Bierfalle gegen Schnecken und Nacktschnecken einsetzen: Kann man mit dem Hausmittel wirklich die Schädlinge bekämpfen?
Sie wird als ein Wundermittel gegen Schnecken und Nacktschnecken gepriesen: Die Bierfalle. Aber kann sie wirklich halten, was sie verspricht, nämlich den Garten frei von Schädlingen zu halten? Wir nehmen die Frage unter die Lupfe und erklären, ob die Bierfalle gegen Schnecken und Nacktschnecken wirklich effektiv ist.
Inhaltsverzeichnis
Bierfalle gegen Schnecken und Nacktschnecken: Darum hilft das Hausmittel nicht gegen die Schädlinge
Schnecken und Nacktschnecken gehören zu den Schädlingen, die am häufigsten im heimischen Garten vorkommen. Natürlich fragt sich der Hobby-Gärtner dann, wie er den Befall vorbeugen bzw. die Kriechtiere bekämpfen kann. Wer nach einer umweltfreundlichen Lösung sucht, der hat mit Sicherheit von der Bierfalle gehört. Das Prinzip ist ganz einfach: Man füllt einen Eimer bis zur Hälfte mit Bier und stellt ihn in den Garten. Die Kriechtiere werden vom Bier angelockt und trinken vom Alkohol, der giftig für sie ist. Abgeschwächt fallen sie dann in den Eimer und ertrinken. Das sollte theoretisch prima funktionieren, die Realität sieht aber anders aus.
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Nicht alle Schnecken sind Schädlinge: Nicht alle Kriechtiere sind Schädlinge. Der Tigerschnegel ist zum Beispiel ein Nützling, der zum Rückgang der Population der eingewanderten spanischen Wegschnecke beiträgt.
Manche Schneckenarten stehen unter Naturschutz: Zudem gibt es auch manche Arten, die unter Naturschutz stehen. Werden diese bedrohte Schnecken getötet oder verletzt, droht hohes Bußgeld.
Auch andere Nützlinge und kleine Gartentiere können in der Bierfalle sterben. Umso mehr: Alkohol lockt nicht nur alle Schnecken, sondern auch andere Tiere und Vögel, die ebenfalls in die Bierfalle fallen und ertrinken können. Bier ist unter anderem für Igel und Schlangen ebenfalls giftig. Je mehr Nützlinge man im eigenen Garten hat, desto schneller breitet sich die Schnecken-Plage aus.
Die Bierfalle ist nicht besonders effektiv: Theoretisch sollten alle Schnecken in der Bierfalle ertrinken, das ist aber häufig nicht der Fall. Denn manche Exemplare trinken ganz wenig und gehen dann wieder nach Nahrung zu suchen.
Bierfallen locken auch die Schnecken auch von den benachbarten Geländern an
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Eins können Bierfallen auf jeden Fall: Die Schnecken anlocken. Der starke Biergeruch ist für die Kriechtiere einfach unwiderstehlich. Und sie kommen, in großen Mengen, sogar von den Nachbargrundstücken. Sie können damit rechnen, dass alle Exemplare, die sich im Radius von bis zu 150 Metern befinden, den Weg zur Bierfalle finden werden. Ein wesentlicher Nachteil, da dann ist zum einen die Plage doppelt so groß und die Anzahl der Schädlinge im eigenen Garten schnell wächst, zum anderen aber, weil die hungrigen “Nachbarn” nach Nahrung im eigenen Gemüsebeet suchen werden.
Die Bierfalle gegen Schnecken und Nacktschnecken richtig einsetzen
Damit das Hausmittel überhaupt den gewünschten Effekt erzielt, sollten Sie es gezielt einsetzen. Die Bierfalle am besten am Ende und wenn das möglich ist, auch außerhalb des Grundstücks stellen. So können die Schnecken im eigenen Garten angelockt werden.
Auf keinen Fall die Bierfalle direkt neben den Pflanzen stellen, die Sie schützen möchten. Sie wird zwar alle Schnecken vom Gemüse- oder Blumenbeet anziehen, aber auch andere Nacktschnecken von der Gegend anlocken.
Dann sollten Sie regelmäßig die Bierfalle leeren, säubern und die Schnecken und Nacktschnecken absammeln. Reinigen Sie auch das Gefäß regelmäßig und füllen Sie es dann erneut mit Bier.
Alternative zur Bierfalle: So können Sie die Schädlinge effektiv bekämpfen
Wenn Sie einem Befall schnell handeln und die Schädlinge effektiv bekämpfen möchten, dann ist die Bierfalle keine gute Wahl. Viel besser ist, Sie setzen auf natürliche Fressfeinde. Solche sind unter anderem Igel, manche Vogelarten und Laufenten, die gemietet werden können.
Das Absammeln der Schnecken ist eine der effektivsten Methoden. Die Schneckenverstecke befinden sich in der Nähe der Nahrungsquelle. Solche sind zum Beispiel hohes Gras, unter Sträuchern, in Fugen der Terrasse aus Naturstein oder des Gartenwegs.
Sie können auch als Vorbeugungsmaßnahme eine Schnecken-Sperre einbauen. Diese sind meistens elektrisch aufgeladen und schrecken die Kriechtiere, wenn sie in Kontakt damit kommen. Ein Schneckenzaun aus Stahl, der bis zu 20 cm hoch ist, kann ebenfalls sehr effektiv einen Befall vorbeugen. Sie müssen für diese Variante zwar mehr ausgeben, die Investition lohnt sich aber auf jeden Fall. Denn das Material ist äußerst langlebig und kann jahrelang dienen.
Eine deutlich kostengünstige Variante ist der Kaffeesatz, den Sie um das Blumen-, bzw. Gemüsebeet verstreuen. Diese Methode erweist sich als sehr effektiv sowohl bei der Vorbeugung, als auch beim Bekämpfen der Kriechtiere. Den der Kaffeesatz enthält Stoffe, die für die Schädlinge giftig sind.