Top 4 organische Anzuchtwürfel zum Selbermachen mit Erdballenpresse oder zum Kaufen

Die Vorbereitungen für die neue Gartensaison läuft auf Hochtouren. Die ersten Pflänzchen zeigen sich wahrscheinlich schon, einige sind frisch gesät und andere kommen noch. Mit Anzuchtwürfeln können Sie sich die Aufgabe vereinfachen.

von Anne Seidel
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Anzuchtwürfel bringen einige Vorteile mit sich und sind aus diesem Grund eine wunderbare Möglichkeit, Gemüse und auch Blumen vorzuziehen – egal ob in den eigenen vier Wänden oder in einem Gewächshaus. Man kann sie fertig kaufen, aber auch aus verschiedenen organischen Materialien selbst herstellen, was sogar nachhaltiger ist. Wir fassen kurz und knapp unsere Top 4 für organische Anzuchtwürfel mit ihren Vorteilen und Herstellungstipps zusammen.

Die Erdballenpresse: Das perfekte Werkzeug für selbstgemachte, organische Anzuchtwürfel

Materialien für organische Anzuchtwürfel, ihre Vorteile und wie Sie sie selber machen könnenZur Galerie
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Man kann die Würfel zwar mit der Hand formen, aber mit einer Presse funktioniert das noch viel einfacher und schneller und es ist sauberer. Sie müssen lediglich aus geeigneten Materialien eine Masse herstellen, aus der Sie dann die Anzuchtwürfel pressen können. Verwenden Sie beispielsweise diese Erdballenpresse für 8 Würfel von Amazon.

Mit einer Erdballpresse können Sie organische Anzuchtwürfel selbst herstellenZur Galerie
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Man kann aber alternativ auch Formen verwenden, um die Würfel zu machen. Eiswürfel- oder Silikonformen sowie Eierkartons sind beispielsweise gute Varianten. Sinn und Zweck ist es, Würfel herzustellen, die man ohne Behälter wie Töpfe verwendet. So können sich die Wurzeln frei entfalten und werden durch Wände nicht eingeschränkt. Außerdem sind sie sehr platzsparend im Vergleich zu manchen Anzuchttöpfen aus dem Handel.

Wie Sie Anzuchttöpfe selbst herstellen, erfahren Sie hier.

Kokos-Würfel und wie Sie sie selbst machen

Kokoserde und Kokosfasern sind ein umweltfreundliches und beliebtes MaterialZur Galerie
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Gepresste Kokosfasern werden für die Herstellung von Kokosanzuchtwürfel verwenden. Unter heimischen Bedingungen können Sie sie aber auch durch Kokoserde ersetzen (z. B. diese Kokoserde von Amazon). Diese Variante bietet ausschließlich Vorteile und ist eine der beiden beliebtesten.

  • umweltfreundlich und biologisch abbaubar
  • ausgezeichnet feuchtigkeitsspeichernd
  • gute Luftzirkulation
  • natürlich resistent gegen Schimmel und andere Krankheitserreger
  • neutraler pH-Wert
  • günstig

Wie Sie solche Anzuchtwürfel herstellen:

  • Kokoserde (Kokosquellerde oder beispielsweise diese Kokosfasern von Amazon)
  • Wasser (zum Anfeuchten)
  • Stärke oder Agar-Agar (optional, als natürliches Bindemittel)
  • Erdballenpresse oder kleine Formen (Eiswürfelform, Silikonformen, Joghurtbecher etc.)

Kokosquellerde müssen Sie eine Weile in Wasser quellen lassen, Erde oder Kokosfasern befeuchten Sie lediglich, bis sie sich gut formen lassen und können direkt loslegen.

Die Erdwürfel sind platzsparend, nachhaltig und biologisch abbaubarZur Galerie
  • Falls die gemischte Kokosmasse sich nicht gut formen lässt, können Sie eines der erwähnten Bindemittel hinzufügen (1 TL Stärke auf 1 Liter Wasser oder Agar-Agar in Wasser auflösen).
  • Die Masse geben Sie in einen flachen, ausreichend großen Behälter, damit die Erdballenpresse hineinpasst.
  • Drücken Sie die Presse in die Kokosmasse und nehmen Sie wieder heraus (oder pressen Sie die Erde mit einem Löffel in eine andere beliebige Form).
  • Streifen Sie den Überschuss ab, sodass die Würfel mit den Rändern der Presse abschließen.
  • Drücken Sie die Erde/Fasern noch einmal gut in die Würfelformen und lösen Sie die fertigen Würfel aus der Presse.
  • Lassen Sie sie an der Luft trocknen. Das sollte an einem luftigen und schattigen Ort passieren.

