Slow Travel: Was genau ist das und hilfreiche Tipps für langsames Reisen!

von Lisa Hoffmann

Ganz egal, ob Sie einen Urlaub an der Ostsee planen oder eine exotische Insel besuchen möchten – Reisen ist zweifellos eine der lohnendsten und schönsten Erfahrungen für Menschen. Unseren Geist und unsere Weltsicht für neue Orte zu öffnen, mit neuen Leuten in Kontakt zu treten und in die lokale Kultur einzutauchen – der Urlaub ist immer etwas Bedeutungsvolles und Unvergessliches. Jetzt, wo Reisen wieder möglich ist, und die Ländergrenzen vorsichtig öffnen, ist die Sehnsucht nach einer Auszeit noch größer. Wir leben in einer Zeit, die von Stress und Hektik geprägt ist. Und obwohl uns das bewusst ist, kommen wir selten zur Ruhe. Selbst im Urlaub hetzen wir oftmals von einer Sehenswürdigkeit zur anderen und möchten möglichst viel in kürzester Zeit sehen. Sind Sie schon mal erschöpfter aus dem Urlaub nach Hause gekommen als Sie es vor Ihrer Abreise waren? Dann wird es Zeit, etwas Neues auszuprobieren. Jenseits von Pauschalreisen und Massentourismus etabliert sich gerade Slow Travel als Teil eines neuen Reiseverhaltens und wird immer beliebter. Doch was genau steckt dahinter und warum lohnt es sich, langsam und nachhaltig zu reisen? Das erklären wir Ihnen im Folgenden!

Was bedeutet Slow Travel?

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Übersetzt auf Deutsch bedeutet Slow Travel „langsames Reisen“. Sollten wir aber unseren Urlaub nicht intensiv genießen, würden Sie sich jetzt sicher fragen? Eigentlich schon. Allerdings tut das heutzutage kaum noch jemand, da es uns selbst im Urlaub sehr schwerfällt, Stress und Hektik hinter uns zu lassen. Wir sind viel zu sehr damit beschäftigt, schnell ans Ziel zu kommen, und einmal angekommen, möchten wir alle Sehenswürdigkeiten und „Top“ Restaurants besuchen. Stellen Sie sich jetzt folgendes Szenario vor: Sie wachen in einem wunderschönen Gästehaus auf, bekommen vom Besitzer ein liebevoll und traditionell zubereitetes Frühstück und genießen Ihren Kaffee auf dem kleinen Balkon inmitten eines idyllischen Panoramas. Klingt doch einfach märchenhaft, oder? Nun, genau das ist Slow Travel. Dabei geht es nicht darum, möglichst viel zu erleben und zu sehen, sondern möglichst bewusst zu genießen und wahrzunehmen – Entspannung statt Anspannung.

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Es gibt keine einheitliche Definition für Slow Travel und Sie brauchen keinen langen Urlaub, um den Reisetrend auszuprobieren. Das Hauptziel vom langsamen Reisen ist, Zeit für uns selbst zu finden, den hektischen Alltag hinter uns zu lassen und in die Kultur des besuchten Landes einzutauchen. Eigentlich ist Slow Travel keine neue Erfindung und hängt eng mit der Slow-Movement-Bewegung in Verbindung, die in den 80er Jahren in Italien entstand. Als damals auf der Piazza Navona in Rom ein McDonalds Restaurant eröffnet werden sollte, hat eine Gruppe von Restaurant-Besitzern ein öffentliches Protestessen mit traditionellen italienischen Gerichten veranstaltet. Das Ziel war es, die italienische Küche vor fremden Einflüssen zu schützen. Genauso wie beim Slow Food das Essen als Genuss im Mittelpunkt steht, geht es beim Slow Travel nicht um das Ziel, sondern um die Reise selbst. Anstatt von Punkt zu Punkt zu hetzen, betrachten Sie Ihren Urlaub als eine Gelegenheit, die Küche, die Gegend, die Kultur und die Menschen des Ortes zu fühlen, zu lernen und tiefer mit ihnen in Verbindung zu treten.

Wie funktioniert „langsames Reisen“?

