Lavendel trifft Hortensien – So gelingt die harmonische Verbindung zweier Gartenlieblinge trotz unterschiedlicher Ansprüche

Mit der richtigen Planung werden Lavendel und Hortensien zu einem überraschend harmonischen Duo.

von Elke Schneider
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Lavendel und Hortensien gehören zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Beide überzeugen mit üppiger Blüte, angenehmem Duft und starker Präsenz im Beet. Doch so reizvoll die Vorstellung ist, diese Pflanzen miteinander zu kombinieren, so wichtig ist es, ihre unterschiedlichen Ansprüche zu beachten. Mit etwas gärtnerischem Geschick und einem guten Plan lassen sich Lavendel und Hortensien dennoch erfolgreich zusammen pflanzen – und bieten dann ein wunderschönes Zusammenspiel aus Farben, Formen und Duft.

Die richtige Hortensien-Sorte auswählen

blumenbeet harmonisch gestaltet hortensien und lavendel

Bevor man Lavendel und Hortensien gemeinsam in ein Beet setzt, sollte man sich für die passende Hortensienart entscheiden. Nicht alle Hortensien vertragen die eher trockenen und kalkhaltigen Bedingungen, die der Lavendel bevorzugt. Die klassische Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla), die durch ihre üppigen Blütenbälle bekannt ist, gedeiht am besten in leicht sauren, feuchten Böden und bevorzugt einen halbschattigen Standort. Diese Bedingungen stehen jedoch im starken Kontrast zu den Bedürfnissen des Lavendels. Daher sind Bauernhortensien weniger gut für die Kombination geeignet.

Stattdessen sollte man auf robustere Arten wie Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) oder Schneeballhortensien (Hydrangea arborescens) zurückgreifen. Diese Sorten sind sonnenverträglicher und kommen auch mit etwas trockeneren Böden besser zurecht. Sie sind anpassungsfähiger und lassen sich eher mit Lavendel kombinieren, ohne dass eine der Pflanzen langfristig leidet.

Den Standort sorgfältig wählen

lila hortensien und lavendel zusammen pflanzen harmonisch
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Lavendel ist eine typische Mittelmeerpflanze, die viel Sonne und trockene, gut durchlässige Böden liebt. Er benötigt mindestens sechs Stunden Sonne am Tag, um kräftig zu wachsen und reichlich zu blühen. Hortensien dagegen, besonders die großblütigen Sorten, bevorzugen eher halbschattige bis licht schattige Standorte und reagieren empfindlich auf direkte Mittagshitze.

Ein geeigneter Standort für die Kombination liegt daher idealerweise an einer Ost- oder Südostseite des Hauses oder Gartens. Dort erhalten die Pflanzen am Morgen ausreichend Sonne, während sie am Nachmittag etwas Schatten genießen. Lavendel kann dort am sonnigsten Punkt des Beetes stehen – zum Beispiel am Rand oder in leicht erhöhtem Gelände –, während die Hortensien weiter innen, leicht beschattet durch andere Pflanzen oder ein Gebäude, gepflanzt werden. So bekommt jede Pflanze das Licht, das sie benötigt.

Bodenbedingungen gezielt anpassen

lavendel und weiße hortensien nebeneinander

Einer der größten Unterschiede zwischen Lavendel und Hortensien liegt in ihren Ansprüchen an den Boden. Während Lavendel kalkhaltige, durchlässige, nährstoffarme und vor allem trockene Böden bevorzugt, gedeihen Hortensien am besten in humusreichen, leicht sauren und eher feuchten Böden. Diese Differenz stellt zunächst eine Herausforderung dar.

Um dennoch beide Pflanzen im gleichen Beet unterzubringen, kann man gezielt kleine Bodenbereiche unterschiedlich vorbereiten. Für den Lavendel sollte man dem Pflanzloch Sand, feinen Kies und eventuell etwas Gartenkalk beimischen, um die Drainage zu verbessern und den pH-Wert leicht anzuheben. Für die Hortensien hingegen empfiehlt sich das Einarbeiten von Kompost, Lauberde oder spezieller Rhododendronerde, um die Feuchtigkeit zu halten und den Boden leicht sauer zu gestalten. Diese punktuelle Bodenanpassung lässt sich gut mit Pflanzringen, Wurzelsperren oder kleinen Hochbeeten umsetzen, sodass sich die unterschiedlichen Bodenarten nicht zu sehr vermischen.

Bewässerung anpassen und gezielt gießen

weiße hortensien mit lavendel kombiniert im garten
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Auch beim Wasserbedarf unterscheiden sich Lavendel und Hortensien deutlich. Lavendel ist eine trockenheitsliebende Pflanze, die mit wenig Wasser auskommt und empfindlich auf Staunässe reagiert. Übermäßige Feuchtigkeit im Boden kann schnell zu Wurzelfäule führen. Hortensien hingegen benötigen regelmäßig und reichlich Wasser, vor allem in heißen Sommermonaten, da sie sonst schnell die Blätter hängen lassen.

Deshalb ist es wichtig, die Wasserversorgung getrennt zu planen. Eine Möglichkeit ist, gezielt nur den Bereich um die Hortensien zu wässern – etwa mit Tropfschläuchen oder einer gezielten Gießtechnik. Lavendel sollte dabei möglichst ausgespart werden, um übermäßige Nässe zu vermeiden. Zusätzlich kann man den Lavendel etwas erhöht pflanzen, sodass überschüssiges Wasser besser abfließt und sich nicht staut.

Auf eine stimmige Farbwirkung achten

weiße hortensie daneben lavendel
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Auch gestalterisch kann die Kombination von Lavendel und Hortensien sehr reizvoll sein – wenn die Farben gut aufeinander abgestimmt sind. Die violett-blauen Blüten des Lavendels harmonieren besonders gut mit weißen oder zartrosafarbenen Hortensienblüten. Sorten wie ‚Annabelle‘ (Schneeballhortensie) mit ihren großen, reinweißen Blütenköpfen oder die grünlich-weiße ‚Limelight‘ (Rispenhortensie) bilden einen sanften Kontrast zum Lavendel und wirken dabei romantisch und elegant. Auch pastellfarbene Bauernhortensien können in leicht schattigeren Bereichen eine schöne Ergänzung sein, wenn man bereit ist, dort auf Lavendel zu verzichten oder alternative mediterrane Pflanzen zu wählen.

Fazit

Die Kombination von Lavendel und Hortensien erfordert etwas mehr Planung als klassische Mischpflanzungen. Wenn Sie jedoch auf die richtige Sortenwahl achten, den Standort klug wählen, den Boden gezielt anpassen und das Gießen kontrollieren, steht einem wunderschönen, kontrastreichen und langlebigen Beet nichts im Wege. Mit der richtigen Gestaltung können Sie so mediterrane Leichtigkeit und üppige Blütenpracht harmonisch vereinen.

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Elke aus Dresden ist Mutter der 5-jährigen Elise. Sie liebt DIY-Projekte, kreative Wohnideen und testet alle Bastelmaterialien selbst, um praxistaugliche Tipps zu geben. Gesunde Ernährung, Familienorganisation und alltagstaugliche Lifehacks begeistern sie ebenso. Seit 2015 erstellt sie Content mit fundierten Recherchen und verständlichen Lösungen. Nach ihrer Zeit bei Archzine setzt sie ihre Arbeit nun bei Deavita fort. Sie hat in Dresden Literatur, Kunstgeschichte und Philologie studiert.