Stammrosen pflanzen, pflegen, schneiden und überwintern einfach & richtig gemacht
Dank ihrer üppigen Blütenpracht, zarten Schönheit und unverkennbaren Duft sind die königlichen Pflanzen, die Stammrosen, ein wahrer Blickfang in jedem Garten. Die wunderschön blühenden Rosen sorgen für einen Hauch Luxus und dürfen in keinem Garten fehlen. Damit Sie die einzigartige Wirkung der Hochstammrosen auch bei Ihnen zu Hause verspüren, haben wir für Sie einen kleinen Ratgeber erstellt, wie Sie Stammrosen pflanzen, pflegen, schneiden und überwintern.
Inhaltsverzeichnis
Warum Stammrosen pflanzen und was charakterisiert diese Blumen?
Unter dem Begriff Stammrosen, auch als Rosenbäumchen, Rosenstamm oder Hochstamm bekannt, handelt es sich nicht um eine eigenständige Rosenklasse, sondern um Rosen geeigneter Sorten, die auf einem speziell herangezogenen Wildrosenstamm veredelt werden. Je nach Höhe der Veredlung kann man die Stammrosen in vier Kategorien unterteilen:
Zwergstämme – werden höchstens 40 cm hoch
Halbstämme – bis 60 cm
Hochstämme – erreichen eine Höhe von 90 cm
Kaskadenstämme – werden bis zu 140 cm hoch
Die Kronen der Rosen können der Wuchsform der jeweiligen Rosensorte entsprechend hängend, rundlich oder aufrecht stehend wachsen. Bekannte Sorten von Stammrosen sind Kimono (60 cm), Leonardo da Vinci (80 cm), Nostalgie (1,20 m), Graham Thomas (1,40 m) und noch viele mehr.
Weitere wissenswerte Fakten
Damit die wunderschönen Stammrosen prächtig gedeihen und Ihren Garten verschönern, ist die Auswahl des Standortes von grundlegender Bedeutung. Die meisten Sorten bevorzugen einen sonnigen Standort, während andere mit einem halbschattigen Platz zurechtkommen. Damit sich die Pflanzen gut entwickeln und viele Blüten bilden, ist es ratsam, sich im Fachhandel bezüglich des Standortes zu erkundigen. Der gewählte Standort sollte außerdem windgeschützt sein.
Stammrosen brauchen nährstoffreiche Erde, die durchlässig für Wasser und Sauerstoff ist. Da die Wurzel vieler Sorten sehr tief reichend sind und bei der Ausbreitung möglichst keinen Widerstand verspüren sollten, wäre sinnvoll, schwere Böden aufzulockern. Ein sandiger Boden wird am besten mit Kompost angereichert und die lehmhaltige Erde mit Kies vermischt.
Wann und wie Stammrosen pflanzen?
Der Rosenstamm ist sowohl für die Solitärpflanzung als auch für die Pflanzung im Blumenbeet gut geeignet. Während die Zwergstammrosen ideal für Pflanzenkübel sind, gehören Halbstammrosen in größere Gefäße oder ins Staudenbeet. Die Hochstammrosen sind für Solitäre, Rosenalleen, eigenes Rosenrondell oder Gruppenpflanzung geeignet. Die Kaskadenstämme hingegen sind perfekt für die Solitärpflanzung im Garten.
Der Herbst ist die perfekte Jahreszeit zum Anbau
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Der Herbst gilt als die optimale Pflanzzeit für Stammrosen. Im Winter haben dann die Pflanzen die Möglichkeit, sich richtig einzuwurzeln. Die frisch gepflanzte Rose benötigt Feuchtigkeit, die die Erde im Herbst auch zu bieten hat.
Nützliche Informationen und Tipps zum Züchten
Suchen Sie einen geeigneten Standort für die Pflanzen aus und heben ein Pflanzloch aus, das mindestens 50 x 50 cm groß sein sollte, damit die Pflanze ausreichenden Halt bekommt. Lockern Sie den Boden bis zu einem Meter tief auf und vermischen Sie den Aushub mit Kompost.
