Was tun, wenn der Garten unter Wasser steht? Vorbeugende Maßnahmen & Tipps im Falle von Hochwasser
Starkregen verursacht viele Schäden. Vor allem Keller sind häufig betroffen, gerade, wenn es sich um Hochwasser handelt. Doch auch andere Bereiche werden schnell überschwemmt und stehen dann lange Zeit unter Wasser. So auch der Garten. Ist Ihr Garten überflutet nach längerer Zeit starken Regens? Dann sollten Sie handeln, um all die Pflanzen vor dem Absterben zu schützen! Doch was kann man eigentlich machen? Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihren Garten vor Hochwasser schützen, was Sie unternehmen können, sobald der Garten unter Wasser steht und wie Sie ihn anschließend pflegen.
Inhaltsverzeichnis
So, wie Ihre Topfpflanzen keine Staunässe vertragen, so tun es auch die Gartenpflanzen nicht. Und obwohl die natürliche Bodenbeschaffenheit im Freien für gewöhnlich genug überschüssiges Wasser durchsickern lässt, um solch eine Staunässe zu verhindern, kann es zu Ausnahmefällen kommen, wenn gerade eine besonders hartnäckige Regenperiode eingetroffen ist. Auch tonige oder lehmige Böden nehmen Wasser schwerer auf, sodass schnell der Garten unter Wasser stehen kann. Und manchmal ist es auch das Gelände selbst, das immer wieder Probleme bereitet und einfach dazu neigt, Wasser zu stauen. Überschwemmte Bereiche und Pfützen können jedoch zu Wurzelfäulnis führen und all Ihre liebevolle Mühe und Zeit, die Sie dem Garten gewidmet haben, zunichtemachen. Sie haben also Hochwasser im Garten – was tun Sie am besten? Zunächst einmal ist Vorsorge besser als Nachsorge:
Garten unter Wasser – Hochwasserschutz im Garten als vorbeugende Maßnahme
Wenn Sie wissen, das Ihr Garten des Öfteren von stauendem Wasser betroffen ist, können Sie einer großen Katastrophe vorbeugen, indem Sie ein paar Maßnahmen ergreifen. Welche in Ihrem Fall am besten umsetzbar sind, müssen Sie selbst entscheiden. Das sind Ihre Möglichkeiten, um zu verhindern, dass Ihr Garten unter Wasser steht oder um die Häufigkeit zumindest zu reduzieren:
Erde mischen bei schweren Böden
Böden mit hohem Lehm- oder Tonanteil haben den Vorteil, dass sie Wasser länger speichern und somit vor allem in den heißen Sommermonaten Ihre Pflanzen vor dem Austrocknen schützen. Bei starkem Regenfall sind diese aber auch schnell mit Wasser gesättigt und es kann zu Staunässe und Hochwasser im Garten kommen. Sie können einem Garten unter Wasser vorbeugen, indem Sie jedes Frühjahr, wenn Sie Ihre Beete vorbereiten und auch zwischendurch einfach Kompost und Sand mit in die Erde mischen. Das macht den Boden durchlässiger.
Garten unter Wasser vorbeugen mit Hochbeeten
Hochbeete sorgen nicht nur dafür, dass Ihre Pflanzen gar nicht erst im Wasser stehen, sondern sich erhöht befinden. Sie können auch die Erde ganz nach Ihren Wünschen selbst mischen. Das hält die Pflanzen also auch von schweren Böden fern, falls Ihr Garten eben durch solche gekennzeichnet ist. Bei starkem Regen kann das Wasser also bequem durch die von Ihnen gemischte Erde (am besten mit Drainageschicht) durchsickern und die Wurzeln Ihrer Pflanzen sind geschützt. Perfekt, um zu verhindern, dass die Beete im Garten unter Wasser stehen.
