Das Reifenprofil: Beschaffenheit und Profiltiefe mitentscheidend für die Sicherheit im Verkehr

von Ramona Berger
Banneranzeige

Hand aufs Herz: Wenn Sie sich mit Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen über Autos unterhalten, stehen im Vordergrund immer die Marke, die Motorleistung, Pro und Contra Elektro- oder Verbrennerantrieb, das Design etc. Dabei wird schnell vergessen, was alle Autos gemeinsam haben, vom günstigen Kleinwagen bis zur sündhaft teuren Luxuslimousine: die Reifen. Jedes Auto fährt auf vier Reifen, und diese müssen vor allem einen Zweck erfüllen, nämlich bei Hitze und Kälte, bei Schnee, Eis und Regen, in engen Kurven und bei plötzlichem Bremsen das Fahrzeug sicher in der Spur und auf der Straße zu halten. Der folgende Beitrag beschäftigt sich damit, was gute Reifen ausmacht, wie das Reifenprofil beschaffen sein sollte, wie viel Profiltiefe Winterreifen haben müssen und welche Mängel zu einer Gefahr werden können.

Was macht einen guten Reifen aus?

Sommerreifen haben eine geringere Profiltiefe

Banneranzeige

Zunächst ist zwischen den Kategorien Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen unterscheiden. Sie müssen unterschiedliche Zwecke erfüllen und weisen deshalb auch unterschiedliche Konstruktionsweisen auf.

Ein Sommerreifen ist einfacher konstruiert als die beiden anderen Gattungen, weil er lediglich auf einer trockenen oder nassen Fahrbahn funktionieren muss. Winter- und Ganzjahresreifen hingegen müssen auch verschneite und vereiste Straßen sicher bewältigen.

Winterreifen weisen ein besonders grobstolliges Profil auf

Sprit sparen beim Tanken Tipps
Autos

Sprit sparen: clevere Tipps und Tricks, wie Sie Benzin und Diesel, bzw. Geld beim Fahren sparen können

Steigende Ölpreise sind der Grund, warum Benzin und Diesel so teuer wie nie sind. Wir geben gute Tipps, wie Sie Sprit und Geld sparen können.

Bei Ganzjahresreifen ist festzuhalten, dass sie immer nur einen Kompromiss darstellen können. Sie erfüllen im Sommer weder die Ansprüche an einen guten Sommerreifen, noch im Winter die Anforderungen an einen guten Winterreifen. Ihr Vorteil ist, dass Fahrerin oder Fahrer es bequemer haben und sich nicht um einen Wechsel vor den jeweiligen Jahreszeiten kümmern müssen. Wenn Sie viel unterwegs sind, im Sommer wie im Winter häufig lange Strecken zurücklegen, kommen Sie an einem Satz Sommer- und einem Satz Winterreifen nicht vorbei. Da sind sich alle Experten einig. Ganzjahresreifen bieten sich an, wenn Sie sich überwiegend nur in Ihrer Stadt bewegen und mit Ihrem Wagen nur zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren.

Winterreifen für sicheres Fahren im Winter

Banneranzeige

Grundsätzlich muss ein guter Reifen ausgewogen sein. Für Eis und Schnee benötigt er ausreichend tiefe Querrillen für einen festen Grip. Für nasse Fahrbahnen sind tiefe Längsrillen erforderlich, damit das Wasser schnell und sicher ablaufen kann. Selbstverständlich sollte der Verschleiß auch nicht zu hoch sein, damit die Reifen lange genutzt werden können. Dieser Faktor hängt aber auch immer stark von Ihrem persönlichen Fahrstil ab.

Wie kann man das Reifenprofil selbst beurteilen?

Profiltiefe von Winterreifen regelmäßig kontrollieren

Gesetzlich festgelegt ist bei Personenkraftwagen und Motorrädern eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm. Wenn Sie mit einem weniger tiefen Profil von der Polizei kontrolliert werden, wird ein Bußgeld fällig, und es gibt einen Punkt in Flensburg. Das Bußgeld ist gestaffelt und erhöht sich je nach Situation wie folgt:

  • 60 Euro bei einer Routinekontrolle durch die Polizei
  • 80 Euro bei einer Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer
  • 100 Euro bei einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer
  • 120 Euro bei einem Unfall

Experten empfehlen jedoch im Hinblick auf die Sicherheit bei nassen, verschneiten und vereisten Straßen höhere Werte von drei Millimetern bei Sommer- und vier Millimetern bei Winter- und Ganzjahresreifen.

