Bereit für den Winterschlaf: So überstehen Gartenpflanzen die kalte Jahreszeit
Wenn das Wetter ungemütlicher wird und die Temperaturen sich langsam dem Gefrierpunkt nähern, wird es nicht nur für Mensch und Tier allmählich Zeit, Vorbereitungen für den Winter zu treffen. Auch der Garten kann jetzt eine Extraportion Pflege gebrauchen, damit er frostige Temperaturen, Schnee, Eis und Hagel unbeschadet übersteht und im Frühjahr wieder in altem Glanz erstrahlen kann. So lässt sich die grüne Oase perfekt auf den kalten Winter vorbereiten.
Inhaltsverzeichnis
1. Rasenpflege in der kalten Jahreszeit
Viele Gärten bestehen zu kleineren oder größeren Teilen aus Rasenflächen. Ein gut gepflegter Rasen ist nicht nur schön anzusehen, er lädt auch vor allem im Frühjahr und Sommer zum Verweilen, zum Picknicken oder zum Spielen und Toben ein. Damit das Gras möglichst lange grün und üppig bleibt, ist ein wenig Pflege erforderlich.
Um den heimischen Rasen gesund durch den Winter zu bringen, sollten Hobbygärtner schon im Herbst einige wichtige Vorbereitungen treffen. Dazu gehört zunächst, die Grasfläche von allzu viel Laub zu befreien. Während eine üppige Laubschicht auf Pflanzen- oder Obst- und Gemüsebeeten für das Überwintern durchaus von Vorteil ist, sollte sich auf dem Rasen nach Möglichkeit nicht zu viel Laub ansammeln. Grundsätzlich sind Rasenpflanzen zwar eher robust, sie brauchen aber immer ausreichend Sonnenlicht, um sich gut entwickeln zu können. Wird die Sonneneinstrahlung durch eine Laubschicht gehemmt, kann der Rasen braun werden und eingehen und schon bald ziert eine Moosschicht die ehemalige Grasfläche, weil das anspruchslose Moos im feuchten Halbdunkel unter der Laubschicht hervorragend gedeihen kann.
Wenn die Blätter im Herbst zu fallen beginnen, gehört regelmäßiges Laubharken deshalb zu den unerlässlichen Arbeiten im heimischen Garten. Mit genügend Licht können Rasenpflanzen auf diese Weise noch bis weit in den November hinein wachsen, bis sie sich auf den Winterschlaf vorbereiten.
Vor dem Winterschlaf sollte der Rasen unbedingt noch einmal gründlich gemäht und vertikutiert werden. Damit die Grashalme Frost und Schnee gut überstehen können, ist es ratsam, sie beim letzten Mähen auf ungefähr 4 Zentimeter Länger zu kürzen. So lässt sich bestmöglich verhindern, dass die Halme unter einer eventuellen Schneelast abbrechen und absterben.
Nach dem letzten Rasenmähen können einzelne Stellen, an denen sich viel Moos und anderes Unkraut angesiedelt hat, von den unerwünschten Besuchern befreit werden, damit noch einmal frische Grassamen eingesät werden können. Das Säen sollte aber unbedingt deutlich vor dem ersten Bodenfrost erfolgen, damit die Samen noch ausreichend keimen können. Die frisch gesäten Rasensamen müssen möglichst feucht bleiben. Ist der Herbst also eher trocken, sollte nachgewässert werden.
