Gabionenzaun begrünen: So wird das langweilige Grau zum grünen Highlight

Schnell wird der praktische Sichtschutz mehr als nur das: Eine optisch aufgewertete, natürlicher wirkende Steinstruktur mit besserem Mikroklima, das Tieren und Insekten zugutekommt. Was bedarf es, wenn man einen Gabionenzaun begrünen möchte? Welche Pflanzen und Varianten sind geeignet?

Die Vorteile von begrünten Gabionen

Gabionenwände, egal mit welcher Höhe, sehen sehr attraktiv aus und kombinieren diese Ästhetik zudem mit praktischen Eigenschaften (Sichtschutz, Umzäunung, Hochbeeteinfassung, Stützmauer bei einem Hang u.s.w.), was sie zu den perfekten Gartenelementen macht. Jetzt stellen Sie sich vor, wenn Sie all das mit Pflanzen kombinieren!

• Die teils recht monotone Optik wird durch die Natürlichkeit der Pflanzen gebrochen. Bunte Blüten machen das Ganze nur noch besser.
• Sie können einen lebendigen Sichtschutz gestalten, der aber, anders bei reiner Pflanzengestaltung, sofort schützt. Wenn Sie nur Pflanzen verwenden, müssen Sie einige Jahre warten, bis sie ausreichend blickdicht sind. An Gabionen ist es lediglich das Grün, auf das Sie warten müssen, die Privatsphäre haben Sie bereits.
• Je nach gewählter Pflanzenart erhalten Vögel Nahrung und Insekten Unterschlupf, was bei einer reinen Gabionenmauer nicht der Fall wäre.
• Pflanzen verbessern das Mikroklima! Ein Gartenzaun, der mit Steinen gefüllt ist, heizt sich im Sommer auf und gibt diese Wärme wieder ab. Pflanzen tun das Gegenteil (deshalb sind Bäume und Parks in Städten so wichtig): sie geben Kühle ab, filtern Feinstaub und schaffen so ein wunderbares Gartenklima.

Womit kann man den Gabionenzaun begrünen?

Das, was einem wahrscheinlich als Erstes in den Sinn kommt, sind Kletterpflanzen. Doch das ist nicht die einzige Option. Wie und womit Sie den Gabionenzaun begrünen können, fassen wir im Folgenden zusammen:

• Kletterpflanzen zum Begrünen von unten

Fast ohne große Mühe und Aufwand und dabei auch die natürlichste Variante, sind Kletterpflanzen für die Begrünung einsetzbar. Sie brauchen lediglich Platz vor dem Zaun, um sie in den Boden zu pflanzen. Als Rankhilfe dient dann der Steinkorb. Denken Sie daran, dass nicht alle rankenden Pflanzen sich auch selbstständig festhalten können. Manche müssen geleitet und eventuell zusätzlich festgebunden werden. Bei Bedarf sind zusätzliche Drahtseile, Holzlatten oder Metallgitter notwendig.

Wie wäre es mit:

• Efeu (Hedera helix)
• Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia)
• Waldrebe (Clematis)
• Kletterrosen (Rosa)
• Geißblatt (Lonicera)
• Blauregen (Wisteria) – mit Vorsicht, da sehr wuchernd
• Passionsblume (Passiflora)
• Pfeifenwinde (Aristolochia)
• Kiwi (Actinidia chinensis/arguta)
• Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
• Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata)
• Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)
• Hopfen (Humulus lupulus)

Denken Sie eventuell auch an kletternde Gemüsepflanzen wie Erbsen, Bohnen oder Kürbis.

Bevor Sie sich für eine Pflanze entscheiden, machen Sie sich Gedanken darüber, ob Sie mehrjährige Sorten oder einjährige bevorzugen, die Sie jedes Jahr auswechseln können.

Denken Sie auch an den Standort: Vor allem ein hoher Gabionenzaun kann dort viel Schatten werfen, wo sonst viel Sonnen scheinen würden. Passen Sie Ihre Wahl an die Lichtverhältnisse an.

