Reifer Kompost: Wie man ihn erkennt oder testet und den guten Reifeprozess fördert
Kompost ist ein unglaublich wertvoller Helfer im Garten und sollte daher nicht fehlen. Man kann ihn zwar auch kaufen, aber warum soll man nicht auch seinen eigenen Haufen anlegen?
Und das ist an sich auch gar nicht schwierig, wenn man sich erst einmal über die Vorgehensweise informiert hat. Nun steht man voller Stolz vor seinem selbstangelegten Komposthaufen und fragt sich womöglich: Woran erkennt man reifen Kompost? Ist er noch frisch, kann er den Pflanzen nämlich eher schaden, doch als Anfänger weiß man oft nicht, wie reifer Kompost aussieht. Hier erfahren Sie, wie Sie die Reife nicht nur testen, sondern auch fördern können.
Inhaltsverzeichnis
Reifer Kompost im Nu mit der richtigen Pflege des Bioabfalls
Damit sich der Abfall im Garten möglichst schnell und gut in Humus verwandeln kann, reicht es nicht aus, einfach alles wahllos in die Umzäunung zu werfen. Falls Sie folgende Dinge nicht bedacht haben, sollten Sie das ändern:
- Schichten: Die Prozesse laufen besser ab, wenn Sie das Material in Schichten auftragen. Genauer gesagt wechseln Sie immer Grünabfall, zu dem Obst und Gemüse, aber auch andere Küchenabfälle gehören, mit Baumabfall wie Zweigen und Laub ab.
- Umsetzen: Oder anders gesagt, Sie müssen regelmäßig umgraben und lockern. Das hat den Sinn, das Innere des Abfallhaufens mit Sauerstoff zu versorgen, den die Mikroorganismen zum Zersetzen brauchen. Außerdem kann auch gestaute Feuchtigkeit so entweichen, was Fäulnis vorbeugt.
- Befeuchten: Neben Sauerstoff braucht es auch ausreichend Feuchtigkeit, damit sich das Material zersetzen kann. Hierbei gilt die gleiche Regel, wie auch beim Bewässern vieler Pflanzen – feucht soll es sein, aber nicht nass.
Wie Sie den Komposthaufen im Winter pflegen, erfahren Sie hier.

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Unter idealen Umständen dauert die Reifezeit 6 Monate. Doch nicht nur die Umgebungsbedingungen beeinflussen den Zeitraum, sondern auch die Art der Materialien, die sich zersetzen müssen. So kann es durchaus auch 12 Monate dauern, bis Ihr Kompost bereit für die Verwendung ist. Es gibt auch Beschleuniger.
Übrigens: Zu lange sollte Komposterde nicht liegen gelassen werden, denn der Nährstoffgehalt nimmt im Laufe der Zeit (nach der Reifung) ab. Glauben Sie also nicht, dass Sie den fertigen Humus ewig aufbewahren können.
Wie erkenne ich reifen Kompost?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um zu erkennen, ob der Humus ausgereift ist oder noch einige Zeit vor sich hinarbeiten muss. Zunächst einmal können Sie Ihre Sinne einsetzen (ja, wir meinen wirklich Ihre Sinne). Falls auch das Sie nicht so wirklich überzeugt, kann man einen Test durchführen, der in wenigen Tagen abgeschlossen ist.
Sehen, fühlen, riechen
Eigentlich lässt sich anhand der Konsistenz schon ganz erkennen, ob Sie fertige Humuserde vor sich haben:
- Die Farbe: Humuserde, die bereit für den Garten ist, ist dunkelbraun bis schwarz.
- Die Konsistenz: Die Erde ist zwar locker und luftig, aber auch klumpig oder krümelig. Sie wissen doch, wie sich Walderde anfühlt, oder? So in etwa sollte reifer Kompost sich anfühlen beziehungsweise aussehen.
- Pflanzenreste: Es können zwar durchaus noch die ein oder anderen Reste vorhanden sein, jedoch minimal. Sie erkennen noch Blätter, Zweige oder die verwendeten Eierschalen? Dann lassen Sie den Kompost noch ruhen!
- Der Geruch: Anhand des Geruchs lässt sich relativ einfach erkennen, ob Sie reife Erde vor sich haben oder noch Bio-Abfall. Reife Humuserde riecht, wie der Name schon andeutet, nämlich angenehm nach Erde. Durch die enthaltene Feuchtigkeit lässt sich der Duft wieder mit dem Waldboden vergleichen. Riecht es noch faulig oder irgendwie scharf, ist die Zersetzung noch nicht ausreichend abgeschlossen.
Der Test mit der Kresse

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Der “geschlossene Kressetest” ist ideal, um herauszufinden, ob Ihre Humuserde bereits in einem geeigneten Verwendungszustand ist, und günstig ist er noch dazu. Wie genau geht man dafür vor?
Das Wort “geschlossen” im Namen lässt es schon vermuten: Sie brauchen einen verschließbaren Behälter. Dieser sollte aber durchsichtig sein. Ein Marmeladenglas oder Plastikbecher mit Deckel sind beispielsweise gut geeignet.
Hinweis: Sie können zwar auch offene Pflanzbehälter verwenden. Das Verschließen bietet aber den Vorteil, dass auch unerwünschte Gase aus der Testerde auf die Keimlinge wirken und Aufschluss über den Reifegrad geben können.
- Befüllen Sie den Behälter zur Hälfte mit dem Kompost, den Sie testen möchten.
- Fügen Sie ein paar Kressesamen hinzu.
- Feuchten Sie das Substrat an. Achten Sie darauf, nicht zu viel Wasser hinzuzufügen, denn dann werden die Samen schimmeln.
- Verschließen Sie das Glas/den Becher und stellen Sie ihn an einen hellen, warmen Ort (Raumtemperatur).
Bereits nach etwa 5 Tagen keimen die Samen und es wachsen die ersten Pflänzchen heran. An ihnen können Sie dann erkennen, ob die verwendete Erde fertig zur Verwendung ist:
- Sind die Keimlinge gelblich, eher verkümmert und außerdem recht wenig in der Anzahl, ist der Kompost noch nicht reif.
- Pflänzchen in sattem Grün sind ein Anzeichen für ausgereifte Humuserde.
Tipp: Sie können auch zwei dieser Gläser zum Test vorbereiten, wobei Sie das eine mit Erde befüllen, von der Sie sicher sind, dass sie hochwertig ist. So haben Sie einen visuellen Vergleich, sobald die Kresse keimt.