Oleander schneiden: Schritt für Schritt Anleitung und Bild mit den verschiedenen Schnittformen
Oleander schneiden ist eine Kunst an sich. Wir erklären Ihnen die Grundprinzipien und geben Ihnen eine Anleitung mit Bild. Erfahren Sie, wann ein Schnitt notwendig ist, und welche Schnittvarianten zur Auswahl stehen. Ob ein pflegender Schnitt im Herbst oder doch Rückschnitt im Frühling notwendig ist, können Sie
Unabhängig davon, ob frischer Rasen eingesät wurde, sollte die gesamte Grasfläche im Herbst noch einmal mit einem hochwertigen und besonders nährstoffreichen Dünger versorgt werden. Das Düngen erfolgt idealerweise nach dem letzten Rasenmähen. Allerdings sollte nicht derselbe Dünger zum Einsatz kommen, der im Frühjahr und Sommer für reiches Wachstum sorgt. Ein spezieller Herbstdünger ist empfehlenswert, da er den Rasen besonders mit den Nährstoffen versorgt, die im Winter in der gefrorenen Erde knapp werden. Dünger, die den Rasen optimal auf den Winter vorbereiten, enthalten viel Kalium, das sich sehr gut in den Zellen einlagern und sie stark gegen Frost machen kann. Gleichzeitig verursacht ein spezieller Herbstdünger aber kein zu starkes Wachstum der Grashalme, damit sie nicht wieder unter der Schneelast abbrechen. Unter Rasendoktor.at können Hobbygärtner sich über die verschiedenen Produkte für die letzte Rasendüngung im Herbst informieren und die passenden Nährstoffe für die Winterpflege des heimischen Rasens bestellen. Experten raten übrigens dazu, mit dem Düngen so früh zu beginnen, dass vor dem ersten Frost sogar zweimal gedüngt werden kann. So ist der Rasen bestens versorgt.
Nach diesem umfangreichen Pflegeprogramm ist der Rasen fit für den Winter. Wenn Frost und Schnee Einzug halten, tut es der Grasfläche auch weiterhin gut, regelmäßig von Laub, Ästen und sonstigen Störenfrieden befreit zu werden. Darüber hinaus sollte der Rasen aber möglichst wenig betreten werden, um die Halme nicht zu stark zu belasten.
2. Staudenpflanzen winterfest machen
Staudenpflanzen gehören zu den pflegeleichten Bewohnern im heimischen Garten. Viele Arten sind sogar winterhart und können deshalb bei Frost, Schnee und Kälte im Garten bleiben. Aber auch den hartgesottenen Staudenpflanzen tut es gut, wenn zumindest die empfindlichen Wurzeln im Winter geschützt werden. Anhaltender Bodenfrost kann den Pflanzenwurzeln empfindlich schaden, besonders dann, wenn der Boden nicht durch eine dichte Schneedecke geschützt wird, die über einen längeren Zeitraum liegen bleibt.
Ein guter Schutz gegen Frost ist eine natürliche Laubschicht. Deshalb dürfen Laub und Äste, die den Boden um die Staudenpflanzen bedecken, ruhig lieben bleiben. Es ist auch möglich, den Boden durch eine zusätzliche Schicht Rindenmulch oder spezielles Pflanzenvlies gegen Bodenfrost zu schützen. In größeren Pflanzenbeeten können auch Styroporplatten zusätzlichen Schutz gegen Bodenfrost bieten. Luftpolsterfolie kann einzelne Pflanzenteile schützen.
Kleiner Staudenpflanzen und die nicht ausreichend winterharten Arten sollten unbedingt in ein Winterquartier umziehen. Dazu werden sie nach Möglichkeit in Pflanzkübel umgesetzt und beispielsweise im Gartenhaus, im Gewächshaus oder in der Garage überwintert. Beim Umzug ins Winterquartier ist allerdings Vorsicht geboten. Hier hat jede Pflanze andere Ansprüche. Während besonders empfindliche Arten schon Mitte Oktober umziehen sollten, ist es für andere Pflanzen wichtig, dass sie bis zum Frost in der freien Natur bleiben können, damit sich ihre Triebe ausreichend entwickeln können. Nur so können die Pflanzen im Frühjahr wieder richtig austreiben. Auch im Winterquartier darf es nicht zu warm und vor allem nicht stickig oder gar dunkel sein. Ein kühles aber frostgeschütztes Plätzchen mit viel Licht ist optimal.
Vor dem Winterschlaf sollten Staudenpflanzen regelmäßig gegossen werden. Dabei ist allerdings unbedingt darauf zu achten, dass sich kein Wasser im Boden staut. Bei einsetzendem Frost kann das überschüssige Wasser gefrieren und den Pflanzenwurzeln schaden. Pflanzen sollten vor dem ersten Frost noch einmal gründlich gewässert werden und anschließend vor zu starker direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Optimal ist es, die Pflanzen gründlich zu wässern und anschließend mit einem Pflanzenflies oder Styroporplatten winterfest zu machen.
