Halten Stiefmütterchen Frost aus? Diese Temperaturen überleben sie!
Hier finden Sie praktische Tipps, wie Sie Ihre Stiefmütterchen durch den Winter bringen und sie auch nach einem Frost wiederbeleben können.
Stiefmütterchen sind die kleinen Stars der Wintergärten. Mit ihren leuchtenden Farben bringen sie auch in der kälteren Jahreszeit Leben in den Garten oder auf den Balkon. Doch wie viel Kälte können Stiefmütterchen wirklich vertragen? Und wie können Sie die zarten Pflanzen optimal pflegen, damit sie auch den Winter gut überstehen? Hier finden Sie hilfreiche Tipps und Tricks.
Inhaltsverzeichnis
Auspflanzen und Akklimatisierung
Ab wann kann man Stiefmütterchen auspflanzen? Im Spätsommer bis Herbst, idealerweise im September oder Oktober. Diese Pflanzen blühen nach einer kurzen Winterpause bis ins späte Frühjahr.
Wählen Sie einen Platz mit viel Morgenlicht, idealerweise auf der Südostseite des Gartens. Gebäude, Mauern oder Sträucher können zusätzlich als Schutz vor kalten Winden dienen.
Um die Frostresistenz zu maximieren, sollten Stiefmütterchen mindestens zwei Wochen an ihrem endgültigen Standort stehen, bevor sie Frost ausgesetzt werden. Dies hilft den Pflanzen, sich besser an ihre Umgebung anzupassen und Frost besser überstehen. Mehr Pflanztipps finden Sie in diesem Beitrag.
Gefrorener Boden und trockene Winterwinde – diese Bedingungen können die Wurzeln austrocknen und die Pflanze langfristig schädigen.
Winterharte Stiefmütterchen-Sorten
Hier sind einige besonders frostharte Sorten:
- Hornveilchen (Viola cornuta): Diese kleinblumigen Sorten sind besonders robust und überstehen harte Winter.
- Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor): Natürlich schön und sehr widerstandsfähig.
- Garten-Stiefmütterchen (Viola wittrockiana): Diese farbenfrohen Klassiker sind relativ winterhart und blühen auch nach Frostperioden wieder auf.
Tipp: Achten Sie beim Kauf auf das Etikett. Sorten, die als “winterhart”, “frosthart” oder “frostresistent” gekennzeichnet sind, eignen sich besonders gut für kalte Regionen. Welche Blumen noch Frost gut vertragen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Welche Temperaturen können Stiefmütterchen überleben?
Die Frosttoleranz von Stiefmütterchen hängt von mehreren Faktoren ab, darunter Luft- und Bodentemperatur sowie die allgemeinen Wachstumsbedingungen. Hier einige wichtige Richtwerte:
- Unter -4°C: Die Pflanzen gehen in eine Ruhephase über.
- Unter -7°C: Es besteht das Risiko, dass die Pflanzen komplett zurückfrieren.
In Deutschland gehört laut Plantura.garden der Großteil des Landes zur Zone 8a, mit durchschnittlichen Tiefsttemperaturen von -12,2 °C bis -9,5 °C, z. B. im Rheinland, den Küstenregionen von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg. Im Südosten dominieren hingegen die kälteren Zonen 7a und 7b, während der Nordwesten oft milder ist und zur Zone 8b zählt – mit Temperaturen von -9,4 bis -6,7 °C.
Grundsätzlich kommen Stiefmütterchen und Hornveilchen aber gut mit Frost zurecht. Laut Mein schöner Garten sind Hybriden bis zu -15 Grad Celsius winterhart und setzen ihre Blüte meist nur bei Frost vorübergehend aus, insbesondere zwischen Weihnachten und Mitte Februar. In dieser Zeit sollten Sie die Pflanzen mit Mulch oder Vlies schützen. Töpfe können Sie eventuell mit isolierenden Materialien wie Luftpolsterfolie umwickeln.
Weitere Tipps für den Winterbalkon
Stiefmütterchen sind eine wunderbare Wahl für winterliche Balkonbepflanzungen. Kombinieren Sie sie mit anderen winterharten Pflanzen wie Heidekraut oder Efeu, um ein ansprechendes Arrangement zu schaffen. Achten Sie darauf, dass Ihre Balkonpflanzen windgeschützt stehen und vermeiden Sie Unterteller, in denen sich Wasser sammeln kann – dies führt bei Frost zu Problemen.
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Pflege von Stiefmütterchen im Winter
Damit Ihre Stiefmütterchen gesund und blühfreudig bleiben, ist eine regelmäßige Pflege wichtig. Hier ein paar hilfreiche Tipps:
- Sonnige Standorte: Sorgen Sie dafür, dass die Pflanzen mindestens sechs Stunden täglich Sonnenlicht bekommen.
- Wasser: Kontrollieren Sie regelmäßig die Bodenfeuchtigkeit. Stiefmütterchen benötigen gleichmäßig feuchten Boden, auch im Winter. Bei Schneemangel ist zusätzliches Gießen erforderlich. An geschützten Standorten, wie unter Vordächern oder auf dem Balkon, ist regelmäßiges Gießen ebenfalls wichtig.
- Düngen: Geben Sie Topfpflanzen alle zwei Wochen und Beetpflanzen einmal im Monat einen phosphorreichen Dünger (z. B. NPK 15-30-15).
- Blütenpflege: Entfernen Sie verblühte Blüten regelmäßig. So regen Sie die Pflanze dazu an, neue Knospen zu bilden.
Erholen sich Stiefmütterchen nach einem Frost?
Ja, oft können sich Stiefmütterchen nach einem Frost erholen, vor allem in wärmeren Regionen. Selbst wenn die Pflanzen eingefroren sind, besteht eine gute Chance, dass sie bei steigenden Temperaturen wieder austreiben.
- Ihre Wurzeln sind robuster als bei vielen anderen einjährigen Pflanzen.
- Nach einem Frost und etwas Sonne setzen sie häufig neue Knospen an.
Wie rette ich erfrorene Stiefmütterchen?
Wenn der Frost vorbei ist, können Sie folgende Schritte unternehmen, um Ihren Stiefmütterchen neues Leben einzuhauchen:
- Beschädigte Blätter entfernen: Schneiden Sie erfrorene oder matschige Blätter und Blüten ab.
- Standort anpassen: Stellen Sie Topfpflanzen an einen sonnigen Platz, um sie aufzuwärmen.
- Düngen: Verwenden Sie einen phosphorreichen Dünger, um das Wurzelwachstum und die Blütenbildung zu fördern.
- Feuchtigkeit sicherstellen: Achten Sie darauf, dass die Erde gleichmäßig feucht bleibt, ohne Staunässe zu verursachen.
Mit etwas Geduld und Pflege erholen sich die meisten Stiefmütterchen nach Frostschäden und blühen erneut auf.
Egal ob im Beet oder im Topf – mit der richtigen Vorbereitung und Pflege können Sie Ihre Stiefmütterchen sicher durch den Winter bringen. Selbst nach einem Frost haben diese robusten Blumen eine erstaunliche Fähigkeit, sich zu erholen. Mit etwas Aufmerksamkeit blühen sie nicht nur im Herbst und Winter, sondern erfreuen Sie auch im Frühling wieder mit ihrer farbenfrohen Pracht.