Wie die körperliche Bewegung DNA verändert und die Gesundheit bessert
Es ist allgemein bekannt, dass die regelmäßige körperliche Bewegung das Risiko vieler chronischen Krankheiten verringert. Trotzdem sind die genauen Mechanismen für die Wissenschaft immer noch nicht vollständig bekannt. Kürzlich haben Forscher der Universität Kopenhagen herausgefunden, dass die positiven Auswirkungen sportlicher Aktivitäten teilweise auf Veränderungen in der Struktur der menschlichen DNA zurückzuführen sind. Wissenschaftler bezeichnen diese Veränderungen als epigenetisch.
Regelmäßige körperliche Bewegung gegen chronische Erkrankungen
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Die Desoxyribonukleinsäure, auch DNS genannt, ist die molekulare Gebrauchsanweisung, die in allen Zellen zu finden ist. Einige Abschnitte der menschlichen DNA sind Gene, die Anweisungen zum Aufbau von Proteinen geben. Andere Abschnitte, die als Enhancer (Verstärker) bekannt sind, regulieren, welche Gene sich wann und in welchem Gewebe ein- oder ausgeschalten. Die Studienautoren fanden zum ersten Mal heraus, dass Sport die Verstärker in Regionen der DNA neu verdrahtet. Von diesen ist bekannt, dass sie mit dem Risiko für Krankheiten in Verbindung stehen. Die Studienergebnisse zeigten einen Mechanismus für die bekannten positiven Wirkungen der körperlichen Bewegung. Indem die Forscher jeden Enhancer mit einem Gen verbunden, stellten sie außerdem eine Liste direkter Angriffsziele bereit, die diesen Effekt vermitteln könnten. Darüber hinaus verbessert die körperliche Bewegung die Gesundheit der Organe, einschließlich des Gehirns.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass sich nach Abschluss eines Trainingsprogramms die Struktur der DNA in der Skelettmuskulatur junger Männer veränderte. Die Autoren vermuten, dass die positiven Auswirkungen von Bewegung auf Organe wie das Gehirn weitgehend durch die Regulierung der Sekretion von Muskelfaktoren vermittelt werden. Insbesondere fanden sie heraus, dass das Training die Aktivität in der Skelettmuskulatur, die mit kognitiven Fähigkeiten verbunden ist, umgestaltet. Dies ermöglicht die Identifizierung von durch Training induzierten sezernierten Muskelfaktoren, die auf das Gehirn abzielen. Die Daten aus dieser Studie belegen einen funktionellen Zusammenhang zwischen der epigenetischen Neuverkabelung von Verstärkern zur Kontrolle ihrer Aktivität nach dem Training und der Modulation des Krankheitsrisikos bei Menschen.