Fokussierter Ultraschall als Mittel zur Behandlung von Alzheimer-Krankheit
Fokussierter Ultraschall ist ein sicherer und wirksamer Weg, Bereiche der Blut-Hirn-Schranke anzuvisieren und zu öffnen. Das könnte mit großer Wahrscheinlichkeit neue Behandlungsansätze für die Alzheimer-Krankheit ermöglichen. Die ersten Forschungsergebnisse auf der Jahrestagung der Radiologischen Gesellschaft von Nordamerika (RSNA) gaben Medizinern darüber hinaus neue Hoffnungen.
Fokussierter Ultraschall gegen Alzheimer
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Derzeit gibt es keine wirksame Behandlung für die Alzheimer-Krankheit, die eine sehr häufige Ursache für Demenz und deren Therapien ist. Die Blut-Hirn-Schranke ist ein Netzwerk aus Blutgefäßen und Geweben. Es verhindert, dass Fremdsubstanzen in das Gehirn gelangen. Das stellt jedoch eine Herausforderung für Wissenschaftler dar, die an Therapien forschen. Potenziell therapeutische Medikamente hindern die Wissenschaftler, bestimmte Ziele im Gehirn zu erreichen.
Studien an Versuchstieren haben gezeigt, dass unter MRT-Anleitung abgegebene Pulse, fokussierter Ultraschall mit niedriger Intensität diese Barriere reversibel öffnen kann. Dies kann eine gezielte Abgabe von Arzneimitteln und Stammzellen ermöglichen.
Forscher an drei Standorten haben Ultraschall in einer klinischen Studie unter der Leitung von Dr. Ali Rezai über ein Jahr lang am Menschen untersucht. Das Team behandelte drei Frauen im Alter von 61, 72 und 73 Jahren mit solch einer Therapie an bestimmten Stellen im Gehirn, die für das Gedächtnis kritisch sind. Sie hatten Alzheimer im Frühstadium und wiesen auf Amyloid-Plaques hin. Das sind abnormale Protein-Klumpen im Gehirn, die mit Alzheimer zusammenhängen. Die Patienten erhielten drei aufeinanderfolgende Behandlungen im Abstand von zwei Wochen. Die Forscher überwachten sie auf Blutungen, Infektionen und Ödeme oder Flüssigkeitsansammlungen.
Die Hirn-MRT nach der Behandlung bestätigte, dass sich die Blut-Hirn-Schranke unmittelbar nach der Behandlung in den Zielbereichen öffnete. Das Schließen der Barriere hat das Forschungsteam dementsprechend bei jedem Ziel innerhalb von 24 Stunden beobachtet.
“Die Ergebnisse sind vielversprechend”, sagte Studienmitautor Dr. Rashi Mehta. Er ist Professor und Forschungswissenschaftler am West Virginia Clinical and Translational Science Institute. “Wir konnten die Blut-Hirn-Schranke sehr genau öffnen und das Schließen der Schranke innerhalb von 24 Stunden dokumentieren. Die Technik konnten wir bei den Patienten ebenfalls ohne nachteilige Auswirkungen erfolgreich reproduzieren.”
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Bei dem MRT-gesteuerten Ultraschall wird ein Helm über dem Kopf des Patienten platziert, nachdem dieser im MRT-Scanner positioniert wurde. Der Helm ist mit mehr als 1000 separaten Wandlern ausgestattet, die in verschiedenen Ausrichtungen abgewinkelt sind. Jeder Wandler liefert Schallwellen, die sich auf einen bestimmten Bereich des Gehirns richten. Die Patienten erhalten außerdem auch Kontrastmittel, das aus mikroskopischen Blasen besteht. Sobald ein fokussierter Ultraschall auf den Zielbereich angewendet wird, schwingen die Blasen oder ändern ihre Größe und Form.
Während sich die Forschung bisher auf die Sicherheit der Technik konzentriert hat, beabsichtigen die Forscher, in Zukunft die therapeutischen Wirkungen dieser neuen Methode zu untersuchen.
“Wir möchten mehr Patienten behandeln und die langfristigen Auswirkungen untersuchen, um festzustellen, ob sich das Gedächtnis und die Symptome im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit verbessern”, sagte Dr. Mehta. “Da die Sicherheit weiter geklärt ist, besteht der nächste Schritt darin, diesen Ansatz zur Bereitstellung klinischer Medikamente zu verwenden.”
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