Clematis vermehren: So leicht gelingt die Vermehrung von Waldrebe durch Ableger oder Stecklinge
Die Clematis (Waldrebe) gehört zu den schönsten Kletterpflanzen überhaupt. Mit ihren hübschen Blüten, die weiß, rosa, purpurfarben oder sogar blau blühen, verschönert sie Gärten, Hauswände und Zäune. Kein Wunder also, dass man gerne seine Clematis vermehren möchte. Wie das genau funktioniert, erklären wir im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis
Wenn Sie eine üppig blühende Clematis haben, können Sie sie leicht vermehren und sowohl im Topf als auch direkt im Garten züchten. Wir zeigen Ihnen die besten Methoden zur Vermehrung und geben Tipps, wie alles gut läuft.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Vermehrung?
Die Waldrebe ist eine winterharte Kletterpflanze, die viele deutsche Gärten ziert. Für die Vermehrung dieser Pflanze gibt es keine Einschränkung bezüglich der Zeit – man kann es das ganze Jahr hindurch tun. Und was noch besser ist, im Vergleich zu anderen Pflanzen lässt sich die Waldrebe ziemlich einfach vermehren. Also man muss überhaupt kein Profi sein, damit es gut gelingt.
Der einfachste Weg: Clematis vermehren durch Ableger
Wer seine Waldrebe durch Ableger vermehren möchte, kann dies rund ums Jahr tun, solange der Boden frostfrei ist. Das brauchen Sie:
- gut entwickelte Mutterpflanze
- scharfes Messer
- Bewurzelungshormon
- Zahnstocher
- Gartennadel oder kleiner Stein
- optional: Blumenerde und Plastiktöpfe
Achten Sie darauf, dass Clematis zwischen den Blattknoten wurzeln, also pflanzen Sie den Trieb bei der Absenkmethode an dem Punkt zwischen Blattpaaren und nicht am Knoten.
Vorbereitung für die Vermehrung der Clematis
Zur Vermehrung von Clematis durch Ableger vergraben Sie 10 cm Plastiktöpfe an der Basis der Clematis-Mutterpflanze. Sie können auch einfach den Gartenboden verwenden. Die Rebe, mit der Sie arbeiten, sollte gesund und lang genug sein, um über dem Boden in der Nähe zu liegen. Stellen Sie die Töpfe unter den Abschnitten des Triebs, den Sie vermehren wollen. Oder legen Sie ihn entlang der Erdoberfläche, wo Sie ihn bis zur Bewurzelung belassen wollen.
Den Trieb aufschneiden
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Schneiden Sie mit einem scharfen Messer zwischen zwei Blattpaaren in den Trieb. Der Schnitt sollte etwa zwei Zentimeter lang sein.
Während Sie das Messer in den Schnitt halten, schieben Sie einen Zahnstocher in den Schnitt, um die Stängelseiten etwas auseinander zu halten. Dadurch wird verhindert, dass der Stiel abheilt, bevor er eine Chance hat, Wurzeln zu schlagen.
Bestreichen Sie dann den geschnittenen Stamm mit einem kleinen Pinsel mit Bewurzelungshormon.
Clematis Ableger eingraben
Die Töpfe sind bereits um die Basis der Mutterpflanzen herum in die Erde gesetzt und mit etwas feuchter Blumenerde gefüllt. Oder die Erde ist bereits gelockert und bereit zum Einpflanzen.
Drücken Sie nun den abgeschnittenen Teil des Stängels vorsichtig in die Erde (Vorsicht, Clematis können so leicht brechen) und bedecken Sie ihn mit mehr Blumenerde. Dieser Teil ist in der Erde viel einfacher als in einem Topf, es sei denn, Sie haben Ihren Topf eingegraben.
Sie können Gartennadeln verwenden, um die Rebe unter der Erde zu halten, oder einen Stein verwenden, der schwer genug ist, um diese Aufgabe zu erfüllen.
Warten bis der Trieb verwurzelt und Blätter bildet
Jetzt kommt der schwierige Teil: Warten und dafür sorgen, dass die kleinen Töpfe nicht austrocknen. (Es kann den ganzen Sommer dauern, bis die Ableger Wurzeln schlagen, manche Sorten wurzeln schneller als andere). Das leichte Eingraben in den Boden und das Hinzufügen von Mulch, hilft der Pflanze, die Feuchtigkeit zu halten.
