Vermeiden Sie diese Fehler, wenn Sie Ihren Olivenbaum richtig schneiden möchten
Da derzeit ja für viele Garten- und Kübelpflanzen Schnittsaison ist, fragen Sie sich vielleicht derzeit, ob Sie Ihr Olivenbäumchen schneiden sollten. Da im Frühling immer geschnitten wird (nur eben je nach Pflanzen unterschiedlich kräftig), lautet die Antwort also “ja”. Jedoch ist es wichtig, dass Sie dabei einige Fehler vermeiden, die einigen unerfahreneren Hobbygärtnern unterlaufen, obwohl sie ihren Olivenbaum richtig schneiden möchten. Welche Schnittfehler beim Olivenbaum meinen wir?
Wie genau Sie beim Frühjahrsschnitt vorgehen, hängt unter anderem auch davon ab, wie Sie sich die Optik des Bäumchens vorstellen. Wir gehen Schritt für Schritt alles durch und fokussieren uns dabei besonders auf die zu vermeidenden Fehler.
Inhaltsverzeichnis
Olivenbaum richtig schneiden: Wählen Sie nicht den falschen Zeitpunkt
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Manch einer entscheidet sich für den Herbst, vor dem Überwintern, um dem Bäumchen einen Rückschnitt zu verpassen. Richtig ist aber der Frühling und genauer gesagt der Zeitraum, bevor die mediterrane Pflanze mit ihrer Blüte beginnt. Würden Sie diesen Schnittfehler beim Olivenbaum begehen, würde einfach nur die Blütezeit ausbleiben.
Haben Sie jetzt ein wenig Angst, genau diesen Zeitpunkt zu verpassen? Keine Sorge, denn:
- zuerst muss man den Olivenbaum auswintern.
- Solange die Pflanze noch nicht verstanden hat, dass der Winter vorüber ist und die warme Saison beginnt, werden auch noch keine Blütenknospen wachsen.
(Wie Sie den Olivenbaum auswintern, werden wir Ihnen demnächst in einem anderen Beitrag Schritt für Schritt erklären.)
Wann schneidet man also Olivenbaum zurück?
Sobald nach dem Winter die Eingewöhnung an die Bedingungen im Freien abgeschlossen ist, können Sie loslegen. Die Blütezeit beginnt entweder im April oder Mai, was unter anderem vom Zeitpunkt des Auswinterns, aber auch von den Bedingungen im Winterquartier abhängt.
Hinweis: Sollten im Laufe des Jahres immer mal kleinere Schnittmaßnahmen anfallen, ist das überhaupt kein Problem. Kranke oder trockene Zweige und sogar gesunde, die aber stören, können Sie auch zu anderen Zeit entfernen, ohne dass sich das auf das Wachstum auswirkt.
Schnittfehler beim Olivenbaum: Zu sparsam schneiden
Was ansteht, ist ein Rückschnitt. Doch bevor Sie Ihren Olivenbaum radikal schneiden, sollten Sie sich im Klaren darüber sein, welche Form Sie für Ihr Olivenbäumchen wünschen. Sie können nämlich konkret eine Krone formen, sodass die Olive auch tatsächlich wie ein Baum aussieht.
Doch würde so ein Radikalschnitt nicht auch die Fruchtbildung beeinträchtigen? Unter normalen Umständen schon. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Bäumchen in Deutschland Früchte ausbildet, sowieso eher gering, sodass Sie sich darüber wenig Sorgen machen müssen. Nichtsdestotrotz erklären wir Ihnen beide Schnittvarianten:
Vor dem Formen pflegen nicht vergessen!
Bevor es ans Formen geht, sollten Sie erst einmal die Pflegeschnitte durchführen. Radikal darf es aber hier schon sein! Wie sollten man den Olivenbaum richtig schneiden und was genau wird geschnitten?
- Alles, was krank oder tot ist, kann weg
Denn es bringt der Pflanze nichts mehr, sondern stört sie lediglich. Manch Einer scheut sich vor dem ein oder anderen Zweig, da er doch eigentlich bisher zur schönen Kronenoptik beigetragen hat, und lässt ihn am Bäumchen. Ein Fehler, den Sie ab sofort bleiben lassen sollten, denn die Krone wird damit garantiert nicht mehr schön aussehen und Sie hindern den Baum außerdem daran, anstelle der toten oder kranken Zweige viele neue, kräftige auszutreiben. Das wird die Krone sogar noch üppiger machen.