Neben Kletterpflanzen können Sie zur Begrünung auch hoch wachsende Sträucher oder Ziergräser pflanzen. Diese werden die Wand teilweise bedecken und einen Teil der Steine sichtbar lassen, sodass Sie weiterhin die Optik der Gabionen genießen können.

• Hängepflanzen von oben

Möchten Sie keine Gartenpflanzen vor die Wand eingraben, aber dennoch begrünte Seitenwände? Dann nutzen Sie Hängepflanzen in Töpfen. Optimal wären hierfür Gabionenkörbe mit integrierten Zwischenräumen, in die sich die Pflanzgefäße stellen lassen. Notfalls können Sie sie auch einfach auf den Rand stellen, sodass die Töpfe oder Kästen sichtbar bleiben.

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Geeignet sind alle Hängepflanzen, die Sie auch sonst für Terrasse und Balkon verwenden würden und können. Wichtig ist wieder, den Standort beziehungsweise die Sonneneinstrahlung zu bedenken.

Wie wäre es mit:

• Petunie
• Geranie
• Zauberglöckchen
• Fuchsie
• Begonie

Die sich aufheizenden Steine geben die Wärme auch an den Topf weiter, sodass Sie eventuell häufigeres Gießen einplanen sollten. In jedem Fall sollten Sie immer ein Auge auf die Erde im Gefäß haben, um rechtzeitig gießen zu können.

• Pflanzen in die Seitenwände pflanzen

Sie können hier und da Steine durch Erde ersetzen oder auf der Oberseite Erde zwischen den Steinen verteilen und dann trockenheitsresistente Pflanze, die auch auf steinigen Böden gedeihen pflanzen. Fetthenne (Sedum) gehört beispielsweise dazu und breitet sich im Laufe der Zeit aus, sodass die Triebe auch wie bei einer Hängepflanze herabhängen. Hauswurz und Dachwurz, sowie Verwandte, sind ebenso gut geeignet. Diese Idee ist vor allem für niedrige oder mittelhohe Gabionen gut geeignet, da man dann die Bepflanzung auch gut sehen kann. Die Seitenwände lassen sich ebenfalls mit solchen Pflanzen gestalten.

• Hängetöpfe und -kästen und Pflanztaschen

Die Gabionenwand besteht ja praktischerweise aus einem äußeren Gitter. Da Sie dieses also sowieso zu stehen haben, warum nicht praktisch nutzen? So wie das Balkongeländer eben. Eine weitere Option, mit der man Gabionen seitlich bepflanzen kann, sind Hängetöpfe, Hängekästen, Pflanztaschen, -beutel und -säcke. Allesamt können mit passenden Haken (Metallhaken oder S-förmige Aufhänger) an der Wand befestigt und jederzeit wieder abgenommen werden.

Tipps für Pflanzbeutel auf dem Balkon finden Sie hier.

Besonders wärmeliebende Pflanzen werden die heizenden Eigenschaften der Steine im Hintergrund lieben (z. B. mediterrane Kräuter). Jedoch bedeutet das auch, dass Pflanzen, die es nicht trocken mögen, dort vielleicht Schwierigkeiten haben werden, falls Sie mit dem Bewässern nicht hinterherkommen.

Hier können Sie also ganz nach Belieben einen vertikalen Kräutergarten gestalten oder aber Zierpflanzen wählen. Auch einige Gemüsepflanzen gedeihen bestens in einem Hängetopf.

Hier eine Auswahl an Varianten:

• Sedum
• Zierspargel
• Mühlenbeckie
• Gräser
• Erdbeere
• Thymian
• Oregano
• Lavendel
• Lobelie
• Verbene

• Portulakröschen
• Duftsteinrich
• Ringelblume
• Lederbalsam
• Silberblatt
• Zitronenthymian
• Hornveilchen
• Buntes Süßkartoffellaub
• Zitronenmelisse
• Petersilie
• Chili
• Rucola
• Minze

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