Wenn die Pflanzen beim Transportieren Wurzelschäden erlitten haben, müssen die betroffenen Teile abgeschnitten werden, wobei die Wurzel nicht kürzer als 25 cm werden dürfen.
Stecken Sie den Stützpfahl in das Loch. Nun können Sie die Rose in die Erde setzten, wobei die Zapfenschnittstelle (Verdickung am Fuß) eine Handbreit über der Erdoberfläche liegen sollte. Füllen Sie dann die Pflanzgrube mit dem Aushub. Nach einigen Stunden füllen Sie sie mit Erde nach. Vergessen Sie nicht, die Erde gut einzuschlämmen. Binden Sie die Rose an den Stützpfahl an, in der Mitte und Unterhalb der Krone. Verwenden Sie ein weiches Bindematerial, wie zum Beispiel Kokosband.
Nach dem Einpflanzen darf die Rose nicht unter Trockenheit leiden und muss regelmäßig bewässert werden.
Hochstammrosen im Kübel kultivieren
Möchten Sie die Stammrosen im Kübel kultivieren, müssen Sie einige Punkte beachten. Verwenden Sie am besten genug tiefe Gefäße aus Terrakotta, deren Böden Löcher haben, damit das überschüssige Wasser ablaufen kann. Eine Drainage aus Tonscherben ist ein gutes Hilfsmittel gegen Staunässe. Gießen Sie die Hochstammrosen regelmäßig und mäßig. Versorgen Sie die Pflanze von April bis Juli circa einmal pro Monat mit Flüssigdünger.
So schneiden Sie die Blumen zurück
Wie alle anderen Rosen werden die Stammrosen auch im Frühjahr einem Schnitt unterzogen. Im ersten Jahr nach der Einpflanzung sollten die Hochstammrosen nur eingeschränkt oder gar nicht geschnitten werden, damit die Pflanze erst einwächst. Bei Stammrosen schneiden werden schwache und kranke Triebe entfernt. Ebenso werden nach innen wachsende Triebe beseitigt.
Wer möchte, kann den oberen Teil der Pflanze natürlich wachsen lassen oder aber auch die Krone in Form schneiden. Stammrosen sehen sowohl in ihrer natürlichen Wuchsform als auch mit kugelförmiger Krone atemberaubend schön aus. Wenn Sie die Hochstammrosen zu gleichmäßigen Kugeln schneiden möchten, müssen Sie noch ein weiteres Mal nachschneiden, denn manche Triebe sich kräftiger entwickeln als andere.
Für den richtigen Schnitt ist die Rosengruppe der Hochstammrose ausschlaggebend. Viel- und großblütige Rosen werden auf 3-5 Augen geschnitten, damit die Pflanze reich blüht und lange vital bleibt. Im Gegensatz dazu werden bei den Kletterrosen die eigentlichen Triebe gelassen und nur sporadisch ausgelichtet.
Wie Stammrosen überwintern?
Im Handel werden viele Stammrosensorten angeboten, die absolut winterhart sind. Wurzelechte Rosen beispielsweise sind bis zu minus 25 Grad frosthart. Werden die Hochstammrosen aber im Kübel kultiviert oder sind sie noch sehr jung, benötigen sie passenden Winterschutz. Hingegen müssen nicht komplett winterharte Rosensorten immer vor Kälte geschützt werden. Wenn Sie nicht bereit wären, sich die Arbeit in den kalten Wintermonaten zu machen, sollten Sie keine veredelten Hochstammrosen kaufen, weil sie nur geringe Frosthärte aushalten können.