- Unnötige Zweige richtig stutzen
Entfernen Sie nicht nur den sichtbar kranken oder toten Teil, sondern setzen Sie den Schnitt dort an, wo sich das lebendige, gesunde Holz befindet. Manchmal ist das äußerlich nicht immer erkennbar. Dann arbeiten Sie sich einfach nach und nach vor, bis Sie den Schnitt endlich richtig gesetzt haben. Sie erkennen das am frischen Inneren des Zweigs.
- Störende Bäumchenzweige entfernen
Schauen Sie sich die Krone an. Stellen Sie fest, dass sich Zweige überkreuzen, können Sie sie kürzen. Stutzen Sie hierfür beide oder entfernen Sie nur von einem der beiden etwas mehr. Das müssen Sie selbst abschätzen, denn die Bäumchenkrone soll ja Ihnen im Anschluss gefallen. Wenn Sie auch diese Schnittmaßnahme hinter sich gebracht haben, können Sie zum Formen übergehen.
Olivenbaum richtig schneiden: Der Formschnitt für eine runde Krone
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Der eigentliche Radikalschnitt erfolgt, wenn Sie den Olivenbaum in Form schneiden. Vielen ist das zu schade, was ebenfalls ein häufiger Schnittfehler beim Olivenbaum ist. Glauben Sie uns, wenn wir sagen, dass Sie es nicht bereuen werden! Der fehlende Schnitt wäre sogar das größere Übel.
Ein weiterer Grund, weshalb viele sich nicht an den Formschnitt trauen, ist, dass Sie sich das Endergebnis nicht vorstellen können und Angst haben, falsche Schnitte zu setzen. Das können Sie aber vermeiden, indem Sie sich nach und nach vorarbeiten:
- Sie haben im Inneren der Krone bereits einige dickere Äste, die eine Art Grundgerüst gebildet haben. Davon ist einer der Leittrieb, der vom Stamm ausgeht. Diesen brauchen Sie zunächst gar nicht beachten.
- Stattdessen schneiden Sie erst die dünneren Triebe bis auf dieses Gerüst zurück. Die kahle Optik braucht Sie wirklich nicht zu erschrecken!
- Etwa 7 der Gerüstzweige sollten am Ende noch stehen, wobei Sie hier bevorzugt senkrecht wachsende stehen lassen. Alle anderen dieser sogenannten Haupttriebe dürfen ebenfalls weg.
- Kürzen Sie die verbliebenen Haupttriebe noch und streben Sie eine kugelige Form an. Bis zu Hälfte dürfen Sie sie stutzen, aber nicht mehr.
- Bleibt noch der zu Beginn erwähnte Leittrieb, der mit seiner Länge jetzt wahrscheinlich ziemlich aus der Reihe tanzt. Schneiden Sie ihn auf Höhe der Haupttriebe.
- Solange Sie nicht bis zum Stamm alles wegschneiden, können Sie nichts falsch machen. Seien Sie also mutig, denn die Pflanze ist sehr schnittverträglich.
- Sollten Sie das Gefühl haben, im Inneren aus Versehen ein Loch kreiert zu haben, können wir Sie ebenfalls beruhigen. Davon wird bald nichts mehr zu sehen sein, denn der Baum wird viele, viele Triebe und Blätter ausbilden.
- Manche Neutriebe werden schneller und länger wachsen als andere und das Bäumchen wieder außer Form bringen. Im Sommer können Sie noch einmal ein bisschen ausbessern, wenn Sie möchten.
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Benutzen Sie keinesfalls falsches Werkzeug!
Ebenfalls sehr wichtig, wenn Sie den Olivenbaum richtig schneiden möchten: Machen Sie nicht den Fehler, falsches oder schmutziges Werkzeug zu verwenden! Die Schere, die Sie verwenden, sollte:
- scharf sein, damit sie beim Schneiden nicht quetscht und Risse verursacht, in die Krankheitserreger eindringen können.
- der Dicke der zu schneidenden Zweige und Äste entsprechen. Ein dicker Ast wird nicht mit der gleichen Schere geschnitten wie Jungtriebe. Dann sind Schnittverletzungen nämlich vorprogrammiert.
- desinfiziert sein! Ebenfalls ein wichtiger Punkt, der oft unterschätzt wird. Sie möchten schließlich keine Keime übertragen.
Vergessen Sie nach dem Schnitt nicht zu düngen!
Zwar kein Schnittfehler beim Olivenbaum, aber dennoch ein Teil davon: das Düngen nach dem Rückschnitt. Nach der langen Winterruhe und jetzt, wo das Olivenbäumchen kräftig austreiben soll, braucht es reichlich Kraft. Denken Sie also an die Nährstoffversorgung bereits zu Beginn der Saison.
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