Erde für Orchideen – Welche Arten von Substrat sind für die tropischen Blumen geeignet?
Jeder kennt das typische Orchideensubstrat aus großen Rindenstücken, das als ideal zum Kultivieren der exotischen Schönheiten ist. Es speichert Wasser, was die feuchtigkeitsliebende Pflanze vor dem Austrocknen bewahrt und garantiert durch seine grobe Textur dabei genügend Luftzirkulation für die Luftwurzeln. Außerdem ist es locker und hindert die recht schwachen Wurzeln nicht daran, zu wachsen. Und obwohl diese Art von Substrat die verbreitetste ist, ist sie längst nicht die einzige, die geeignet ist. Welche Erde für Orchideen alternativ bzw. als Zusatz geeignet ist, listen wir Ihnen im Folgenden auf.
Inhaltsverzeichnis
- Das ideale Substrat besitzt diese Eigenschaften
- Kokosfasern als Orchideensubstrat verwenden
- Statt Erde für Orchideen: Wasserkultur mit Tongranulat oder Blähton
- Holzkohle als Substrat für epiphytische Pflanzen
- Welche Erde für Orchideen – Zerkleinerte Kakaoschalen
- Zerkleinerte Rinde als Orchideensubstrat
- Wasserspeicherndes Torfmoos (Spaghnum)
- Perlite ins Orchideensubstrat mischen
- Erde für Orchideen mit Kies oder Sand mischen
Das ideale Substrat besitzt diese Eigenschaften
Damit Orchideensubstrat auch wirklich optimal für diese besonderen Pflanzen ist, muss es:
- angemessene Mengen an Feuchtigkeit speichern können
- in der Lage sein, Nährstoffe aufzunehmen und an die Pflanze abgeben zu können
- durch lockere Konsistenz Luftzirkulation garantieren, um einen gesunden Sauerstoffaustausch zu ermöglichen
- locker genug sein, damit die Wurzeln hindurchwachsen können, denn hartes Substrat können sie nicht durchdringen
Herkömmliche Blumenerde ist zwar geeignet, jedoch nur als Beimischung oder in Kombination mit grobem Sand (siehe unten).
Kokosfasern als Orchideensubstrat verwenden
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Der Name verrät bereits, worum es sich hier handelt. Die Fasern der Kokosnüsse werden zerkleinert und ähneln dann normaler Blumenerde mit dem feinen Unterschied, dass auch hier trotz der feineren Konsistenz das Wasser wunderbar ablaufen und die Luft zirkulieren kann. Gleichzeitig garantiert es aber durch seine dichtere Textur schneller die richtige Stabilität für die Pflanze, während die Nährstoffe gesunde und kräftige Wurzeln fördern. Kokosfasern als Erde für Orchideen sind ebenfalls in der Lage, Feuchtigkeit zu speichern – aber eben nicht zu viel.
Statt Erde für Orchideen: Wasserkultur mit Tongranulat oder Blähton
Die sogenannte Hydrokultur wird bei Orchideenbesitzern immer beliebter, denn sie versorgt die Pflanzen immer mit der richtigen Menge Feuchtigkeit und da Sie dabei unbedingt einen Wasserstandsanzeiger verwenden sollten, wissen Sie auch immer ganz genau, wann es Zeit für die neue Bewässerung ist. Die Wasserkultur funktioniert am besten ganz ohne Substrat und im Glas. Jedoch entscheiden sich viele dafür, alternativ die Orchideen in Granulat aus Ton zu setzen, da dieses Substrat mehr Halt und Stabilität bietet.
Holzkohle als Substrat für epiphytische Pflanzen
Holzkohle – nicht zu verwechseln mit Steinkohle und keinesfalls gegrillt! – ist ideal, um es anderem Orchideensubstrat beizumischen, nicht jedoch als alleiniger Substratersatz, da sie nicht in der Lage ist, Feuchtigkeit zu speichern. Dafür hat sie aber andere wertvolle Eigenschaften. Zum einen neutralisiert sie Gerüche, was ohne Frage sehr nützlich für Zimmerpflanzen ist. Zum anderen hat das Material eine pH-ausgleichende Wirkung, wodurch Wurzelverbrennungen vermieden werden, sowie antibakterielle Eigenschaften und wirkt heilend, da sie Schadstoffe absorbiert.
