Nistkasten für Meisen selber bauen: Ein gemütliches Zuhause für Vögel aus nachhaltigen Materialien

von Charlie Meier

Möchten Sie ein einfaches und günstiges DIY-Projekt in Ihrem Garten realisieren, indem Sie einen Nistkasten für Meisen selber bauen können? Im Folgenden finden Sie eine Bauanleitung + Tipps!

ungiftige farbe und imprägniermittel verwenden und nistkasten für meisen selber bauen
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Kleinere Brutvogelarten wie Blau- oder Kohlmeisen lassen sich problemlos mit geeigneten Vogelhäuschen in den eigenen Garten, Hof oder Balkon anlocken. Dabei spielt jedoch nicht das Design, sondern der Durchmesser des Einfluglochs die entscheidende Rolle. Damit Sie verschiedene Meisenarten in selbstgebauten Vogelnistkästen beherbergen können, sollten Sie auch bestimmte Faktoren wie Standort und Materialienauswahl berücksichtigen. Hier sind einige nützliche Informationen und einfache Schritte, die Sie befolgen können, um so ein tolles DIY-Projekt selbst zu realisieren.

Was sollten Sie wissen, bevor Sie einen Nistkasten für Meisen selber bauen?

geeigneten nistkasten für meisen selber bauen und am richtigen ort im garten positionieren

Um eine für die entsprechende Vogelart geeignete Nisthilfe bereitzustellen, sollten Sie zuerst an die erforderlichen Gestaltungsmerkmale denken. Vor dem eines derartigen Vogelhauses ist es daher wichtig, die richtigen Materialien auszuwählen. Glücklicherweise gibt es einige Holzarten, die sowohl witterungsbeständig als auch leicht zu finden und zu recyceln sind. Obwohl Sie Ihren Außenbereich mit schön bemalten Strukturen dieser Art dekorieren können, empfiehlt es sich, naturbelassenes Holz zu verwenden. Sie können jedoch die Oberflächen mit einem natürlichen Imprägniermittel wie Leinöl gegen Schädlinge und Witterungseinflüsse behandeln.

meise mit vogelküken im innenraum eines nistkastens aus holz

Die optimale Dicke der Holzbretter beträgt etwa 2 cm, wobei diese nicht mit giftigen Farben oder Lasuren lackiert sein sollten. Lackiertes Holz enthält normalerweise Konservierungsstoffe wie Formaldehyd, das ein ernstes Gesundheitsrisiko für Vögel darstellt. Ansonsten können Sie noch die folgenden Ratschläge in Betracht ziehen, bevor Sie mit dem Bau anfangen:

  • Verwenden Sie keine Materialien aus Kunststoff, denn Vögel sind bei der Suche von Nistplätzen sehr wählerisch. Wenn Ihr Vogelhäuschen aus Naturmaterialien wie Holz besteht, zieht dies Höhlenbrüter an und entspricht eher ihren Vorlieben hinsichtlich des Lebensraums.
  • Wie bereits geschrieben, sollten Sie das Einflugloch auf die Größe der Meisenarten, die Sie anlocken möchten, beschränken. Der Durchmesser der Öffnung variiert in diesem Fall von 28 bis 30 mm.
  • Fügen Sie auch keine Sitzstange vor dem Einflugloch, es sei denn, das Vogelnistkasten befindet sich an einem Ort ohne Raubtiere.  Höhlenbrüter nutzen aber Sitzstangen ohnehin nicht, weswegen Sie diese lieber auslassen sollten.
  • Je nach Design empfiehlt es sich auch, das Einflugloch nahe dem oberen Teil des Häuschens zu machen. Auf diese Weise bleibt der Nistplatz tiefer im Innenraum, wodurch sich die Vogelfamilie sicherer fühlen wird.
  • Da sich Regenwasser im Inneren ansammeln kann und Vogelküken dadurch ertrinken können, sollte das Vogelhäuschen auch nach vorne geneigt sein.
  • Es ist zudem noch eine nordöstliche Ausrichtung des Nistkastens empfehlenswert, da Meisenarten kein direktes Sonnenlicht mögen.

