Kamelie vermehren durch Stecklinge: Mit dieser Anleitung klappt es!

von Ada Hermann

Kamelien gehören zu den schönsten Blütensträuchern, die je nach Sorte von September bis Mai mit ihren schönen Blüten verzaubern. Wer schon eine etablierte Pflanze hat, kann versuchen, daraus neue Sträucher zu züchten. Wie man eine Kamelie vermehren kann und was dabei zu beachten gilt, fassen wir im Artikel zusammen.

Kamelie vermehren – welche Methoden kommen infrage?

Blühende Kamelie im Garten

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Kamelien lassen sich durch Samen, Stecklinge und Veredelung vermehren. Die Stecklinge gelten dabei als die beste und effektivste Methode, die auch Hobbygärtnern gut gelingt. Bei den anderen zwei Methoden gibt es allerdings manche Einschränkungen. Die Vermehrung durch Samen zum Beispiel ist vor allem bei der Camellia japonica möglich, da sie zu den wenigen Arten gehört, die in unseren Breiten Samen ausbildet. Allerdings sind die Samen nicht immer sortenrein, was die Methode weniger beliebt macht. Die Veredelung ist auch eine sehr gute Möglichkeit zur Vermehrung, sie ist jedoch komplizierter und unter anderem von Profigärtnern durchgeführt.

Wie kann man eine Kamelie durch Stecklinge vermehren?

In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf die Vermehrung über Steckhölzer. Sie ist relativ einfach, aber beachten Sie: Es kann ein paar Monate dauern, bis die Stecklinge Wurzeln bilden.

Was Sie brauchen:

  • eine gesunde Mutterpflanze
  • Anzuchttöpfe
  • Bewurzelungshormon
  • Anzuchterde
  • Wärmematte
  • Folie oder Plastikflasche

Wann kann man Stecklinge nehmen

Wie und wann Kamelien Stecklinge nehmen

Kamelienstecklinge können von Ende Juli bis März entnommen werden (Weichholzstecklinge), die beste Zeit ist jedoch von Juli bis September (halbreife Stecklinge).

Stecklinge, die von Juli bis September abgeschnitten werden, werden als halbreif bezeichnet, da zu diesem Zeitpunkt das Wachstum der laufenden Saison ausgereift ist und die Stämme sich von grün zu braun verfärbt haben. Werden die Stecklinge früher entnommen, können sie verfaulen, weil sie zu weich sind.

Der ausgewählte Trieb sollte also weder weich noch verholzt sein. Um den genauen Zeitpunkt zu bestimmen, schauen Sie sich die Endknospe an – wenn sie sich teilt, kann der Steckling geschnitten werden.

Biegen Sie den ausgewählten Trieb vorsichtig: wenn das Holz zu grün und weich ist, biegt es sich, wenn es zu knacken scheint, ist es bereit für die Verwendung.

Schneiden Sie den ca. 10 cm langen Steckling mit einer scharfen Gartenschere ab und achten Sie darauf, dass nur gesundes, insekten- und krankheitsfreies Holz und Laub ausgewählt wird.

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Stecklinge vorbereiten und anpflanzen

Kamelie vermehren durch Stecklinge

Entfernen Sie von jedem Steckling die überschüssigen Blätter, sodass pro Steckling zwei bis drei Blätter übrig bleiben.

Schneiden Sie die Basis des Stecklings mit einem scharfen Messer knapp unterhalb einer Wachstumsknospe schräg ab und verwenden Sie dazu ein weiches Holzbrett, um die Kambiumschicht nicht zu zerdrücken. Gute Ergebnisse werden erzielt, wenn man einen etwa 1 cm langen Schnitt macht und die Kambiumschicht am unteren Ende des Stecklings durch Entfernen der Rinde freilegt, wodurch eine viel größere Fläche für die Wurzelbildung entsteht. Die Stecklinge können nun in Bewurzelungshormon getaucht werden.

Als Pflanzsubstrat sollten drei Teile sauberer, gewaschener Flusssand und ein Teil Torfmoos oder eine handelsübliche Anzuchterde in Anzuchttöpfen verwendet werden. Füllen Sie das Gefäß bis zum Rand mit diesem gut gewässerten Substrat und verdichten Sie es.

Machen Sie mit einem großen Nagel oder einem ähnlichen Gegenstand Löcher, stecken Sie die Stecklinge vorsichtig hinein und achten Sie darauf, dass sich das Ende am Boden des Lochs befindet. Drücken Sie dann den Steckling mit den Fingern fest. Die Stecklinge sollten nicht mehr als die Hälfte ihrer Länge mit Erde bedeckt sein.

Kamelienstecklinge pflegen

Wie kann man Kamelien erfolgreich vermehren

Die Stecklinge werden dann leicht gewässert und mit einer Plastikfolie oder Flasche abgedeckt. Stellen Sie den Topf an einen warmen, gut beleuchteten Platz im Freien (aber nicht in die direkte Sonne) oder am besten in ein Zimmergewächshaus über eine Wärmematte. Für die Bewurzelung ist eine Bodenwärme von 25 °C optimal. Achten Sie noch auf eine hohe, konstante Luftfeuchtigkeit (ca. 70-80 Prozent), damit die Stecklinge am Leben bleiben, bis sich ein Wurzelsystem gebildet hat. Dies sollte innerhalb von 2-3 Monaten geschehen, auch wenn es bei manchen länger dauert.

Sobald sich Wurzeln gebildet haben, sollten die Pflanzen in einen eigenen 7-10 cm großen Topf mit Rhododendron-Erde gesetzt werden. Um das Wachstum zu fördern, kann Flüssigdünger in halber Stärke verwendet werden. Im zeitigen Frühjahr sollte ein Langzeitdünger verabreicht werden, der oben in die Mischung geharkt wird.

Bitte beachten Sie, dass junge Kamelien nicht winterhart sind.

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