Eine Drainage verlegen
Drainagen sind eher für Böden geeignet, die zur Bildung von Staunässe neigen, um einen Garten unter Wasser zu vermeiden. Hierbei werden Rohre im Boden verlegt, durch die überschüssiges Wasser gebündelt ablaufen kann. Wer sich für eine solche Lösung entscheidet, sollte jedoch mit Vorsicht vorgehen und sicherheitshalber einen Experten zu Rate ziehen. Es gilt nämlich darauf zu achten, dem Boden nicht das Grundwasser zu entziehen und ihn zu trocken zu machen. Ein Fachmann ist in der Lage dem Boden Proben zu entnehmen und dementsprechend auch die richtige Drainage einzuschätzen.
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Eine andere Möglichkeit wäre, selbst eine Drainageschicht aus Kies und Sand zu verlegen – wie bei einem Hochbeet. Hierfür graben Sie die Erde des zukünftigen Beets aus, verlegen die Kies-Sand-Schicht und füllen das Beet wieder auf. Das können Sie auch ausnutzen, um die Erde, wie oben beschrieben, mit Kompost und Sand zu mischen, um eine durchlässigere Zusammensetzung zu erhalten.
Boden regelmäßig auflockern
Auch ein regelmäßiges Umgraben ist eine gute vorbeugende Maßnahme gegen einen Garten unter Wasser. Bei Rasenflächen ist dies zwar nicht möglich, jedoch können Sie Ihre Blumen- und Gemüsebeete auf diese Weise schützen. Verwenden Sie hierfür eine Hacke oder einen sogenannten Grubber. Die daraufhin luftige Bodenbeschaffenheit erleichtert es Wasser, in die Erde zu sickern.
Vorbeugung von Garten unter Wasser – Neigungen, Gräben und Löcher
Gestalten Sie Beete mit einer leichten Neigung, bauen Sie Entwässerungsgräben und Wasserlöcher (40 x 40 cm). Wie viele solcher Schächte, Rohre und Abläufe Sie benötigen werden, hängt vor allem von der Menge an Regen, die bei Ihnen regelmäßig fällt, ab.
Regelmäßige Belüftung des Rasens
All die bereits erwähnten Maßnahmen sind für Rasenflächen nicht geeignet, da sie diesen entweder vorübergehend oder auf Dauer ruinieren würden. Doch irgendwie muss man doch auch diesen schützen können, wenn er ständig im Garten unter Wasser steht? Und zwar kann man ihn regelmäßig belüften, indem man ihn vertikutiert. Dabei wird der Rasen beziehungsweise der Boden mit Hilfe eines Vertikutiergeräts wenige Millimeter tief eingeschnitten. Lassen Sie sich dazu aber gut beraten, da es einige Dinge zu beachten gilt. Anschließend können Sie noch kleine Löcher in den Rasen stechen und diese dann mit Sand befüllen. Das verbessert die Durchlüftung und macht den festen Boden etwas durchlässiger.
Rasen ersetzen
Gerade, wenn die Rasenfläche die große Schwachstelle im Garten ist, könnten Sie auch einfach einen Rasenersatz in Erwägung ziehen oder zumindest eine Grassorte wählen, die nicht nässeempfindlich ist. Ansonsten eignen sich alternativ auch begehbare Bodendecker, wobei Sie natürlich auch hier darauf achten sollten Sorten zu wählen, die viel Feuchtigkeit vertragen.
Wenn der Garten unter Wasser steht
Wie können Sie das Ablaufen unterstützen?
Haben Sie bereits Hochwasser im Garten, sodass es für vorbeugende Maßnahmen zu spät ist? Vor allem, wenn sich sogar Pfützen gebildet haben, sollte man handeln und etwas gegen den Garten unter Wasser tun. Warten Sie hierfür aber natürlich erst, bis der Regen aufgehört hat. Außerdem können Sie erst einmal wenige Tage beobachten: zieht sich das Wasser allmählich langsam zurück, können Sie zu den nachfolgenden Tipps übergehen. Sollte sich das Wasser stauen, gegen die Hauswand drücken oder sogar drohen, ins Haus zu laufen, ist eine Pumpe, mit der Sie überschüssiges Wasser abpumpen können, der erste Schritt. So eine Keller- oder Hausrenovierung ist eine teure Sache. Daher sollten die Pflanzen im Garten in diesem Fall eher an zweiter Stelle stehen.