Geeignete Baumaterialien und zusätzliche Schutzmaßnahmen

nistmaterial für vogelfamilien in geeigneten nistkästen bereitstellen

Bevor Sie einen Nistkasten für Meisen selber bauen, ist es auch wichtig, einen geeigneten Ort dafür zu wählen. Wenn es Balkons, Höfe oder Gärten geht, sollte der Nistplatz vor Haustieren wie Katzen oder anderen Raubtieren geschützt sein. Daher ist eine Mindesthöhe von 2 Metern über dem Boden erforderlich, damit sich Vögel darin sicher fühlen und ihr Nest bauen. Da auch andere Vogelarten um Territorium konkurrieren, sollten mehrere Vogelhäuschen nicht nebeneinander hängen und Einflugslöcher für die entsprechende Vogelart haben. Ansonsten können Sie noch weitere hilfreiche Schritte vor dem Bau vornehmen, wie:

  • Wählen Sie als nachhaltiges und geeignetes Baumaterial am besten Weichholz, beziehungsweise Buchenholz, das sich auch an Hauswänden problemlos montieren lässt. Dafür eignet sich auch unbehandeltes Eichen-, Zedern- oder Kiefernholz. Wasserbeständige Sperrholzplatten oder wiederverwendetes Palettenholz sind ebenso gängige Optionen. Obwohl Metall und Plastik gängige Materialien sind, überhitzen sie schnell, was das Leben der Vogelküken gefährden kann.
  • Ein natürliches Versiegelungsmittel wie Leinöl würde die Holzoberflächen vor Insektenbefall und Unwetter schützen.
  • Alle Seiten eines derartigen Vogelhäuschens sollten geschlossen sein, wobei Sie eine davon zwecks Reinigung mit Vorreiber ausstatten können.
  • Sehen Sie auch winzige Löcher im Boden vor. Dadurch kann Wasser abfließen, wobei Sie diese tatsächlich klein machen sollten, damit Vogelfüße nicht darin stecken bleiben.
  • Es empfiehlt sich auch, zusätzliche Lüftungslöcher an den Seitenwänden des Nistkastens zu bohren, die auch nicht zu breit sein sollten.
  • In verlassenen Vogelhäuschen kommt es laut Ornithologen auch oft zur Krankheitsübertragung. Das Hinzfügen eines aufklappbaren Deckels oder Hintertür helfen, den Innenraum sauberzumachen, bevor eine neue Vogelfamilie im Frühling einzieht.
  • Der bestmögliche Zeitpunkt, in dem Sie einen Nistkasten für Meisen selber bauen und aufhängen können, ist im Vorfrühling oder im Herbst.

Sobald Sie alle Vorkehrungen getroffen haben, können Sie mit der Realisierung des Projekts beginnen. Zu diesem Zweck können Sie die folgende beispielhafte Schritt-für-Schritt-Anleitung als Orientierungshilfe nutzen.

Sich für das bestmögliche Design entscheiden und Materialien sammeln

vogelnistkasten mit aufklappbarer seitenwand und dachpappe reinigen und pflegen

Wie bereits erwähnt, eignen sich rechteckige Designs mit Einfluglöchern an der Oberseite für Meisenkästen am besten. Je nachdem, wie kreativ oder handwerklich begabt Sie sind, können Sie sich selbstverständlich eine Gestaltung nach Ihren persönlichen Vorlieben entscheiden. Stellen Sie nur sicher, dass der Lochdurchmesser den anzulockenden Meisenarten entspricht und der Innenraum tief genug zum Nisten ist. Informieren Sie sich am besten davor, welche Arten in Ihrer Region vorkommen, wobei die meistverbreiteten davon Blaumeisen, Kohlmeisen und Sumpfmeisen sind. Dann können Sie folgendermaßen mit den aufgelisteten Materialien und Werkzeug schrittweise vorgehen, um Ihre eigene Version zu erstellen:

Benötigte Materialien und Werkzeug:

