Rosen mit Kaffeesatz düngen: Was spricht für und was – gegen den Einsatz des natürlichen Düngemittels im Garten?

von Olga Schneider

Ob man seine Rosen mit Kaffeesatz düngen oder doch besser davon die Finger lassen sollte, ist ein heikles Thema unter Hobby-Gärtnern. Wir listen daher die häufigsten Vor- und Nachteile des natürlichen Düngers auf.

Rosen mit Kaffeesatz düngen: Die Vorteile im Überblick

Düngemittel für Rosen natürlich

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Der Kaffeesatz bietet viele Vorteile für Rosen. Das Hausmittel ist eine wertvolle Stickstoff-Quelle und kann das Austreiben und die Blätterbildung der Rosen fördern. Zudem unterstützt Stickstoff auch die Blütenbildung und liefert den Blumen auch Phosphor, Kalium  und Kupfer. Der Kaffeesatz kann zudem den pH-Wert des Bodens senken, sodass der Boden leicht sauer wird – genau richtig also für die üppig blühenden Sträucher.

Den Boden lockern und verbessern

Wenn Sie den natürlichen Dünger verwenden, dann können Sie damit noch den Boden lockern und seine Durchlässigkeit verbessern. Zudem kann der Kaffeesatz bei Kübelpflanzen die Mulchschicht ersetzen und verhindern, dass die Feuchtigkeit im Substrat verdunstet. Dies ermöglicht die Ausbildung eines gesunden Wurzelsystems und die Aufnahme der notwendigen Nährstoffe über die Wurzeln.

Rosen mit Kaffeesatz düngen was beachten

Gerade Jungpflanzen haben Schwierigkeiten, einen lehmigen Boden durchzuwurzeln. Die feinen Wurzeln der Jungpflanzen sind zudem sehr empfindlich und reagieren schlecht auf Staunässe. Kaffeesatz sorgt für die gute Drainage, sodass das Gieß- und Regenwasser abfließen können.

Kaffeesatz bietet Nahrung für Regenwürmer

Regenwürmer lockern Boden auf

Weiterhin ist Kaffeesatz nicht nur für die Pflanzen selbst, sondern auch für das Bodenleben nützlich und kann wirklich Wunder bewirken. Er bietet Nahrung für Regenwürmer, die den Boden verbessern. Die Würmer lockern zusätzlich den Gartenboden auf und machen ihn luftiger. Das Tunnelsystem der Würmer wird von den Wurzeln der Rosen genutzt. Die Wurzeln können auf diese Weise tief in die Erde eindringen. So sind die Sträucher viel stabiler und können selbst einem Sturm widerstehen. Zudem sind sie in der Lage, bei längeren Trockenperioden im Sommer Wasser aus tieferen Bodenschichten aufzunehmen. Alles in einem werden die Pflanzen robuster.

Rosen mit Kaffeesatz düngen und Nacktschnecken vertreiben

Nacktschnecken an Rosen vorbeugen Tipps

Für viele Hobby-Gärtner erweist sich der Kaffeesatz zudem als ein gutes Mittel gegen Schädlinge. Gerade Nacktschnecken sind für Rosen eine echte Gefahr und können sogar größere Sträucher fressen. Der Koffein im Kaffeesatz ist allerdings toxisch für die Kriechtiere. Zwar ist der Koffein im Kaffeesatz nicht in ausreichend großen Mengen enthalten, die die Nacktschnecken töten werden. Trotzdem berichten viele Gärtner, dass die Kriechtiere ihn intuitiv vermeiden. Sie können daher einen Befall vorbeugen.

Dem Kaffeesatz werden zudem antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben. Er soll daher Keimen töten und die Heilung von kranken Pflanzen beschleunigen. Wissenschaftlich gibt es keinen eindeutigen Beweise dafür.

Was spricht gegen den Kaffeesatz als Dünger für Rosen?

Rosen mit Kaffeesatz düngen oder nicht

Die Gegner vom Kaffeesatz haben ihre Argumente. Vor allem die begrenzten wissenschaftlichen Belege für bestimmte Wirkungen vom Kaffeesatz sind ein Grund, warum viele Hobby-Gärtner darauf verzichten. Dazu zählen unter anderem:

  • Kaffeesatz hat eine begrenzte, vor allem abschreckende Wirkung auf Nacktschnecken. Er kann Spinnmilben, Blattläuse und Co. aber nicht abtöten bzw. abschrecken.
  • Kaffeesatz werden antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben. Er kann aber auch die nützlichen Bakterien und Pilze im Boden abtöten und so die Pflanzen anfälliger für Keime machen.
  • Man sollte Mulch nicht nur durch Kaffeesatz ersetzen, denn der letzte kann mit der Zeit eine luft- und feuchtigkeitundurchlässige Schicht bilden. Viel besser ist, Kaffeesatz um den Wurzelbereich zu bestreuen und dann mit Kompost abzudecken.
  • Der Kofein im Kaffeesatz kann zudem das Wachstum der Pflanzen hemmen und die hohen Stickstoffmengen können die Wurzeln verbrennen.
  • Eine Studie aus Oregon soll zudem die negative Wirkung auf die Samenbildung und Samenkeimung nachlegen.

Kann man Rosen mit Kaffeesatz düngen: In diesen Fällen ist es sinnvoll

Wie bei allen Düngemitteln ist auch beim Kaffeesatz eine Verwendung in Maßen empfehlenswert. Ein bisschen Kaffeesatz zur richtigen Zeit kann das Wachstum beschleunigen, zu viel des Guten kann die Pflanzen töten.

Rosen mit Kaffeesatz düngen Vorteile

Wann ist der richtige Zeitpunkt, die Rosen zu düngen?

Der beste Zeitpunkt, Rosen mit Kaffeesatz zu düngen, ist das Frühjahr, wenn die Wachstumsphase der Pflanzen beginnt. So hat das natürliche Düngemittel ausreichend Zeit, tief in die Erde einzudringen und den Boden mit Stickstoff zu versorgen. Sie müssen allerdings den Kaffeesatz als ein Hilfsmittel – er ist mit Sicherheit kein Wundermittel und kann in hohen Dosen den Pflanzen schädigen. Dabei gilt die Faustregel: Wenn in Zweifel, besser einen herkömmlichen Dünger aus dem Gartencenter verwenden. So stellen Sie zumindest sicher, dass Ihre abgeschwächten oder kränkelnden Pflanzen wirklich alle notwendigen Zutaten bekommen, die sie für ihr Wachstum brauchen.

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