Handelt es sich um Hochstämme, die noch biegsam sind und nicht verholzt, bietet sich eine wirkungsvolle Methode, die Ihnen zunächst etwas seltsam vorkommen mag. Um den im Freiland ausgepflanzten Rosenstämmen zu helfen, heil durch die kalte Jahreszeit zu kommen, werden die Stämme “umgelegt”. Zunächst wird die Rose seitlich auf die Erde umgebogen. Ihre Krone wird anschließend auf der Erde fixiert und mit Tannenreisig abgedeckt. Im Frühjahr dürfen diese Hochstämme behutsam wieder aufgerichtet werden und nicht mit einem Ruck.
Ältere Hochstammrosen lassen sich nicht mehr zum Boden biegen, weshalb diese Überwinterungs-Technik hier nicht angewendet werden kann. Ältere Exemplare brauchen einen luftdurchlässigen Schutz. Wichtig ist es, dass die Luft zirkulieren und die Nässe verdunsten kann. Um Frost und Wintersonne zu vermeiden, muss die Rosenkrone mit Vlies umhüllt werden und anschließend mit speziellen Frostschutzfolien, Jutesäcken oder Schutzvlies locker eingepackt werden und unterhalb der Veredelungsstellen zusammengebunden werden. Folien sind zur Überwinterung der Hochstammrose nicht geeignet, weil sich Wasser sammeln kann, das dann Fäulnis verursachen kann.
Richtige Lavendel Pflege: Pflegetipps zum Pflanzen, Überwintern und Schneiden
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Stammrosen in Pflanzengefäßen können ebenfalls mit geeigneten Materialien geschützt werden oder an einen frostfreien und kühlen Ort umquartiert werden. Krone und Pflanzgefäß werden mit Folien umgewickelt und die Pflanze wird auf einen Styropor- oder Holzblock an einem frostfreien Ort zum Überwintern aufgestellt.
Welche Schädlinge und Pflanzenkrankheiten berücksichtigen?
Wie alle anderen Rosen leiden die Hochstammrosen recht häufig an Krankheiten und werden von Schädlingen befallen. Pilzkrankheiten zum Beispiel erreichen schnell die benachbarten Exemplare, deshalb ist die regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls eine angemessene Behandlung von großer Wichtigkeit.
Blattläuse zum Beispiel siedeln sich bei warmem und trockenem Wetter sehr gerne an Stammrosen an. Versuchen Sie die Schädlinge zunächst mit Hausmitteln zu beseitigen. Wirksame Methoden sind das Abspritzen mit scharfem Wasserstrahl oder die Verwendung eines Gemisches aus Wasser, Spülmittel und Spiritus. Präparate auf Basis von Neemöl können eingesetzt werden, wenn die üblichen Hausmittel keine Wirkung zeigen.
Die Stammrosen auf einem trockenen und heißem Ort, wie beispielsweise die überdachte Terrasse, werden oft von Spinnmilben befallen. Stellen Sie in diesem Fall die Rose an einen feuchteren Standort um.
Werden die Pflanzen von Rosenblattwespen befallen, müssen Sie die befallenen Blätter entfernen und die Pflanze mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln bespritzen.
Falls Sie Massenbefall von gemeiner Rosenkäfer bemerken, müssen Sie morgens träge Käfer absammeln und den Kompost kontrollieren. Dort halten sich die Schädlinge nämlich gerne auf.
Sind weiß-graue Flecken auf dem Blattwerk zu erkennen, dann ist die Stammrose vom Mehltau befallen. Entfernen Sie die betroffenen Pflanzenteile umgehend und vernichten sie. Setzen Sie ein Fungizid ein.
Rostpilze treten bevorzugt an feuchten und kühlen Standorten auf. Entsorgen Sie die betroffenen Blätter und besprühen die Pflanze abwechselnd mit verschiedenen Wirkstoffen wie Azoxystrobin und Myclobutanil.
Grau-schwarze Flecken auf den Blättern sind ein Anzeichen für Sternrußtau. Behandeln Sie die Pflanze wie bei anderen Pilzerkrankungen oder besprühen Sie die Hochstammrose im Frühjahr mit Schutzmitteln bei Austrieben, die über 5 cm lang sind.