Auf das Zurückschneiden ihrer Staudenpflanzen dürfen Hobbygärtner im Herbst übrigens getrost verzichten. Überschüssige Pflanzenteile sterben im kalten Winter ohnehin ab und die herabfallenden Pflanzenteile bilden eine hervorragende natürliche Schutzschicht gegen Frost und Kälte. Besonders ausladende Stauden können allerdings zusammengebunden werden, damit sie unter der Last von Schnee nicht abbrechen. Sehr hohe Staudenpflanzen können aus demselben Grund im Herbst noch einmal zurückgeschnitten werden. Alle anderen Arten werden erst im Frühjahr wieder zurückgeschnitten.
3. Pflanzkübel winterfest machen
Auch Kübelpflanzen müssen rechtzeitig auf den Winter vorbereitet werden. Da die begrenzte Erdmenge in einem Pflanzkübel sehr schnell durchfrieren kann, sollten Kübelpflanzen bereits vor dem ersten Frost in ein geeignetes Winterquartier umziehen. Auch Kübelpflanzen lieben einen kühlen, trockenen und lichtdurchfluteten Ort, um dort die kalten Monate zu verbringen. Temperaturen unter 10 aber nicht deutlich unter 5 Grad sind optimal für die meisten Kübelpflanzen. Der Umzug sollte so spät wie möglich aber vor dem ersten ernsthaften Frost erfolgen. Wer selbst keine Möglichkeit hat, den Pflanzen aus dem Garten ein geeignetes Winterquartier zu bereiten, kann seine Lieblinge auch in einer Gärtnerei unterbringen. Unter vienna.at sind beispielsweise alle Gärtnereien in Wien aufgelistet, die einen Überwinterungsservice für empfindliche Gartenpflanzen anbieten. Es empfiehlt sich allerdings, möglichst frühzeitig ein warmes Plätzchen für die Gartenpflanzen anzufragen. Die Kapazitäten der Gärtnereien sind begrenzt und der Service sehr begehrt. Die Kosten für eine Überwinterung in der Gärtnerei variieren von Anbieter zu Anbieter. Wer schon im Sommer im örtlichen Gartencenter anfragt, ist für den ersten Kälteeinbruch im Herbst gut gewappnet.
Es gibt allerdings auch ein paar winterharte Arten, die die kalte Jahreszeit im Freien verbringen können, wenn sie ausreichend gegen Frost geschützt sind. Dies geschieht am besten durch spezielles Pflanzenvlies, das sowohl den Kübel als auch die oberirdischen Pflanzenteile schützen sollte. Auch Reisig oder Reisigmatten bieten Schutz vor Frost. Eine natürliche Schutzschicht können die Wurzeln von Kübelpflanzen auch durch Laub, kleine Äste oder ähnliche Pflanzenteile erhalten. So kann beispielsweise das auf dem Rasen zusammengeharkte Laub noch einen nützlichen Zweck erfüllen.
Hydrokultur Zimmerpflanzen - Ideen und Tipps für selbst angebaute Gewächse in Wasser
Hydrokultur Zimmerpflanzen, die für das Einwurzeln in Wasser empfänglich sind, werden mit wenig Aufwand jahrelang problemlos gedeihen. Sie können Geigen-Feige, Rosmarin oder Geranien in Glasgefäßen anbauen und somit eine Gestaltung schaffen, die hübsch genug ist, um als Herzstück Ihres Wohnzimmers zu dienen.