Woran erkennen Sie, dass Ihre Jungpflanzen verwurzelt sind? Sie werden ein kräftiges Wachstum sehen, das in die Höhe schießt. Ein gutes, kräftiges Wachstum. An diesem Punkt können Sie überprüfen, ob Wurzeln vorhanden sind, indem Sie die Erde rund um den Stammbereich, den Sie geschichtet haben, vorsichtig ausgraben und nachsehen.
Ableger abschneiden und die Pflanze umsiedeln
Ziehen Sie die kleinen Töpfe mit den bewurzelten Clematis aus der Erde, und wenn Sie sehen, dass sie gut bewurzelt sind, trennen Sie sie von der Mutterpflanze ab, und Sie können sie nun in größere Gefäße umtopfen oder an ihrem neuen Standort einpflanzen.
Clematis vermehren durch Stecklinge: So geht’s!
Die zweitbeste Methode wäre, Clematis durch Stecklinge zu vermehren. Dafür eignet sich der späte Frühjahr bzw. frühen Sommer am besten, also die Monate Mai, Juni und Juli. Diese Methode funktioniert am besten bei Arten mit kleinen Blüten wie Clematis montana, Clematis alpina und Clematis viticella. Wie man die Stecklinge abschneidet, pflanzt und zum Wurzeln bringt, erklären wir Schritt für Schritt weiter unten.
Das brauchen Sie:
- Clematis-Mutterpflanze (älter als zwei Jahren)
- Plastiktüte mit feuchtem Papierhandtuch
- 7 cm Töpfe mit hochwertiger Blumenerde
- Abtropfschale
- Bewurzelungspulver
- scharfes Messer und Schneidebrett
- große Ziplock-Beutel
- Eisstiele bzw. Essstäbchen
Bitte beachten Sie, dass Sie die folgenden Schritte unmittelbar nach dem Abschneiden der Stecklinge durchführen müssen, da der Steckling sonst absterben wird.
Clematis vermehren durch Stecklinge: einen gesunden Trieb abschneiden
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Geben Sie die Anzuchterde in die Töpfe, gießen Sie gründlich, füllen Sie die Anzuchterde nach und gießen Sie erneut. Stellen Sie die Töpfe auf eine Abtropfschale und halten Sie für jeden Topf ein Stäbchen und einen Ziplock-Beutel bereit.
Reinigen Sie Ihr Messer mit Franzbranntwein und schneiden Sie damit einen gesunden Trieb von Ihrer Pflanze ab. Schneiden Sie den Steckling knapp oberhalb eines Blattknotens (der Teil des Stängels, aus dem zwei Blätter wachsen).
Legen Sie das abgeschnittene Ende sofort zwischen warme, feuchte Papiertücher und stecken Sie dieses Ende in die Tüte.
Stecklinge für die Pflanzung vorbereiten
Schneiden Sie den Trieb in mehrere Stücke – schneiden Sie zuerst 2 cm über des Blattpaares ab. Schneiden Sie dann eines der Blätter ab und machen Sie den letzten Schnitt ca. 5 cm unterhalb der Blattverbindung.
Tauchen Sie die vorbereiteten Stecklinge in den Wurzelaktivator und setzen Sie sie dann in einen Topf mit Blumenerde, indem Sie jeden Steckling gegen die Innenseite des Topfes lehnen. In einem Topf passen bis zu 4 Stecklinge. Bedecken Sie den Teil des Stiels mit dem Bewurzelungshormon mit Erde und drücken Sie ihn leicht an, um eventuelle Lufteinschlüsse zu entfernen. Gießen Sie dann die Clematis-Stecklinge und besprühen Sie zusätzlich die Blätter mit Wasser.
Clematis Stecklinge abdecken
Die Stecklinge brauchen ein feuchtwarmes Klima, also geben Sie die Töpfe in große Ziplock-Beutel oder in ein passendes Mini-Gewächshaus. Bis sich Wurzeln bilden, dauert es ca. zwei bis vier Wochen.
Kann man Clematis durch Samen vermehren?
Man kann natürlich durch Aussaat die Clematis-Pflanze vermehren. Diese Methode wäre allerdings nicht zu empfehlen, denn es kann bis zu 3 Jahre dauern, bis die Samen keimen und Wurzeln schlagen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Clematis eine leicht zu vermehrende Pflanze ist, deren Ableger und Stecklinge in schönen Jungpflanzen resultieren können. Dies können Sie das ganze Jahr durch tun, d.h. sogar im Winter, sobald es kein Frost gibt.
Welche die häufigsten Fehler bei der Pflege von Clematis sind und wie man sie vermeidet, lesen Sie in diesem Artikel.