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Während ein All-Inclusive-Urlaub den Touristen vorgefertigte Ausflugspakete bietet, stehen beim Slow Travel vielmehr die individuellen Entscheidungen im Vordergrund. Dabei gilt das Motto „Qualität statt Quantität“. Ob Sie sich für einen unbekannten Ort entscheiden oder ein klassisches Urlaubsziel in der Nebensaison besuchen, liegt ganz bei Ihnen. Wichtig ist nur, dass Sie sich Zeit nehmen, um den Ort, die Menschen und die Kultur in aller Ruhe zu entdecken und zu genießen. Anstatt also für ein Selfie an der Berliner Mauer anzuhalten, können Sie bei einem Rundgang mit einem Kriegshelden die Stadt mit ganz anderen Augen sehen und erleben. Unsere Tipps werden Ihnen dabei helfen, Ihren nächsten Urlaub auf völlig neue Art zu genießen!

Reisen Sie nachhaltiger

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Nachhaltig Urlaub machen ist im Trend. Fliegen ist ein echter Klima-Killer und circa 5 % der gesamten klimaschädlichen Auswirkungen auf die Umwelt werden den Flugzeugen zugeschrieben. Flugreisen sind zwar wegen der großen Entfernungen in manchen Fällen zwingend, aber innerhalb Europas oder Deutschlands gibt es umweltfreundlichere Alternativen. Darüber hinaus merken wir im Flieger kaum etwas vom eigentlichen Prozess des Reisens. Wer jedoch schonmal einen Roadtrip mit dem Auto oder eine Zugreise durch Europa gemacht hat, kennt das wundervolle Gefühl, wenn sich die Landschaft um einen herum langsam verändert. Der erste Moment, in dem man an einer französischen Haltestelle Halt macht und ein Croissant genießt oder in Italien einen Espresso trinkt – unbeschreiblich! Zudem bestimmt Ihr beim Roadtrip selbst das Tempo – Sie können jederzeit anhalten und dadurch mehr von der Landschaft sehen und ein besseres Gefühl für das Urlaubsziel bekommen.

Slow Travel Tipps: Seien Sie spontan

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Das Schönste am Slow Travel ist, dass Sie Ihre Reise selbst organisieren und an Ihre eigenen Wünsche und Vorlieben anpassen können. Dies wird Ihnen anfangs sicherlich schwerfallen, aber versuchen Sie, sich bei der Planung nur auf die wichtigsten Dinge wie Übernachtung und Transfer zu konzentrieren. Überlassen Sie den Rest einfach Ihrer Spontanität. Pläne geben uns zwar mehr Sicherheit, aber spontan zu sein macht uns glücklicher. Während ein Reiseführer nicht schaden kann, wissen wohl die Einheimischen am besten, welche Schönheiten und versteckte Schätze ihre Region zu bieten hat. Überlassen Sie ein paar Dinge einmal dem Zufall und leben Sie den Moment. Ein bisschen Ungezwungenheit tut Ihnen garantiert gut und wird zweifellos für einige unvergessliche Erlebnisse sorgen, an die Sie sich viele Jahre danach mit einem Lächeln zurückerinnern werden.

Kommen Sie mit den Einheimischen ins Gespräch

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Beim Slow Travel geht es vor allem darum, lokal unterwegs zu sein und in die Kultur einzutauchen. Und die beste Möglichkeit, dies zu erreichen, ist natürlich mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu treten. In vielen Fällen ist das jedoch leichter gesagt, als getan, da die Sprache durchaus ein Hindernis sein kann. Doch manchmal braucht es wirklich ein paar Worte oder sogar ein Lächeln, um ein Gespräch mit jemandem zu beginnen. Alles, was Sie dafür tun müssen, ist einige Schlüsselwörter in der Landessprache zu lernen. Die Einheimischen kennen die Umgebung wie ihre eigene Westentasche und  können Ihnen die allerbesten Tipps für Ihren Aufenthalt geben. Seien Sie mutig und laden Sie jemanden zum Mittagessen ein. Lassen Sie sich auf die Menschen ein, um die lokalen Traditionen und Bräuche besser kennenlernen zu können. Mit Slow Travel haben Sie nicht nur die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu machen, sondern vielleicht sogar ein paar Freunde.