Wichtig ist, dass der Frostschutz luft- und lichtdurchlässig ist. Außerdem sollte es möglich sein, die Pflanzen regelmäßig zu gießen und es muss eine Öffnung geben, durch die überschüssiges Gießwasser wieder abfließen kann. Um im Freien überwinternde Kübelpflanzen zusätzlich vor Bodenfrost zu schützen, sollten die Kübel auf spezielle Erhöhungen oder Untersetzer gestellt werden, die sie ein paar Zentimeter vom Boden abheben. Übrigens gehören im Winter nur Pflanzkübel nach draußen, die selbst für niedrigste Temperaturen geeignet sind. Materialien wie Terracotta können durch Bodenfrost leicht platzen und sollten deshalb lieber mit ins Winterquartier umziehen.
Auch im Winter müssen Kübelpflanzen regelmäßig gegossen werden, allerdings nur in Maßen, da überschüssiges Wasser schlechter trocknet und bei im Freien überwinternden Pflanzen rasch gefrieren kann. Im Garten sollten Kübelpflanzen nur gegossen werden, wenn gerade kein akuter Frost herrscht. Kübelpflanzen, die ins Winterquartier umgezogen sind, sind nach Bedarf zu gießen. Das heißt, der Boden sollte beginnen, trocken zu werden. Ein weiteres Signal geben Pflanzen, wenn die Blätter oder Blüten beginnen, sich einzurollen oder welk zu werden. Häufiger sollte im Winterquartier allerdings nicht gegossen werden, da die Wurzeln sonst allzu leicht faulen können.
4. Beete mit einer Schutzschicht versehen
Pflanzbeete lassen sich recht einfach auf den Winter vorbereiten. Eine schützende Schicht aus natürlichen Materialien reicht in der Regel aus, um die Beete gut durch den Winter zu bringen. Am besten eignet sich dafür zusammegeharktes Laub. Auch eine zusätzliche Schicht aus Rindenmulch oder Reisig eignen sich hervorragend als natürliche Schutzschicht für Gartenbeete. Durch das organische Material kann der Boden weiterhin gut atmen und mit Wasser versorgt werden. Legt sich im Winter eine dichte Schneeschicht über Laub und Rindenmulch, sind die Beete im Garten besonders gut vor Frost geschützt.
Ist es im Herbst und Winter sehr trocken, sollte vor dem ersten Frost und Schnee noch einmal gewässert werden. Hier ist allerdings Maßhalten angesagt, denn bleibt das Gießwasser im Boden stehen, kann es bei eintretendem Frost gefrieren und die im Boden enthaltenen Pflanzen schädigen.
Wer sich im Frühling auf reiche Knospenpracht freut, sollte übrigens die letzten frostfreien Wochen im Herbst noch nutzen, um neue Pflanzenzwiebeln und -samen einzusetzen. Solange der Boden noch weich und warm ist, können die Zwiebeln und Samen gut keimen und werden nach dem bitteren Frost zu den ersten Vorboten des Frühlings.
5. Bäume, Sträucher und Hecken schneiden
Bäume, Sträucher und Hecken überwintern sehr gut ohne zusätzlichen Frostschutz. Hobbygärtner können sie allerdings stark für den Winter machen, indem sie im Oktober noch einmal Hand anlegen und allzu lange Triebe zurückschneiden. In der kalten Jahreszeit ziehen Bäume, Sträucher und Hecken den Pflanzensaft aus den Trieben in die Nähe des Stammes zurück, weiter ausladende Triebe sterben früher oder später ohnehin ab. Werden sie im Herbst noch einmal zurückgeschnitten, bleibt den Pflanzen mehr Kraft für die bleibenden Teile und sie können im Frühjahr leichter wieder austreiben.
Am besten werden die Triebe an Bäumen und Sträuchern bis dicht an den Stamm zurückgeschnitten. Auch Hecken dürfen vor dem Winter noch einmal kräftig zurückgestutzt werden. Deutlich später als im Oktober sollten diese Arbeiten aber nicht stattfinden und vor dem ersten Frost abgeschlossen sein. So sind Hölzer und Hecken gut auf den Winter vorbereitet.
Bildquellen: pixabay.com (CCO-Lizenz) @inarieklof / @roegger / @verena-timtschenko/ @Wolfblur / @Hans-2 /@TanteTati
unsplash.com (CCO-Lizenz) @pgreen1983 / @macrobioticos / @californon / @samuelzeller / @anniespratt