Warum werden die Blüten der Kamelie braun? Gartenexperte verrät die möglichen Gründe

Finden Sie heraus, was wirklich hinter dem Problem steckt und wie Sie es in den Griff bekommen!

von Ramona Berger
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Der Frühling ist da, die Natur erwacht – und auch Ihre Kamelie steht endlich in voller Blüte. Doch kaum hat man sich an den zarten Farben erfreut, sind sie schon wieder dahin: Statt prachtvoller Blüten sieht man nur noch braune, unansehnliche Flecken. Was ist da nur passiert? Und viel wichtiger: Können Sie etwas dagegen tun?

Wir sind dieser Frage auf den Grund gegangen – gemeinsam mit dem englischen Gartenexperten Simon, den viele von seinem charmanten YouTube-Kanal The Walking Talking Gardener kennen. Simon bringt nicht nur über 25 Jahre Erfahrung aus der Gartenbranche mit, sondern auch fundiertes Wissen aus seinem Studium der Gartenbauwissenschaft an der Universität Greenwich. Dort studierte er übrigens unter Douglas Harris, dem ehemaligen Chefgärtner des berühmten Rothschild-Anwesens in Buckinghamshire. Kurzum: Dieser Mann weiß, wovon er spricht.

warum werden die blüten meiner weißen kamelie braun

Simon erklärt: Es gibt genau zwei Hauptgründe, warum sich Ihre Kamelienblüten braun verfärben – einer davon lässt sich recht einfach beheben, der andere erfordert etwas mehr Aufwand – aber ist ebenfalls zu bewältigen.

1. Der Klassiker: Frostschaden durch Morgensonne

Gerade in der Übergangszeit von Winter zu Frühling kann es tückisch sein: Die Nacht bringt noch einmal Frost – und dann trifft am Morgen direktes Sonnenlicht auf die empfindlichen Knospen. Die Folge: Die Blütenblätter erfrieren regelrecht und zeigen schon bald braune Verfärbungen.

frostschaden durch morgensonne als ursache für braune blüten
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Das passiert häufig bei weniger frostharten Arten. Besonders betroffen sind weiße und rote Sorten – bei denen fällt jede braune Stelle sofort ins Auge. Typisch ist, dass zuerst die äußeren Blütenblätter betroffen sind, später können auch die Spitzen aller Blätter braun werden.

Die Lösung ist zum Glück ganz simpel: Schützen Sie Ihre Kamelie – wie in ihrer natürlichen Umgebung. In ihrer asiatischen Heimat wachsen Kamelien im Schatten großer Waldbäume.

weiße kamelie mit frostschäden im märz

Also: Stellen oder pflanzen Sie Ihre Kamelie an einen Ort, der sie vor der Morgensonne schützt. Ideal ist ein Platz im Halbschatten, beispielsweise unter einer großen Hecke oder einem Baum. Alternativ können Sie eine Schutzpflanzung daneben setzen, die Ihre Kamelie morgens abschattet. So verhindern Sie, dass Frost, Regen und Sonne gemeinsam Schaden anrichten.

Ein schönes Beispiel zeigt Simon in seinem Video: Eine seiner Kamelien steht unter einem alten Stechpalmenbaum. Dort bekommt sie morgens keinen direkten Sonnenschein ab, aber tagsüber reichlich Licht – und das reicht völlig aus, um üppig zu blühen. Auch zwei weitere Pflanzen stehen unter dem schützenden Dach eines alten Apfelbaums und zeigen keinerlei Frostschäden.

Wenn Sie Ihre Kamelie in einem Topf halten, haben Sie’s leicht – stellen Sie sie einfach an einen geschützteren Platz um. Idealerweise an eine Ost- oder Nordseite des Hauses, wo die Sonne nicht gleich frühmorgens draufscheint.

kamelienblüten verfärben sich braun

2. Pilzbefall – das tückischere Problem

Wesentlich kniffliger wird es, wenn Pilzinfektionen die Ursache für die braunen Blüten sind. Hier sind vor allem zwei Krankheiten relevant: Camellia Flower Blight und Grauschimmel (Botrytis cinerea). Beide verursachen braune Blüten, aber auf unterschiedliche Weise.

Camellia Flower Blight (Ciborinia camelliae)

Dieser Pilz verursacht zunächst kleine braune Flecken, die sich schnell ausbreiten und ganze Blüten verunstalten. Typisch ist, dass die befallenen Blüten frühzeitig abfallen. An ihrer Basis erkennt man oft einen weißen Ring aus Myzel – ein klares Anzeichen für diese Infektion.

kamelie mit pilzbefall
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Das echte Problem: Fungizide helfen hier nicht weiter. Der Pilz überlebt im Boden, und zwar über Jahre hinweg. Deshalb hilft nur eins: gründliche Gartenhygiene. Und zwar so:

  • Sammeln Sie regelmäßig alle abgefallenen Blüten auf.
  • Entfernen Sie im Herbst einige Zentimeter Erde um den Wurzelbereich.
  • Decken Sie die Fläche mit einer dicken Mulchschicht ab – mindestens 10–15 cm, damit die Sporen ihre typischen Fruchtkörper nicht ausbilden können.

Grauschimmel (Botrytis cinerea)

Der zweite häufige Pilz ist Botrytis cinerea, auch bekannt als Grauschimmel. Dieser befällt häufig die noch geschlossenen Knospen, die dann gar nicht erst aufblühen, sondern direkt abgeworfen werden.

Hier liegt das Problem oft bei den Wuchsbedingungen: Pflanzen im Topf, die zu wenig gegossen werden, unter Hitzestress leiden oder zu dicht stehen, sind besonders anfällig. Ein geschwächter Organismus ist eben auch im Pflanzenreich ein gefundenes Fressen für Krankheiten.

Was hilft? Ganz klar: vorbeugende Pflege. Sorgen Sie für einen luftigen Standort, achten Sie auf regelmäßige Wassergaben und stellen Sie sicher, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Wenn möglich, pflanzen Sie die Kamelie ins Freiland – dort ist das Risiko für Hitzestress deutlich geringer.

Auch hier gilt: Altes, Vertrocknetes regelmäßig entfernen und den Boden sauber halten. Hygiene ist das A und O.

kamelienstrauch mit braunen blüten

Fazit: Braune Blüten sind kein Todesurteil für Ihre Kamelie

Auch wenn der Anblick traurig ist: Braune Blüten bedeuten nicht das Ende Ihrer Kamelie. Mit dem richtigen Standort, guter Pflege und etwas Geduld lässt sich das Problem in den Griff bekommen.

Wenn Sie genauer sehen möchten, wie Experte Simon die Ursachen erkennt und was er im Einzelnen rät, schauen Sie unbedingt in sein YouTube-Video rein:

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Ramona aus Frankfurt ist Mutter der zweijährigen Kaia. Ihre Leidenschaften sind Zumba, Natur und Gärtnern, was sie in ihrem Hinterhofparadies auslebt. Sie sucht ständig nach Mama-Hacks und Kochtipps, um den Alltag effizienter zu gestalten. Kreative Ideen für Kinderentwicklung und aktuelle Trends in Mode und Ernährung begeistern sie ebenfalls. Seit 2013 schreibt Ramona für Deavita, stets gründlich recherchiert und oft durch Experteninterviews gestützt. Sie hat Psychologie in Freiburg studiert.