Wichtig, bei einem Garten unter Wasser: Egal, für welche Maßnahmen Sie sich entscheiden oder welche notwendig sind, versuchen Sie, sich so wenig wie möglich im Garten zu bewegen. Denn durch Ihr Gewicht verdichten Sie den Boden nur noch mehr und Ihre Mühen wirken kontraproduktiv. Sie sollten sich außerdem auch bewusst sein, dass Sie höchstwahrscheinlich einen Teil Ihrer Pflanzen trotz schneller Reaktion nicht mehr retten können.
Löcher stechen
Ein lediglich stark durchnässter Boden kann einfach umgegraben werden, um die Wasseraufnahme zu erleichtern. Das ist bei einer Rasenfläche oder wenn ganze Pfützen entstanden sind, jedoch nicht möglich – schließlich möchten Sie ja Ihren Rasen nicht ruinieren, sondern retten. In diesem Fall können Sie mit einer Metallstange tiefe Löcher in die Erde drücken. Diese befinden sich natürlich vorzugsweise an den tiefsten Stellen der Fläche. Die Löcher können Sie breiter machen, indem Sie die Stange ein wenig hin und her bewegen. Danach ziehen Sie sie wieder heraus. Auf diese Weise stellen Sie sozusagen Abflusslöcher her, durch die das Wasser dann hoffentlich besser ablaufen kann.
Wasser abschöpfen
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Sollte dies nicht funktionieren, können Sie das Wasser auch mit einem Eimer abschöpfen. Eine mühsame, doch effektive Maßnahme, wenn es sich um eine kleinere überflutete Fläche handelt. Nachdem Sie das Wasser abgeschöpft haben, kann es sein, dass sich die vertieften Stellen im Garten erneut mit Wasser füllen. Der durchnässte Boden gibt weiterhin überschüssiges Wasser ab. Somit kann es sein, dass Sie das Ganze einige Stunden später erneut durchführen müssen.
Erleichtern können Sie sich dieses Vorhaben wieder mit einer Pumpe, vor allem, wenn es sich um große Gartenflächen handelt. Welche der beiden Varianten sich für Sie eher lohnt beziehungsweise, ob es sich lohnt in eine Pumpe zu investieren, müssen Sie natürlich für sich selbst einschätzen.
Um zu verhindern, dass Sie während des Abschöpfens ständig Ihren Rasen oder Boden noch platter drücken, können Sie auch einfach ein kleines Opfer bringen und an der tiefsten Stelle des Rasens eine Grube ausgraben. Diese braucht auch nicht allzu groß zu sein. Ziel ist, dass das Wasser in diese Grube fließt und sich darin ansammelt, sodass Sie es bequem abschöpfen können. Eine relativ schnelle Möglichkeit, den Rest des Rasens zu entlasten, wenn der Garten unter Wasser steht. Die Löcher können Sie später wieder auffüllen und neuen Rasen aussäen, was besser ist, als ein komplett ertrunkener Rasen.
Der Garten nach Hochwasser
Das Wasser loszuwerden ist natürlich die eine Sache. Aber wahrscheinlich müssen Sie noch mehr tun, um den Garten wieder instand zu bringen. So wird es möglicherweise hier und da abgeknickte Pflanzenstängel oder abgefallene Äste geben. Stängel schneiden Sie mit einer scharfen Gartenschere ab und entsorgen sie. Bleiben diese nämlich im Nassen liegen, kann dies zu Schimmelbildung führen. Überprüfen Sie auch die Bäume auf angebrochene Äste und Zweige.
Wahrscheinlich stand der Garten unter Wasser, nachdem er stark geflutet wurde. Durch die Wasserströmungen wird oft auch Erde weggespült und es entstehen Kuhlen. Möglicherweise wurden dabei auch die empfindlichen Wurzeln der Pflanzen freigelegt. Solche Stellen sollten Sie nun natürlich wieder auffüllen.