Anzuchterde und Kompost verwenden

Selbstgemachte Würfel aus Erde zum Aussäen von PflanzenZur Galerie

Sie verwenden immer Anzuchterde zum Vorziehen und möchten dabei bleiben? Kein Problem! Da Sie bei dieser Variante auch Kompost beimischen, kommen einige Vorteile für diese Art von Anzuchtwürfeln zustande:

  • nährstoffreich
  • dauerhafte Nährstoffversorgung, da Langzeitdünger
  • nachhaltig (durch die Abfallverwertung beim Kompost)
  • biologisch abbaubar
  • torffrei
  • locker und luftig und dadurch gute Luftzirkulation und Wasseraufnahme
  • Krankheitsabwehr durch Mikroorganismen im Kompost
  • günstig

So machen Sie Anzuchterde selbst.

Organische Anzuchtwürfel zum Vorziehen von Gemüse und BlumenZur Galerie
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So machen Sie aus dem Material Anzuchtwürfel:

  • torffreie Anzuchterde
  • optional: Kompost
  • Wasser
  • evtl. Sand oder auch Kokosfasern (für eine lockere Konsistenz)
  • Erdballenpresse oder Formen

Sand oder Kokosfasern benötigen Sie nur, wenn die Erde und des Komposts zu fest wird und Sie sie lockern müssen. Ansonsten können Sie direkt loslegen:

  • Für gewöhnlich benötigen Keimlinge keine zusätzlichen Nährstoffe, da sie alles Notwendige bereits sozusagen in die Wiege gelegt bekommen und erst zu einem späteren Zeitpunkt zusätzlich versorgt werden müssen. Wenn Sie möchten, können Sie aber ein wenig Kompost in die Anzuchterde sieben und miteinander vermischen.
  • Geben Sie nach und nach Wasser dazu, bis Sie eine formbare Masse erhalten, die nicht auseinanderfällt.
  • Geben Sie die Erde in die Presse oder eine andere gewünschte Form und pressen Sie sie gut fest.
  • Falls Sie eine Form verwenden, können Sie mit einem Stäbchen noch jeweils ein Loch in jeden Würfel stechen, in das Sie später die Samen geben.
  • Nehmen Sie die Würfel vorsichtig aus der Erdballenpresse oder Form.
  • Lassen Sie sie an einem trockenen, aber luftigen und schattigen Ort trocknen.
Rezept für organische Anzuchtwürfel aus Anzuchterde und KompostZur Galerie

So vermeiden Sie Schimmel auf Anzuchterde.

Anzuchtwürfel aus kompostierbarer Zellulose

Sie sind relativ neu in der Anwendung, aber eine wunderbare Variante, wenn Sie Wert auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit liegen. Das sind die Vorteile:

  • biologisch abbaubar
  • nachhaltig, da recyceltes Material
  • gute Luftdurchlässigkeit
  • feuchtigkeitsregulierend
  • günstig

So machen Sie sie selbst:

  • beliebige Zellulosefasern
  • Wasser
  • Stärke oder Agar-Agar als Bindemittel
  • optional: Kokosfasern
  • Erdballenpresse oder andere Formen

Als Zellulosefasern können Sie verschiedene Materialien verwenden, wie unbedrucktes Papier, Pappe oder Karton, Pflanzenfasern, Eierkartons etc. Beginnen Sie am besten bereits im Vorjahr mit dem Sammeln, damit Sie bis zur Vorziehzeit ausreichend Material beisammen haben.

  • Reißen Sie das ausgewählte Material in kleine Stücke.
  • Erwärmen Sie Wasser und weichen Sie die Stückchen darin einige Stunden ein.
  • Das weiche Material verarbeiten Sie dann mit den Händen zu einem Brei. Sie können auch einen Mixer zu diesem Zweck verwenden.
  • Mit Kokosfasern können Sie bei Bedarf eine stabilere Struktur kreieren. Auch mit Wasser vermischtes Bindemittel kann jetzt eingearbeitet werden.
  • Achten Sie darauf, dass die fertige Masse feucht, aber nicht nass ist, denn dann lässt sie sich nicht gut formen.
  • Geben Sie die Masse in die Presse oder Form und nehmen Sie die fertigen Würfel vorsichtig heraus. Falls Sie eine Form verwendet haben, stechen Sie Löcher für die Samen vor. Eine Presse macht das automatisch.
  • Lassen Sie sie an einem luftigen, aber schattigen Ort trocknen.

Würfel aus Steinwolle

Steinwolle ist beliebt und praktisch, aber nicht biologisch abbaubar und kann nicht selbst gemacht werdenZur Galerie

Steinwolle ist für den Heimbedarf eher selten gefragt. Das Substrat bietet aber ein paar Vorteile:

  • leicht und luftig
  • sehr wasseraufnahmefähig mit daraus resultierender gleichmäßiger Feuchtigkeitsverteilung; besonders beliebt für Hydrokultur
  • schnelle Keimung

Von Nachteil ist, dass sie nicht biologisch abbaubar sind. Wer Würfel aus Steinwolle verwendet, muss diese im Anschluss auch fachgerecht entsorgen.

Dieses Material wird industriell und unter schwierigen Bedingungen hergestellt, weshalb es nicht für die Herstellung zu Hause geeignet ist. Sie können Steinwollenwürfel auf Amazon bestellen.

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Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.