentimetern aufweisen. Anschließend können Sie die Teilstücke in je einen mit frischer Erde bestückten Topf einpflanzen.Die Schnittlauchhalme können Sie dann bis auf wenige Zentimeter kürzen und die Töpfe an einem hellen, sonnigen Ort aufstellen. Idealerweise sollte sich die Raumtemperatur um etwa 20 Grad bewegen, damit der Schnittlauchernte auch im Winter nichts im Wege steht.

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Olga Schneider ist begeisterte Hobby-Gärtnerin mit Interesse am naturfreundlichen Gemüse- und Obstanbau im Nutzgarten, sowie an Pflege von Blumen und Zierpflanzen. Auf Deavita ist sie auch in den Kategorien Ordnung im Haushalt und Putztipps aktiv, wo sie Ratschläge zu umweltfreundlichen und natürlichen Hausmitteln gibt. In Ihrer Freizeit stöbert sie gerne durch Seiten über Mode, Nageldesign und Haartrends. Sie backt gerne und probiert zusammen mit ihrer Familie neue Rezepte.