In Ländern mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit wird Holzkohle auch ausschließlich als Erde für Orchideen verwendet, eben aufgrund dessen, dass sie nicht noch zusätzliche Feuchtigkeit speichert, was in diesen Regionen schnell zu Wurzelfäule führen könnte.
Welche Erde für Orchideen – Zerkleinerte Kakaoschalen
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Die Schalen sind ein Abfallprodukt, das bei der Herstellung von Schokolade entsteht, und somit ein reines Naturprodukt. Ein besonders wichtiger Vorteil ist, die darin enthaltenen Nährstoffe im Laufe mehrerer Jahre allmählich abgegeben, da sich das Material nur sehr langsam zersetzt. Das ist auch der Grund, weshalb gerne damit gedüngt wird. Auch eine gute Luftzirkulation wird garantiert, da es ein grobes Substrat ist. Perfekt also, um es in die Erde für Orchideen zu mischen.
Zerkleinerte Rinde als Orchideensubstrat
Das ist genau das Substrat, wie Sie es von Orchideen kennen. Rinde wird zerkleinert und in mehr oder weniger großen Stücken als Erde für Orchideen verwendet. Optimal ist hierfür die Rinde von Pinien und Kiefern, aber auch von Eukalyptus und für gewöhnlich findet man sie problemlos im Handel. Sie haben nicht nur die wunderbare Eigenschaft an sich, Feuchtigkeit zu speichern, sondern säuern bei der Zersetzung auch ein wenig, was Orchideen einfach lieben. Auch die Temperatur halten sie recht konstant. Ein kleiner Nachteil gegenüber Kakaoschalen ist, dass sich die Rinde schneller zersetzt und ersetzt werden muss. Doch auch das ist meist nur alle 2-3 Jahre notwendig.
Achtung: Rindenmulch ist nicht für Orchideen geeignet!
Wasserspeicherndes Torfmoos (Spaghnum)
Das Material aus Neuseeland ist getrocknet und gepresst, während die europäische Variante frisch und lebend verkauft wird. Beide haben jedoch die Eigenschaft an sich, viel Feuchtigkeit aufnehmen und speichern zu können. Und das macht es so beliebt für die feuchtigkeitsliebenden Orchideen. Es dient als Zusatz für das Orchideensubstrat, das auf der Substratoberfläche verteilt wird, muss aber jährlich durch frisches ausgetauscht werden. Es lässt auch den Sauerstoffaustausch bestens zu.
Perlite ins Orchideensubstrat mischen
Manch Einer schwört auf kleine Mengen an Perliten als Zusatz zum Substrat, andere mögen es weniger, da es beim Gießen schnell nach unten sinkt und bei Tauchen nach oben schwimmt. Ob es für Sie geeignet ist, müssen Sie einfach testen. Das feine Vulkangestein ist aber bestens in der Lage, Wasser zu speichern und verringert aufgrund seiner recht luftigen Struktur (es besitzt reichlich Poren) auch das Gewicht des Gesamtsubstrats.
Erde für Orchideen mit Kies oder Sand mischen
Erdorchideen, also solche in Blumenerde oder anderem dichteren Substrat, können Sie mit grobem Sand versehen, damit die Luftzirkulation erhöht oder garantiert wird. Auch Staunässe wird dadurch vermieden, da die Wasserdurchlässigkeit erhöht wird. Wichtig ist, dass Sie ausschließlich Quarzsalz verwenden, da dieser im Gegensatz zu anderen Arten keine Salze abgeben. Auch Kalk stellt dann kein Problem dar.
Kies ist wiederum als Beisatz geeignet, um Staunässe zu vermeiden, also als Drainage. Ideal ist Flusskies oder Quarzkies. Diese Art von Drainage und Substrat ist auch dann sehr praktisch, wenn Ihre Töpfe dazu neigen, umzufallen. Die Steinchen machen das Gefäß stabiler. Theoretisch könnte die Pflanze auch komplett in Kies wachsen, jedoch würde das stark das Gewicht des Gefäßes erhöhen, weshalb Kieselsteine lediglich für den Boden eingesetzt werden.