Was ist ein Milpa Beet und wie kann man es richtig anlegen? Wir erklären Schritt für Schritt alles Wichtige!
Um seinen Gemüsepflanzen ideale Voraussetzungen zu bieten, entscheiden sich viele Gärtner für sogenannte Mischkulturen. Ziel ist eine naturnahe Beetgestaltung, für die Pflanzen kombiniert werden, die sich gegenseitig in ihrer Entwicklung fördern. Wie Sie sicher bereits wissen, sind manche Pflanzen ideale Pflanzpartner, während andere sich weniger oder gar nicht vertragen. Haben Sie schon einmal vom sogenannten Milpa gehört? Diese Art von Beet hat genau das zum Ziel und hierbei werden ganz bestimmte Gemüsesorten kombiniert. Was ist ein Milpa Beet? Wir stellen es Ihnen im Folgenden einmal vor, damit Sie es in der kommenden Saison selbst anlegen können.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Milpa Beet?
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dieser Beetart um eine Mischkultur. Genauer gesagt besteht diese Mischkultur aus Kürbis, Mais und Bohnen – eine Kombi, die so gut ist, dass sie oft auch als die “three sisters” (engl.: drei Schwestern) bezeichnet wird. Bekannt ist diese Art von Anbau bereits aus den Zeiten der Maya und der Begriff selbst bedeutet so viel wie “das nahe Feld”.
Milpa Beet anlegen – Die drei perfekten Kulturen
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Die Hauptkultur in diesem Anbausystem bildet der Mais. Dieser wächst hoch und stabil genug, um gleichzeitig den Bohnen einen Rankhilfe zu sein. Kürbispflanzen wachsen wiederum niedrig und kriechend. Das bringt die Vorteile mit sich, dass die Pflanzen mit ihren großen Blättern den Boden rund um alle Kulturen beschatten. Die Folge ist, dass Unkraut und andere unerwünschte Pflanzen es schwerhaben zu wachsen und der Boden dabei gleichzeitig gleichmäßig feucht gehalten wird. Durch diese Pflanzpartner laufen außerdem vorteilhafte chemische Prozesse ab, die die gute Nährstoffversorgung der Pflanzen garantieren.
Wenn Sie also ein Milpa Beet anlegen, müssen Sie lediglich während der Anfangszeit die gewohnte Pflanzenpflege einhalten. Sobald die Kürbispflanzen groß genug gewachsen sind, können Sie die Pflanzen sich selbst überlassen. Nichtsdestotrotz ist eine regelmäßige Inspektion zu empfehlen, denn gerade in sehr heißen Jahren kann es schneller zu längeren Trockenphasen kommen, als vielleicht erwartet.
Aber nicht nur die Gemüsesorte sollte stimmen, sondern auch die Sorte der jeweiligen Pflanzen. Gemeint ist, dass beispielsweise eine stark- und schnellwachsende Bohnensorte kein guter Partner für eine Maissorte wäre, die langsamer wächst. Schließlich soll der Mais ja auch eine Rankhilfe sein und nicht irgendwann von der Bohne unterdrückt werden. Auch Buschbohnen sind weniger geeignet. Gute Sorten sind:
Für Bohnen: verschiedene Sorten von Stangenbohnen oder Prunkbohnen, wie z. B. Blauhilde, Flavourstar, Goldsfield, Grünes Posthörnchen, Markant, Matilda, Musica, Neckargold, Neckarkönigin, Scarlett Emperor, Sunset
Für Kürbisse: Butternut, Hokkaido, Muskatkürbis
Für Mais: Black Aztek, Golden Bantam, Rainbow Inka, SF 201, XT Goldcrest
Tipp: Statt Kürbis oder in Kombination zum Kürbis können Sie auch Zucchini pflanzen.
Was ist ein Milpa Beet – So wird’s gemacht
Mais, Bohnen und Kürbis pflanzen Sie also zusammen und da sie so gut miteinander harmonieren, kann in diesem Gemüsebeet ein geringer Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten werden. Perfekt, wenn man nur einen kleinen Garten hat und dort wenig Platz für Gemüse zur Verfügung hat. Ein weiterer großer Pluspunkt dieser Gemüsekombi ist auch, dass ein Großteil der Nährstoffe durch die Ernte dieser Gemüsesorten gedeckt wird (Bohnen bieten viele Proteine, Mais bringt viel Energie und Kürbisse zahlreiche weitere Vitamine und Nährstoffe). Aber wie genau wird das Milpa Beet gestaltet? Wir erklären es Ihnen etwas genauer:
Wählen Sie den richtigen Platz
- Finden Sie einen sonnigen Platz, denn diese Pflanzenarten mögen die volle Sonne. Hierbei sollte die Fläche mindestens eine Größe von 1,50 x 2,50 Meter betragen. Werfen Sie auch einen Blick auf die umliegenden Pflanzen beziehungsweise überlegen Sie sich im Voraus, was Sie sonst noch drumherum pflanzen möchten. Mais wächst sehr hoch und könnte ab einem gewissen Zeitpunkt anderen Pflanzenarten zu viel Schatten spenden und somit deren Wachstum stören.
Bereiten Sie den Boden vor
- Lockern Sie den Boden und werten Sie ihn mit Kompost auf. Alle drei Gemüsepflanzen mögen es nämlich humos und nährstoffreich. Ein humoser Boden bleibt auch länger feucht.
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Wie Sie die Mischkultur aus Bohnen, Mais und Kürbis zusammenstellen
Sie haben die Wahl zwischen zwei Systemen:
- In Reihen: Pflanzen Sie den Mais in einem Abstand von 40 cm zueinander ins Beet. Falls Sie mehrere Reihen gestalten (für die oben erwähnte Flächengröße eignen sich beispielsweise zwei Reihen), lassen Sie zwischen diesen etwa 60 bis 80 Zentimeter frei. Auf diese Weise bleibt rund um jede Maispflanze ausreichend Platz, um je drei Bohnenpflanzen zu verteilen. Zwischen den Maisreihen finden dann noch die Kürbispflanzen Platz. Diese benötigen ausreichend Abstand zueinander, da sie große Flächen einnehmen. Ganze zwei Meter sollten Sie hier einrechnen.
- Horstweise: Das Zentrum bilden drei Maispflanzen, die Sie mit zwei Bohnenpflanzen kombinieren. Pflanzen Sie sie ruhig eng beieinander, damit die Bohnen am Mais emporklettern können. Diese Gruppe ergänzen Sie dann noch durch eine Kürbispflanze, die in ausreichend großem Abstand stehen sollte, um sich in Ruhe ausbreiten zu können.
Pflanzen vorziehen oder nicht?
- Den Mais können Sie vorziehen, statt ihn direkt auszusäen, da dieser erst später ins Freiland kann. Hierfür im März jede Maispflanze in separate Behälter säen (das Pikieren wird sonst aufgrund der starken Verwurzelung zu schwer und Sie würden die Pflänzchen dabei verletzen) und dann im Mai in den Garten umpflanzen.
- Den Kürbis können Sie ab April im Haus vorziehen und dann zusammen mit den anderen Pflanzen auspflanzen oder Sie säen ihn direkt ab Mai ins Milpa Beet, wenn Sie auch den Mais ins Freiland pflanzen.
- Die Bohnen säen Sie wiederum im Mai direkt ins Beet, sobald auch die anderen Gemüsesorten hineinkommen.