Affenpocken in Europa: Alles rund um Übertragung, Symptome & wie gefährlich die Pockenkrankheit tatsächlich ist

von Anne Seidel

Die sogenannten Affenpocken (engl.: Monkeypox) sind in aller Munde – kein Wunder, wo wir doch gerade erst mitten in einer Pandemie waren. Viele Menschen machen sich nun Sorgen darüber, dass es sich um eine neue gefährliche Krankheit handeln könnte. Bedeutet das wieder Lockdowns? Was ist bisher überhaupt über diese Krankheit bekannt? Wie wird sie übertragen, wie ansteckend ist sie und ist sie gefährlich? Wir möchten Ihnen heute auf all diese Frage antworten.

Affenpocken – was ist das?

Kinder und Schwangere sind Risikogruppen für das Pockenvirus

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Wer die Nachrichten verfolgt, hat schon längst von den ersten Fällen in Großbritannien gehört: Dort gibt es inzwischen mehrere Infizierte. Das sogenannte Affenpockenvirus wurde als Erstes bei einem Reisenden festgestellt, der aus Nigeria zurückkehrte. Doch kurze Zeit später wurden weitere Fälle bekannt und das ohne jeglichen Kontakt zu eben diesem Reiserückkehrer und ohne in Verbindung mit Afrika zu stehen. Affenpocken in Deutschland wurden bislang bei vier Personen nachgewiesen.

Das Affenpockenvirus wurde nach Großbritannien auch in Deutschland festgestellt

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Was sind Affenpocken? Die Krankheit tritt vor allem im Zentral- und Westafrika auf. Bei den Infektionen in Großbritannien handelt es sich um eine westafrikanische Variante, die auch die mildere von allen ist. Die Krankheit ist also nicht neu, sondern seit langem bekannt. Was jedoch so besorgniserregend ist, ist der Fakt, dass der Großteil der Erkrankten scheinbar gar nicht mit Afrika in Verbindung stehen, während bisherige Infektionen immer während Reiseaufenthalten erfolgten oder auf Tierimporte zurückzuführen waren und somit dorthin zurückverfolgt werden konnten.

Also, wie kam es zu dieser Affenpocken-Übertragung?

Wie steckt man sich üblicherweise an?

Affenpockenviren stammen ursprünglich aus Afrika und von Tieren

Wie bekommt man Affenpocken? Man steckt sich also durch den Kontakt mit bereits Infizierten an und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um einen Menschen oder Tiere handelt, jedoch sind vor allem Nagetiere Wirte des Affenpockenvirus. 1970 wurde die Krankheit erstmals bei einem Menschen im Kongo festgestellt. Die Tröpfcheninfektion, aber auch der Verzehr von infizierten Tieren sind also die Übertragungswege.

Während sich die Pocken bisher hauptsächlich nur regional in Afrika ausbreitete, weist das Virus nun jedoch vermutlich eine Veränderung auf, die es mit dem uns bekannten Pockenvirus gleichstellen könnte. Es könnte also durchaus global relevant werden.

Typische Symptome der Krankheit

Die Pockenimpfung bietet vermutlich gewissen Schutz

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Das Affenpockenvirus löst verschiedene Symptome beim Infizierten aus. Sie ähneln denen der uns allen bekannten Pockenkrankheit (seit 1980 ausgerottet). Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Affenpocken im Allgemeinen milder verlaufen, als die Pocken, und zwar wie folgt:

Affenpocken-Symptome:

  • Fieber als erstes Symptom; bis zu 40 Grad; setzt plötzlich ein
  • starke Kopfschmerzen
  • starke Gliederschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Husten
  • geschwollene Lymphknoten
  • Abgeschlagenheit
  • nach den ersten paar Tagen Hautveränderungen

Die Erkrankung heilt für gewöhnlich innerhalb von zwei bis vier Wochen.

Affenpocken Bild - Pusteln, Blasen, Flecken und Knoten an Händen und Füßen

Veränderungen der Haut

Die Hautveränderungen stellen Flecken, Pusteln, Knötchen oder gar Bläschen dar und treten besonders im Gesicht sowie an den Innenflächen der Hände und den Fußsohlen auf. In seltenen Fällen sind aber auch die Genitalien und sogar die Binde- und Hornhaut betroffen. Letztere können, wenn auch äußerst selten und in schweren Fällen, zu Erblindung führen.

Die Hautausschläge verkrusten im Laufe der Zeit und fallen dann von selbst ab.

Was sind Affenpocken, wo kommen sie her und wie werden sie übertragen

Bei Verdacht auf eine Pockeninfektion empfiehlt sich eine Selbstisolation, so wie es auch bei anderen Pocken üblich ist. In Belgien wurde sogar bereits eine Pflicht-Quarantäne von 21 Tagen festgelegt, was jedoch nur für Infizierte, nicht jedoch für Kontaktpersonen gilt. Ist der Verlauf nicht weiter besorgniserregend, werden lediglich die Symptome behandelt sowie eventuell einer Sekundärinfektion durch Bakterien vorgebeugt.

Affenpocken – wie gefährlich sind sie?

Verlauf der Pocken ist meist milde und nicht gefährlich

Sind Affenpocken gefährlich oder gar tödlich? Gerade aufgrund der Corona-Zeiten macht man sich natürlich Sorgen, ob sich die Situation gerade mit einer neuen Virus-Variante wiederholen könnte.

Obwohl die Affenpocken-Erreger im Allgemeinen keine schweren Verläufe verursachen, gibt es doch Risikogruppen, bei denen es gefährlicher werden kann. Diese sind:

  • Personen mit Immunschwäche
  • jüngere Menschen und vor allem kleine Kinder
  • Affenpocken während der Schwangerschaft können Fehlgeburten verursachen

Aber sind Affenpocken tödlich? Ja, wenn auch äußerst selten. Laut RKI enden zwei bis zehn Prozent der Fälle tödlich. Aus diesem Grund sollte man, vor allem, wenn man zu einer der Risikogruppen gehört, einen Arzt aufsuchen, wenn der Verdacht einer Infektion mit diesem Virus besteht.

Schützt die Pockenimpfung gegen Affenpocken

Affenpocken Symptome sind Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen

Wenn die Pocken sich doch so ähneln, könnte die Pockenimpfung, die bereits erfolgreich die Pockenkrankheit ausgerottet hat, nicht auch gegen diese Pockenart wirksam sein?

Eine gute Wirksamkeit wird tatsächlich vermutet. Unterstützt wird diese Vermutung unter anderem dadurch, dass jüngere Menschen üblicherweise einen schwereren Verlauf haben, als die über 40-Jährigen. Mit der Ausrottung der Pockenkrankheit wurden auch die Impfungen eingestellt, somit sind die jüngeren Generationen nicht mehr geimpft. Und genau das erklärt auch die leichteren Verläufe bei den älteren Personen.

Jedoch gibt es in Deutschland keine zugelassenen Pockenimpfungen, die auch gegen die Affenpocken eingesetzt werden könnten.

Hautausschläge auf den Handflächen, Fußsohlen und selten im Genitalbereich

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