Weinreben schneiden im Sommer: Warum das vorteilhaft ist und wie auch Anfänger es richtig machen
Inzwischen schmückt nicht selten die Weinrebe Pergola, Rankgitter, Vordächer und andere Elemente im Garten. Kein Wunder, denn sie wächst nicht nur schnell und dicht, um Schatten und Sichtschutz zu bieten, sondern bringt noch dazu leckere Früchte hervor. Ein wertvoller Bonus, den Sie mit dem Weinstock für die Gartenbepflanzung erhalten. Doch damit die Reben auch tatsächlich gut wachsen und viele Trauben entwickeln können, ist die richtige Pflege wichtig. Ein Punkt, den Sie nicht vernachlässigen sollten, ist der Schnitt der Pflanze. Anfänger fragen sich sicher, wie oft und zu welchem Zeitpunkt die Weinstöcke geschnitten werden sollten? Wir erklären Ihnen heute, wann und wie Sie Ihre Weinreben schneiden im Sommer.
Inhaltsverzeichnis
Warum brauchen Weinstöcke einen Sommerschnitt?
Anfänger in Sachen Pflanzenbeschneidung wissen bereits, dass man für gewöhnlich im Frühjahr und/oder im Herbst/Winter den Pflanzen einen Schnitt verpasst – sei es ein Pflegeschnitt oder aber ein Formschnitt. Doch hören sie von einem Sommerschnitt, wundern sie sich vielleicht. Auch das ist manchmal notwendig: wir erinnern beispielsweise an das Ausgeizen der Tomaten, um die Ernte zu verbessern. Den gleichen Effekt erzielen Sie auch, wenn Sie Ihre Weinreben schneiden im Sommer.
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Hinweis: Bei Reben erfolgt der Hauptschnitt im Winter, während im Frühjahr die Spitzen gestutzt werden. Im Sommer wird wiederum gegebenenfalls ausgegeizt, ausgelichtet und der Fruchtbehang ausgedünnt.
Der Sinn und Zweck ist also, die Pflanze dazu zu bringen, weniger Kraft in die Bildung neuer Triebe zu stecken, damit sie sich stattdessen auf die Traubenbildung konzentriert. Und nicht nur das: Lichten Sie die Pflanzen ein wenig aus, kann auch mehr Sonnenlicht zu den Früchten dringen, was Ihren Geschmack positiv beeinflusst. Aber wie geht man dabei richtig vor, damit man nicht zu viel oder gar das Falsche abschneidet? Wir erklären das sommerliche Weinreben-schneiden für Anfänger einmal im Folgenden etwas genauer:
Wann Weinreben schneiden im Sommer?
Und wann schneidet man Weinreben im Sommer? Weinstöcke haben ihre Blütezeit im Vergleich zu anderen fruchttragenden Pflanzen im Garten relativ spät, nämlich erst im Juni. Danach, also genau im Hochsommer, ist dann die richtige Zeit für den Sommerschnitt, bei der Sie bestimmte Triebe vom Wein zurückschneiden.
Zunächst einmal sei gesagt: Sie brauchen Ihre Weinreben im 1. Jahr nicht zu schneiden. Sogar bis zum dritten Jahr können Sie jegliches Stutzen bleiben lassen, denn in dieser Anfangsphase ist es wichtig, dass sich eine kräftige Hauptpflanze formt und hierfür ist das viele und üppige Grün von großem Vorteil. Irgendwann kommt aber der Moment, wo dieses beginnt, zu stören, und zwar nicht nur rein optisch und bezüglich der Handhabung der Pflanze. Es stört, wie bereits erwähnt, auch die Pflanze selbst bei der Fruchtbildung.
Haben Sie erst einmal die ersten Hauptschnitte und Frühjahrsschnitte durchgeführt, kommt es auch automatisch zur Bildung von Seitentrieben und Geiztrieben und das führt uns wiederum zum unvermeidlichen Sommerschnitt. Wie wird’s gemacht?
Was bleibt, was kann weg?
Die Triebe der Weinreben richtig schneiden
Die Geiztriebe entstehen an den Blattachseln, also dort, wo das Blatt aus dem Trieb wächst. Wenn Sie Ihren Weinstock schneiden, müssen Sie nun aber nicht sämtliche Geiztriebe ausfindig machen und entfernen. Störend und überflüssig werden sie erst dann, wenn sie zu lang werden oder aber dieselbe Kraft entwickeln, wie die Haupttriebe und ihnen so wichtige Nährstoffe rauben. Dann können Sie die Weinreben ausgeizen.
Im Allgemeinen gilt bei allen anderen Trieben: Lassen Sie 6 bis höchstens 8 Blätter hinter den letzten Trauben übrig, wenn Sie den Wein schneiden. Alles andere darf abgeschnitten werden. Schauen Sie sich die Grünmasse dann aus Entfernung genauer an und überprüfen Sie die Pflanze auf Triebe, die zu dicht wachsen und sich gegenseitig stören oder schlecht entwickelt sind. Auch diese dürfen Sie kürzen, um den anderen mehr Licht zu garantieren.
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Während Sie Ihre Reben schneiden, werfen Sie auch einen Blick auf die Trauben, die begonnen haben, sich zu entwickeln. So schwer es Ihnen auch fallen mag, aber auch hier werden Sie einige entfernen müssen. Überflüssig sind die schwächer entwickelten, da auch diese den anderen nur unnötig Kraft rauben. Auch, wenn Ihr Weinstock besonders viele Trauben gebildet hat, lohnt es sich, sich von einigen zu verabschieden, um stattdessen die Qualität der anderen zu verbessern. Bis zu 30 Prozent aller Trauben an einer Pflanze können abgeschnitten werden, ohne, dass sie sich Sorgen um die restliche Ernte machen müssen.
Die Blätter der Weinreben schneiden im Sommer
Das Auslichten durch Entfernung einiger Blätter ist eine optionale Pflegemaßnahme, die aber für Ihre Reben durchaus sehr von Vorteil sein kann. Zweck dieses Schritts ist es, den Weintrauben mehr Licht und Luft zu bescheren. Durch mehr Licht erhalten die Trauben eine bessere Farbe (bei blauen Weintrauben) und stärkere Aromen mit etwas mehr Süße und die bessere Durchlüftung beugt wiederum Pilzerkrankungen vor, da die Blätter so schneller trocknen können, nachdem es geregnet hat. Was ist dabei zu beachten?
- Enfernen Sie nur Blätter im Bereich der Trauben.
- Der richtige Zeitpunkt bei weißen Sorten ist, wenn die Trauben grüngelb und durchsichtig werden, bei dunklen Sorten, sobald sie von Rot/Violett zu Blau übergehen.
- Lichten Sie keinesfalls zu sehr aus, denn dann können die Früchte einen Sonnenbrand erleiden (der Fruchtsaft beginnt zu kochen und sie verderben). Lassen Sie den Trauben also immer etwas Schatten. Das gilt ganz besonders bei Reben, die an einer Südseite wachsen oder zu den spät reifenden Sorten zählen.
- Um eine versehentlich zu radikale Auslichtung zu vermeiden, führen Sie dies zwei- oder dreimal innerhalb von zwei Wochen durch. Dadurch können sich die Trauben außerdem besser an die veränderte Umgebung gewöhnen und sind nicht plötzlich einer großen Sonneneinstrahlung ausgesetzt.