Kardiovaskuläre Risikofaktoren für Demenz: Herz schwächt Gehirnfunktion
Ein schwaches Herz kann kardiovaskuläre Risikofaktoren fürs Gedächtnis durch gestörte Genaktivität im Gehirn verursachen. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die von Forschern des Deutschen Zentrums für neurodegenerative Erkrankungen durchgeführt wurde. Sie sind der Ansicht, dass eine mögliche Ursache für das erhöhte Demenzrisiko bei Menschen nämlich die Herzprobleme sind.
Hinweise auf kardiovaskuläre Risikofaktoren fürs Gehirn
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Bei Mäusen linderte ein spezifisches Medikament, von dem bekannt ist, dass es die Genaktivität beeinflusst, die geistigen Defizite. Die beteiligten Experten sehen diese Ergebnisse als mögliche Ansätze für Therapien. Darüber hinaus können Menschen mit kardiologischen Problemen und insbesondere Herzinsuffizienz spürbare kognitive Defizite und ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit aufweisen. Mögliche Gründe sind eine gestörte Blutversorgung des Gehirns und Funktionsstörungen des Hippocampus, der das Kontrollzentrum des Gedächtnisses ist, so Forscher. Es fehlen zur Zeit Therapien zur wirksamen Behandlung kognitiver Defizite bei Menschen mit Herzproblemen. Dies liegt vor allem daran, dass völlig unklar ist, welche Mängel in Neuronen ausgelöst werden. Nun konnte dieses Forschungsteam erstmals Erkenntnisse zu diesem Thema präsentieren. In Gedächtnistests zeigten Labormäuse mit Herzinsuffizienz eine signifikant schlechtere Leistung als gesunde Versuchstiere. Bei Herzinsuffizienz fanden die Wissenschaftler außerdem auch erhöhte zelluläre Stresswege und eine veränderte Genaktivität in Neuronen.
In der Studie haben die Forscher festgestellt, dass die DNA in Neuronen von Mäusen mit Herzproblemen enger als in gesunden Tieren verbunden ist. Verschiedene für die Funktion des Hippocampus wichtige Gene waren daher weniger aktiv als bei gesunden Labormäusen, was bei Menschen sehr ähnlich ist. In der aktuellen Forschung behandelten die Wissenschaftler Mäuse mit Herzinsuffizienz mit einem Medikament gegen altersbedingte Gedächtnisprobleme namens Vorinostat. Dieses befindet sich jedoch noch in einer Testphase, könnte aber eine potenzielle Therapie ermöglichen. Es wurde gezeigt, dass Vorinostat auf Histone und damit auf die Genaktivität einwirkt. Diese Studie liefert damit erste Hinweise auf die molekularen Prozesse, die zur kognitiven Dysfunktion nach Herzproblemen beitragen. Darüber hinaus planen die Forscher diese Auswirkungen weiter zu untersuchen, um mögliche Therapieansätze zu finden.