Schimmel vermeiden: Richtig lüften und heizen für optimale Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur (+ Tabelle)

von Anne Seidel

Den meisten ist schon lange bewusst, dass Schimmelpilze große Gesundheitsrisiken bergen und keinesfalls zu unterschätzen ist. Wer einen Befall in der Wohnung bemerkt hat, sollte deshalb schnellstmöglich handeln und etwas dagegen tun. Noch besser wäre es aber natürlich, es gar nicht erst dazu kommen zu lassen. Aber kann man dem überhaupt vorbeugen? Wie lässt sich Schimmel vermeiden und welche Faktoren begünstigen seine Entstehung, vor allem, wenn man kaum und sparsam heizt? Wir erklären es Ihnen!

Ursachen für Schimmelpilz – Erhöhte Luftfeuchtigkeit und Kälte

Schimmel vermeiden in der Wohnung - Vorbeugende Maßnahmen im Winter

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Wie Sie wissen, mag der Schimmelpilz es feucht. Da ist es nur logisch, dass eine erhöhte Luftfeuchtigkeit in den Räumen auch die Bildung von Schimmelpilzen begünstigt. Wände, Fensterdichtungen, Ecken und auch Textilien werden feucht und schon entsteht ein perfekter Nährboden für die Pilze. Dementsprechend gilt es, eine zu hohe Feuchtigkeit zu vermeiden. Doch ganz abgesehen davon, dass dies in manchen Räumen wie Bad und Küche nur recht schwerfällt, ist eine zu trockene Luft auch nicht gut für die Gesundheit.

Wie kann man dann Schimmel vermeiden? Wie hoch ist der optimale Feuchtigkeitsanteil in der Luft der Wohnung? Das hängt vom Raum ab. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die optimalen Mengen in Prozent. Diese lassen sich mit normalen, digitalen Thermometern, die auch über einen Feuchtigkeitsmesser verfügen, kontrollieren und beobachten.

Schimmelbildung durch Luftfeuchtigkeit – Tabelle mit Normen (+ optimalen Zimmertemperaturen)

Optimale Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur je nach Zimmer

Ab welcher Luftfeuchtigkeit kann Schimmel entstehen?

Natürlich wird sich nicht von heute auf morgen Schimmelpilz bilden, nur weil die Bedingungen im Raum sich ab und zu mal verändern (was ja beim Kochen und Duschen/Baden regelmäßig passiert). Ist es jedoch ein dauerhafter Zustand, schon! In der Regel kann man davon ausgehen, dass eine Feuchtigkeit von über 60 Prozent über mehrere Tage hinweg das Risiko deutlich erhöht. Liegt der Wert bei über 70 Prozent, ist dies sogar ziemlich sicher.

Doch nicht nur die Feuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle, sondern auch die Temperatur, weshalb wir in der Tabelle auch diese vermerkt haben. Diese sollte nicht unter 14 Grad fallen, denn das in Kombination mit erhöhter Luftfeuchtigkeit sind perfekte Voraussetzungen für die Pilzbildung. Halten Sie sich an die Werte, damit Sie erfolgreich Schimmel vermeiden können.

Stoßlüften ist effektiver und energiesparender als gekippte Fenster

Schimmel vermeiden – Welche Maßnahmen optimieren Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Raum?

Nach allem Gesagten ist es also nur logisch, dass Sie möglichst die Bedingungen aus der Tabelle einhalten sollten, wenn Sie Schimmel vermeiden möchten. Wie kann man das am besten?

Richtiges Lüften im Winter

Sie halten für gewöhnlich die Fenster gekippt offen, um so immer für frische Luft zu sorgen? Das ist keine sehr gute Idee, denn dadurch geht sehr viel Energie verloren. Die bessere Variante ist das 10-minütige Stoßlüften, wobei das auch wieder vom jeweiligen Raum abhängt:

  • Schlafräume, in denen nicht ganztags geheizt werden sollte und wo die Temperaturen niedriger sein sollten, kann das Fenster gekippt oder ganz offen stehen. Heizen Sie dort bei Bedarf, um die optimale Raumtemperatur zu halten. Wer nicht bei offenem Fenster schlafen möchte oder kann, kann auch stattdessen am Morgen nach dem Aufstehen stoßlüften.
  • Wohnräume werden ebenfalls regelmäßig gelüftet. Das können Sie mit dem Schlafzimmer kombinieren und das sogenannte Querlüften mit Durchzug durchführen. Zusätzlich dazu lüften Sie einige weitere Male am Tag, je nachdem wie viele Pflanzen und welche weiteren Quellen für Feuchtigkeit vorhanden sind. Kommt Ihnen die Luft schlecht/stickig vor oder stellen Sie Wassertröpfchen an den Fensterscheiben fest, ist das ein Zeichen dafür, dass unbedingt gelüftet werden muss.

Schimmel vermeiden im Badezimmer durch richtiges Lüften

  • Eine besonders große Herausforderung ist es, Schimmel im Bad zu vermeiden. Um die Feuchtigkeit nach dem Waschen schnell loszuwerden, öffnen viele nicht nur das Fenster (idealerweise voll öffnen, statt kippen), sondern auch die Tür. Und während das fürs Stoßlüften der anderen Räume durch offene Türen eine gute Idee darstellt, sollten Sie das beim Badezimmer vermeiden, damit die Luftfeuchtigkeit sich nicht auch in den anderen Zimmern verteilt. Trocknen Sie möglichst nasse Oberflächen ab.
  • Die Küche ist ebenfalls relativ feucht und wird regelmäßig durch Stoßlüften gelüftet. Auch hier können Sie das effektivere Querlüften wählen.
  • Im Keller setzt sich vor allem während der Sommermonate Feuchtigkeit an den Wänden ab, da der gegenteilige Temperaturunterschied entsteht: draußen ist es warm, drinnen kalt und es entsteht Kondenswasser an den kalten Wänden mit Schimmel als Folge. Gelüftet wird dann am besten nachts oder früh am Morgen. Im Winter spielt die Tageszeit keine Rolle, gelüftet wird aber dennoch regelmäßig.

Richtig heizen und Schimmel vermeiden

Schimmel vermeiden durch richtiges Heizen im Winter

Sie müssen nicht die Heizung auf ihr Maximum aufdrehen und eine Sauna kreieren, wenn Sie Schimmel vermeiden möchten. Das wäre auch nicht gut für die Gesundheit, da die Luft austrocknet, was trocken Schleimhäute verursacht und Krankheiten begünstigt. Jedoch ist es von großer Wichtigkeit eine bestimmte minimale Temperatur aufrecht zu erhalten (siehe Tabelle). Drehen Sie beim Lüften jedoch immer die Heizung runter, auch beim kurzzeitigen Stoßlüften, um keine unnötige Energie zu verschwenden. Danach stellen Sie sie wieder auf die gewohnte Stufe ein.

Wassertropfen am Fenster sind ein Zeichen für nötiges Lüften

Schimmel vermeiden ohne Heizen?

Doch was, wenn Sie beispielsweise gar nicht in der jeweiligen Wohnung leben, sondern in einer leerstehenden Wohnung Schimmel vermeiden möchten? Natürlich möchten Sie dort nicht unnötig die Heizung laufen lassen und für etwas zahlen, das Sie im Prinzip nicht nutzen. Doch leider müssen Sie genau das, denn warme Luft nimmt nun einmal besser Feuchtigkeit auf als kalte, sodass sie sich nicht auf den Oberflächen absetzt. Halten Sie die Temperaturen in den Wohnräumen bei 20 Grad konstant und in den Schlafräumen zwischen 16 und 18 Grad.

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