Rosen schneiden im Herbst: Welche Schnittmaßnahmen sind jetzt sinnvoll und welche sollte man im Frühjahr vornehmen?

von Olga Schneider

Welche Schnittmaßnahmen sollte man im Frühjahr vornehmen und welche sind im Herbst sinnvoll? Wir nehmen die Frage unter die Lupe und erklären, in welchen Fällen der Schnitt im Oktober notwendig ist. Rosen schneiden, leicht gemacht!

Ist ein radikaler Rückschnitt im Herbst notwendig oder doch unnötig?

Rosen im Frühjahr schneiden im Herbst nur einkürzen

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Grundsätzlich brauchen Rosen mehr Zeit als andere Pflanzen, sich von einem starken Rückschnitt zu erholen. Wer seine Pflanzen im Herbst schneidet, riskiert zudem ein erneutes Austreiben. Die Jungtriebe sind aber sehr frostempfindlich und werden nach dem ersten Frost absterben. Sie machen die ganze Pflanze anfälliger für Frostschäden und Krankheiten. Daher ist es von einem radikalen Rückschnitt im Herbst abzuraten.

Selbst wenn das Gewächs den radikalen Schnitt übersteht und gut durch den Winter kommt: Viele Rosensorten tragen im Oktober und November Früchte. Die Hagebutten, selbst wenn sie für den Menschen ungenießbar sind, bieten Nahrung für Vögel und kleine Gartentiere in der kalten Jahreszeit.

Sollte ein Rückschnitt aber notwendig sein (zum Beispiel als letzte Maßnahme im Kampf gegen Schädlinge), dann warten Sie bis zum ersten Nachtfrost. Die Temperaturen in der Nacht sollten unter -3° Celsius fallen. So stellen Sie sicher, dass die Rosengewächse nach dem Rückschnitt nicht erneut austreiben werden.

Wann Rosen schneiden im Herbst und wie tief

Um die frisch geschnittenen Rosen vor Frost zu schützen, sollten Sie dann eine etwa 15 bis 20 cm dicke Erdschicht auf die Wurzeln anhäufen und eine 10 cm dicke Mulchschicht auslegen. Sie sollte am besten auch die Veredelungsstelle bedecken. Sie wird die Triebe vor Wind und Schnee schützen.

Verblühte Rosen schneiden: Im Herbst ist der richtige Zeitpunkt

Rosen schneiden im Herbst Verblühtes entfernen im Oktober

Während der starke Rückschnitt im Herbst eher unnötig ist, sind andere pflegende Schnittmaßnahmen sinnvoll. Dazu gehören unter anderem das Abschneiden vom Verblühtem. Dies ist nicht nur für rein ästhetischen Gründen empfehlenswert, sondern eigentlich eine wichtige Pflege- und Schutzmaßnahme. Verwelkte Blüten sind eine Eintrittsstelle für Bakterien und Pilze und machen die Rose anfälliger für Krankheiten. Zudem kann das Abschneiden vom Verblühten die Blütezeit verlängern und die Blütenbildung fördern. Manche Rosenarten können bei richtiger Pflege auch im Oktober weiterhin blühen.

Rosen schneiden: Jetzt werden die Strauchrosen ausgelichtet

Ein Auslichten der Rosengewächse im Herbst kann sich als besonders nützlich erweisen. Wenn zum Beispiel der Wurzelbereich schwer zugänglich ist oder wenn es kränkelnde Blätter und Triebe gibt, dann ist der pflegende Schnitt notwendig. Bei Rosenarten mit einem aufrechten Wuchs kann das Einkürzen der Triebe und das Entfernen von einem Drittel der Blätter Schäden durch die Schneelast und den starken Wind im Winter verhindern.

Blätter entfernen Strauchrosen schneiden

So schneiden Sie die Strauchrosen im Herbst: Entfernen Sie nur die Triebe, die im Weg stehen und den Zugang zum Wurzelbereich erschweren. Auch nach innen wachsende Triebe werden bodennah abgeschnitten. Ob Sie dabei alte oder junge Triebe entfernen, spielt keine Rolle. Die Strauchrosen werden im nächsten Jahr erneut austreiben. Sie bilden Blüten an diesjährigem Holz und vertragen daher problemlos einen starken Schnitt im Frühjahr und einen leichten pflegenden Schnitt im Herbst.

Die Hochstammrosen im Herbst schneiden und überwintern

Wie tief Rosen im Herbst zurückschneiden Tipps

Hochstammrosen brauchen Frostschutz und werden mit speziellem lichtdurchlässigen Vlies umwickelt. Damit dies problemlos gelingt, können Sie sie zuerst einkürzen und die Triebe in die gewünschte Form bringen. Gehen Sie dabei wie folgt vor: Kürzen Sie alle Triebe maximal um 30 % ein. Am besten erfolgt der Rückschnitt an einem wolkigen Herbsttag. Es sollte aber am Tag nicht regnen, denn Nässe können die Hochstämmchen schlecht vertragen.

Kletterrosen einkürzen, damit sie bei starkem Wind nicht brechen

Auch Kletterrosen können von einem Schnitt im Herbst profitieren. Dabei werden nur einzelne, zu lange Triebe eingekürzt. Diese könnten bei starkem Wind brechen und müssen deswegen um ein Drittel eingekürzt werden. Kletterrosen brauchen etwas mehr Zeit, um sich vom Schnitt zu erholen. Dieser sollte daher an einem sonnigen Tag stattfinden.

Rosen schneiden: Kränkelnde Triebe bei Kübelpflanzen entfernen

Die Topfpflanzen vertragen ebenfalls einen pflegenden Schnitt. Dabei werden vor allem kranke Pflanzenteile abgeschnitten, bevor die Blütensträucher ins Winterquartier dürfen. Wie alle Kübelpflanzen sind auch die kleinwüchsigen Rosensorten sehr empfindlich auf Frost. Daher sollten Sie sie, im Unterschied zu anderen Rosengewächsen, möglichst früh im Herbst zurückschneiden. Anfang Oktober, direkt nach dem Ende der Blütezeit, ist der passende Zeitpunkt.

Rosen im Beet überwintern: Zuerst entfernen Sie alle Blätter

Rosenblätter im Herbst entfernen und dann überwintern

Selbst wenn Sie Ihre Rosen im Herbst nicht schneiden möchten, sollten Sie die Blätter vor der Überwinterung entfernen. Zudem ist es wichtig, alle abgeschnittenen Pflanzenteile vor dem Überwintern zu sammeln und zu entsorgen. Ansonsten können sich Pilzkrankheiten im Beet ausbreiten. Um die Rosen im Beet vor Frost zu schützen, können Sie Tannenzweige um den Strauch und an den Trieben binden. Erst dann die Gewächse mit Vlies umwickeln, das Vlies lose unten über der Veredelungsstelle (im besten Fall sollte diese mit Mulch bedeckt sein) binden.

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