Das Handy ausschalten und einen langen Spaziergang machen

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Das Hauptziel vom Slow Travel ist, die Hektik des Alltags zu vergessen und das Reiseziel mit neuen Augen zu entdecken. Und um das zu erreichen, würden wir Ihnen empfehlen, Ihr Handy auszuschalten! Ein kurzer Digital Detox tut nicht nur unserer Gesundheit gut, sondern hilft uns, wirklich abzuschalten und uns voll und ganz auf die Umgebung und uns selbst zu konzentrieren. Schließlich ist das Einzige, was im Urlaub zählt, genau das: Der Urlaub und unsere Auszeit. Die E-Mails von der Arbeit sowie Facebook und Instagram können ein paar Tage warten. Dabei bezieht sich das Digital Detox nicht nur aufs Handy, sondern auch auf den Laptop und das Tablet. Ein paar Tage Offline-Zeit machen einen riesigen Unterschied und wir sollten sie uns eigentlich auch im Alltag gönnen. Oder wie wäre es, wenn Sie das Navi ausschalten und einen langen Spaziergang durch die Gegend machen? Auch wenn Sie sich dabei verlaufen, ist das halb so schlimm, denn nur so können Sie neue Ecken entdecken. Statt von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu hetzen, leben Sie im Hier und Jetzt. Setzen Sie sich in ein Café und beobachten Sie die Umgebung und die Menschen, um ein authentischeres Bild vom Reiseziel zu bekommen.

Übernachten Sie in einem Ferienhaus

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Eine Pauschalreise mit einem 5-Sterne-Hotel und SPA-Bereich kommt beim Slow Travel nicht infrage. Gemäß dem Motto „Wohnen statt nur zu übernachten“ können Sie bleiben, wo Sie möchten. Ein lokaler Bauernhof oder Weinberg, ein familiengeführtes „Bed and Breakfast“ oder eine kleine Familienwohnung – alles, was immer Sie anspricht, ist möglich! Sie sind nicht mehr an internationalen Hotel-Ketten gebunden und können stattdessen die Einheimischen unterstützen. Dabei fühlt sich die Ferienwohnung vielmehr wie das eigene Zuhause an. Man hat mehr Privatsphäre, hat echte Schlüssel statt einer Schlüsselkarte und ist nicht von Essenszeiten abhängig. Zudem sind die meisten Ferienhäuser mit einer Küche ausgestattet, wo Sie selber lokale Gerichte zubereiten und in aller Ruhe genießen können.

Slow Travel Tipps: Reisen Sie in der Nebensaison

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Wie oft haben Sie denn schon gecheckt, wann „die beste Reisezeit“ für einen bestimmten Ort ist und Ihren Urlaub für diesen Zeitraum gebucht? Sie wollten schon immer Paris, Barcelona oder Mallorca besuchen? Auch beim Slow Travel ist dies weiterhin möglich, allerdings lieber in der Nebensaison. Die Vorteile von einer Reise außerhalb der Hauptsaison liegen eigentlich auf der Hand. Es ist weniger lärmend und trubelig und das hat automatisch zur Folge, dass Sie die Leute und das Land authentischer erleben können. Die großen Menschenmengen sind vorbei und man bekommt auf alles einen besseren und realen Blick. Auch die niedrigeren Preise sind nicht zu unterschätzen – in der Nebensaison ist so ziemlich alles bis zu 50 % günstiger!

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Und nicht zuletzt – beim Slow Travel in der Nebensaison reisen Sie viel nachhaltiger und schonender. Viele beliebte Urlaubsziele leiden unter der Belastung durch Massentourismus. Um mit den Menschenmassen klarzukommen, werden ständig neue Hotels gebaut und die Infrastruktur muss aufgebaut werden. Wenn Sie hingegen in der Nebensaison Urlaub machen, nutzen Sie das, was eh schon da ist und sorgen dadurch für einen nachhaltigeren uund ausgeglichenen Tourismus.

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