  • Schrauben, Nägel, Hammer, Schraubendreher
  • Kreis- oder Handsäge, Lochsäge und Bohrer mit geeigneten Aufsätzen für Einflugloch und Lüftungslöcher
  • Scharniere für Seiten- oder Hintertür, beziehungsweise fürs Dach (optional)
  • Feile, Sandpapier, Dachpappe und Holzkleber
  • Maßband und Bleistift

Sie können alle Wände aus einem Brett mit einer Breite von 15 cm herstellen, die optimale Dicke liegt bei etwa 20 mm. Stellen Sie das Dach schräg auf, damit der Regen abfließen kann. Für die meisten Meisenarten eignet sich das folgende Design mit beispielhaften Abmessungen:

für kleine vogelarten geeignete futterstelle oder vogelhäuschen aus holzmaterialien anfertigen
  • Rückwand mit einer Länge von 38 cm
  • Seitenwände mit einer Länge von 22 (vorne) x 26 cm (hinten) durch Schrägschnitt
  • 23 cm lange Vorderseite mit einem ø 32 mm oder ø 27 mm Einflugloch
  • Etwa 18 cm oder längere Dachplatte
  • Etwa 12 cm lange Bodenplatte

Einfache Schritte befolgen und Nistkasten für Meisen selber bauen

aus nachhaltigen materialien wie holz einen nistkasten für meisen selber bauen und einflugloch mit feile glätten

Wenn Sie einen großen Garten haben, können Sie mehrere Kästen an Baumstämmen, Hauswänden oder unter Dächern weit voneinander entfernt anbringen. Nachfolgend finden Sie ein einfaches Beispiel mit Bauanweisungen.

  • Schneiden Sie zuerst die Holzteile, indem Sie davor die Abmessungen auf die Oberfläche mit Bleistift skizzieren.
  • Nachdem Sie die Einzelteile geschnitten haben, sollten Sie die Schnittkanten mit Feile oder Sandpapier glätten.
  • Markieren Sie zunächst die Stelle für das Einflugloch, am besten 18 cm von der Unterseite entfernt, auf der Frontplatte.
  • Bohren Sie dann die entsprechende Öffnung mit der Lochsäge, indem Sie einen 32- oder 28-mm-Aufsatz verwenden. Vermeiden Sie Aufspaltung, indem Sie die Holzplatte auf einem alten Stück Holz als Unterlage legen.  Bohren Sie ruhig durch die beiden Holzbretter, um ein gleichmäßiges Loch zu erhalten.
  • Montieren Sie nun die Seitenwände, indem Sie diese zuerst mit ungiftigem und wasserfestem Holzleim an der Rückwand kleben.
  • Verwenden Sie dann Schrauben oder Nägel, um die Seitenwände an der Rückwand zu befestigen. Bohren Sie davor Führungslöcher, um Holzsplitter zu verhindern.
  • Fahren Sie danach mit der Vorderseite fort, indem Sie diese ebenfalls zuerst mit Holzkleber und dann mit Nägeln oder Schrauben an den Seitenwänden befestigen.
  • Damit Sie das Dach schräg positionieren können, müssen Sie die Hinterseite der Platte im 20°-Winkel schneiden und feilen.
  • Optional können Sie die Dachplatte mit Scharnieren ausstatten, indem Sie diese an der Rückseite anbringen und beidseitig festschrauben.
  • Zusätzlich lassen sich auch Dielen unter der Dachplatte hinzufügen. Diese sollten jedoch 5 mm kleiner als das Innenmaß der Seiten- und Vorderwand sein.
  • Versehen Sie als Nächstes auf Wunsch das Dach des Nistkastens mit Dachpappe, indem Sie diese wiederum mit Holzleim und Nägeln daran befestigen. Optional können Sie auch Dachblech, beziehungsweise Bleiblech dafür verwenden.
  • Bohren Sie anschließend winzige Entwässerungslöcher mit geeignetem Bohraufsatz an der Bodenplatte und befestigen Sie diese gleicherweise. Machen Sie optional auch Lüftungslöcher an der Vorderwand.
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