Wäsche waschen zwischen den Jahren und andere Rituale für die Rauhnächte

von Olga Schneider

Im Dezember zählen wir nicht nur die Adventswochen, sondern auch die zwölf Rauhnächte. Wer an ihrer magischen Kraft glaubt, hält sich in der Zeit zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr an ganz spezifischen Ritualen und vermeidet bestimmte Tätigkeiten wie Wäsche waschen zwischen den Jahren. Warum das so ist und welche Bräuche es noch gibt, verraten wir Ihnen im Artikel.

Wäsche waschen zwischen den Jahren: Darum sollten Sie es nicht tun

Wäsche zwischen den Jahren nicht waschen und andere Aberglauben Rauhnächte

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Für viele Familien beginnt das neue Jahr mit Wäsche waschen. Nicht ein, sondern mehrere Waschgänge sind oft notwendig, bis die schmutzige Kleidung und Bettwäsche endlich sauber sind. Das liegt an einem Brauch, den die meisten von uns bereits von Oma und Opa gehört haben. Und irgendwie halten wir uns auch daran – es wird keine Wäsche zwischen den Jahren gewaschen. Warum ist das aber eigentlich so?

Keine Wäsche waschen während der Rauhnächte

Wäsche zwischen den Jahren nicht waschen

Die Rauhnächte beginnen am Weihnachten und enden am Dreikönigstag. Insgesamt 12 Tagen und Nächten wird eine mythische Bedeutung zugeschrieben: Angeblich wird in dieser Periode die Tür zum Geisterreich geöffnet und dunkle Mächte freigelassen. Hexen, Teufel, Dämonen und böse Geister gehen durch die Lebenden auf der Erde.

Wenn sie weiße Wäsche bemerken, dann stehlen sie und kehren dann im Folgejahr zurück, um sie als Leichentuch für jemanden aus der Familie zu verwenden. Die Menschen glaubten also, dass wer seine Wäsche zwischen den Jahren wäscht und dann auf der Wäscheleine aufhängt, der lädt diese dunklen Mächte in sein Haus ein. Und dies wird dem Haus und vor allem den Familienmitgliedern in Lebensgefahr bringen. Um dies zu verhindern, wurde in vielen Haushalten auf Wäschewaschen verzichtet.

Was noch sollte man laut dem Aberglauben in den 12 Rauhnächten nicht tun?

Hexen während Rauhnächte durch die Welt

  • Man darf früh morgens nicht pfeifen, das bringt Unglück.
  • Man darf sich die Nägel nicht schneiden lassen.
  • Man darf die Bettwäsche nicht im Freien trocknen oder lüften, weil man ansonsten im nächsten Jahr schwer erkrankt.
  • Die Türe sollten sehr aufmerksam geschlossen werden, sie dürfen nicht zugeschlagen werden, ansonsten wird das Wetter im nächsten Jahr schlecht.

Weitere populäre Rauhnächte Rituale: Wünsche verbrennen

Wünsche verbrennen Rauhnächte Ritualen

In der Vorweihnachtszeit überlegt man sich, was man sich für die Zukunft erhofft und schreibt insgesamt 13 Wünsche (jeden Wunsch auf separatem Zettel) auf. Am 25. Dezember nimmt man einen Zettel und verbrennt ihn, ohne dass man den Wunsch zuerst vorliest. Das geht weiter so – jede Rauhnacht wird einen Zettel verbrannt. Am Ende bleibt nur einen Zettel, der man dann auch lesen darf. Auf diesem Zettel steht der Wunsch, der mit großer Wahrscheinlichkeit im nächsten Jahr in Erfüllung kommt. Allerdings sollte man auch daran fest glauben und arbeiten.

Träume sagen die Zukunft voraus

Weiterhin glaubten die Menschen damals, dass alle Träume, die man zwischen den Jahren hat, die Zukunft voraussagen können. Dabei wird nicht der Traum selbst gemeint, sondern eher bestimmte Teile des Traums. Wer zum Beispiel in der siebten Rauhnacht vom Meer und Sonne träumt, der wird im Juli wahrscheinlich reisen oder Urlaub machen. Alpträume werden allerdings nicht wahr.

Durch Ausräuchern wird das Schlechte aus dem vorigen Jahr aufgelöst

Krankheiten oder schlechte Erfahrungen: Jeder von uns hat im vorigen Jahr ein negatives Erlebnis. Man glaubte aber, dass das Ausräuchern der Wohn- und Schlafbereiche 2-3 Tage vor dem neuen Jahr das Schlechte auflösen können. Das neue Jahr symbolisiert so der neue Anfang und die Hoffnungen für die Zukunft.

Lärm zu Silvester kann die bösen Geister vertreiben

Feuerwerke und Böllern können auch heutzutage die bösen Geister endgültig am Silvesterabend vertreiben. Je mehr Lärm man macht, desto besser. Das Ziel – das Böse geht nach dem Ende der 12 Dunkelnächte zurück.

Fischschuppen aus dem Silversterkarpfen soll Glück bringen

gebackener Karpfen Rauhnächte Glücksbringer

Am Silvesterabend wird in vielen Haushälten den Silvesterkarpfen zubereitet und serviert. Der Fisch galt lange Zeit als Glücksbringer. Wer also einen Fischschuppen davon nimmt und in seinem Geldbeutel aufbewährt, wird mit viel Glück und Geld belohnt.

Am ersten Tag des neuen Jahres wurden Gesinde und Gesellen beschenkt

Der erste Tag des neuen Jahres war lange Zeit als „Schenketag“ bekannt. Das bedeutet, dass die wohlhabenden und die Herren ihre Gesinde und Gesellen mit Eiern, Wurst und Kuchen beschenkten.

Wann kann man wieder Wäsche waschen?

Grundsätzlich gilt – nach dem Ende der Rauhnächte kann man wieder Wäsche waschen und den Haushalt in Ordnung nach den Feiertagen bringen.

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