der goldene Rand einer 1-Euro-Münze ist 3 mm breit

Welche Fahrradträger fürs Auto gibt es
Autos

5 Möglichkeiten, wie man Fahrräder mit dem Auto sicher transportiert

Fahrrad im Auto transportieren aber wie? Hier stellen wir Ihnen einige der besten Möglichkeiten für Velo-Transport vor. Fahrradträger sind

Sie können die Profiltiefe Ihrer Reifen recht schnell und unkompliziert selbst messen. Auf jedem in Deutschland zugelassenen Reifen befinden sich über den gesamten Umfang verteilt sechs kleine Stege in den relevanten Rillen. Sie heißen Verschleißindikatoren bzw. Tread Wear Indicator (TWI). Die Messung wird neben diesen Stegen vorgenommen. Sollte die Höhe der Stege gleich der Höhe der Profilblöcke sein, dürfen Sie mit den Reifen nicht mehr fahren. Als einfaches “Messgerät” hat sich die 1-Euro-Münze bewährt, denn ihr goldener Rand ist genau drei Millimeter breit. Damit können Sie die Profiltiefe nicht völlig exakt messen, aber Sie bekommen einen guten ersten Eindruck. Wenn nämlich der Goldrand ganz im Profil verschwindet, sind sie auf der sicheren Seite. Ist er sichtbar, sollten Sie eine genauere Prüfung vornehmen bzw. von einem Fachbetrieb vornehmen lassen.

Muss man neue Reifen einfahren?

Muss man neue Reifen einfahren

Mit neuen Reifen ist es wie mit neuen Schuhen: Sie brauchen etwas Zeit, um ihre optimale Leistungsfähigkeit und Sicherheit auf die Straße zu bringen. Händler und namhafte Reifenhersteller raten deshalb dazu, beim Neukauf eines Autos oder nach der Anschaffung eines frischen Satzes die Reifen über eine Strecke von 200 bis 300 Kilometern behutsam einzufahren, und zwar nicht auf der Autobahn bei Vollgas, sondern bei einer mittleren Geschwindigkeit. So genannte Kavalierstarts und Vollbremsungen sind ebenfalls zu vermeiden.

Beim Einfahren wird zum einen das bei der Herstellung benötigte Trennschmiermittel beseitigt und zum anderen die Oberfläche angeraut. Dadurch entwickelt sich der erforderliche Grip. Zudem sorgt die Einfahrphase insgesamt für eine längere Lebensdauer.

Wie gefährlich sind ungleich abgefahrene Reifen?

Kontrollieren Sie Ihre Reifen regelmäßig auf ihre Profiltiefe und unterschiedliche Abnutzungserscheinungen

Fakt ist, dass Autoreifen sich nicht gleichmäßig abnutzen. So unterliegen die Pneus der Antriebsachse durchgängig einem höheren Verschleiß als die anderen beiden. Das erhöht die Schleudergefahr und das Risiko von Unfällen. Zudem sind auch die Bremswege nicht mehr sicher kalkulierbar. Bei einer stark unterschiedlichen Abnutzung raten Fachleute zum Kauf eines komplett neuen Satzes. Auch ein achsweiser Tausch nach 10.000 bis maximal 15.000 Kilometern wird empfohlen. Als Faustregel gilt jedoch, die besseren Reifen immer auf der Hinterachse zu montieren.

Kernaussage

Kontrollieren Sie Ihre Reifen regelmäßig auf ihre Profiltiefe und unterschiedliche Abnutzungserscheinungen, denn die Pneus sind trotz aller modernen Assistenzsysteme im Fahrzeug einer der wichtigsten Faktoren für mehr Sicherheit auf der Straße. Sie tun sich selbst und anderen Verkehrsteilnehmern einen großen Gefallen damit.

Lesen Sie auch: Vereiste Scheiben frei bekommen: Mit diesen Hausmitteln und Tipps klappt es blitzschnell!

Folge uns überall!

Ramona aus Frankfurt ist Mutter der zweijährigen Kaia. Ihre Leidenschaften sind Zumba, Natur und Gärtnern, was sie in ihrem Hinterhofparadies auslebt. Sie sucht ständig nach Mama-Hacks und Kochtipps, um den Alltag effizienter zu gestalten. Kreative Ideen für Kinderentwicklung und aktuelle Trends in Mode und Ernährung begeistern sie ebenfalls. Seit 2013 schreibt Ramona für Deavita, stets gründlich recherchiert und oft durch Experteninterviews gestützt. Sie hat Psychologie in Freiburg studiert.