Permakultur im Garten: So können Sie einen platzsparenden Kartoffelturm selber bauen mit Stroh
Egal, ob die Permakultur es Ihnen angetan hat oder Sie einfach nur Platz sparen möchten - Kartoffeltürme sind eine wirklich praktische Anbaumöglichkeit.
Worum handelt es sich dabei eigentlich und was muss man beachten, wenn man einen Kartoffelturm selber bauen möchte? Generell sind verschiedene Varianten möglich, darunter auch Paletten und Erde. Wir haben uns aber für die mit Stroh und Drahtgitter entschieden, weil sie ein paar zusätzliche Vorteile mit sich bringt.
Inhaltsverzeichnis
Die wertvollen Vorteile dieser Anbauweise

Normalerweise beginnt man nicht mit den Nachteilen, aber in diesem Fall machen wir eine Ausnahme, denn es gibt nur einen und dieser wird für die meisten Hobbygärtner auch eher irrelevant sein: Rein optisch ist ein Stroh-Kartoffelturm nicht jedermanns Sache. Aber solange Sie einen separaten Pflanzplatz haben und die Türme nicht mitten in Ihren Ziergarten stellen, sollte das kein Problem sein. Viel wichtiger ist doch:
Was sind die Vorteile?
- Er ist sehr platzsparend, denn Sie pflanzen die Kartoffeln in die Höhe und nicht auf einer großen Fläche (Beet oder Feld) verteilt. Dadurch eignet sich der Turm sogar für kleine Gärten.
- Man kann auch auf der Terrasse und auf dem Balkon Kartoffeln ziehen. Dann brauchen Sie aber einen Abtropfteller, der das überschüssige Gießwasser auffängt.
- Kein Unkraut wächst oder nur sehr spärlich, da das Stroh keine guten Wachstumsbedingungen für diese Pflänzchen bietet.
- Eine Drainage ist durch die sich kreuzenden Strohhalme gleich mit enthalten, sodass das Wasser gut abfließen kann.
- Aus demselben Grund werden die Wurzeln der Kartoffeln auch ständig gut durchlüftet und mit Sauerstoff versorgt.
- Die Ernte ist super einfach: Die Kartoffeln holen Sie direkt aus dem Stroh. In Beeten und auf Feldern muss erst noch gegraben werden.
- Der Bau des Kartoffelsturms ist sehr einfach, denn man muss nicht erst die Erde lockern und Pflanzlöcher graben wie beim klassischen Kartoffelanbau.
- Auf dem Turm können Sie zum Schluss auch noch andere Pflanzen kultivieren.


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Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Den Bau können Sie bereits Ende April oder Anfang Mai starten. Sie können auch den Wetterbericht verfolgen: Die nächtlichen Temperaturen sollten nicht mehr unter den Gefrierpunkt fallen, da Kartoffelpflanzen kälteempflindlich sind. Die Bodentemperatur beträgt optimalerweise zwischen 7 und 10 Grad.
Anleitung, wie Sie den Kartoffelturm selber bauen

Wenn Sie den Kartoffelturm mit Stroh selber bauen möchten, können Sie auch einen fertigen Strohballen verwenden. In diesem Fall erübrigt es sich, ein Drahtgitter zu nehmen. Es empfiehlt sich ein Ballen aus dem Vorjahr, da dieser bereits mit dem Zersetzen begonnen hat und dadurch wertvolle Nährstoffe abgibt. Das Stroh fungiert also auch als organischer Dünger. Ist er frisch, befeuchten Sie ihn gut, damit er mit dem Zersetzen beginnen kann.
Weiter nützliche Anwendungen von Stroh finden Sie hier.
Einen Strohballen könnten Sie aber auch zusätzlich zur folgenden Anleitung und als Basis verwenden.
Stroh erhalten Sie im Baumarkt, Gartencenter, von landwirtschaftlichen Betrieben in der Nähe, auf Bauernmärkten, in Tierläden und auch online durch Anzeigen und diverse Shops.
Sie brauchen:
- Stroh
- Drahtgitter
- Draht oder Kabelbinder zum Fixieren
- Erde und/oder Kompost
- vorgekeimte Kartoffeln
Wählen Sie einen geeigneten Standort: Kartoffelpflanzen mögen es sonnig und warm.
Wie Sie den Kartoffelturm richtig bepflanzen

- Formen Sie mit dem Drahtgitter einen Zylinder und fixieren Sie die Enden mit Kabelbinder oder Draht.
- Geben Sie eine Schicht Stroh in den Drahtzylinder (oder einen Ballen als Basis). Formen Sie hierbei eine Kuhle.
- In die Kuhle geben Sie Erde oder Kompost oder aber eine Mischung aus beidem. Eine Schicht aus 10 bis 15 cm sollte reichen.
- Verteilen Sie ein paar Kartoffeln, die Augen sollten nach oben zeigen. Je nach Durchmesser des Turms sind 3 bis 5 Pflanzkartoffeln genug.
- Es folgt eine ca. 20 cm dicke Schicht Stroh, in die Sie wieder eine Kuhle drücken, sowie anschließend Erde und Kartoffeln.
- Wiederholen Sie diese Schritte, bis der Kartoffelturm ausgefüllt ist.


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- Schließen Sie den Turm mit Erde ab. Darin können Sie dann ein paar weitere Gemüsepflanzen oder sogar Blumen pflanzen. Im Beispiel sehen Sie Kohlrabi.
- Gießen Sie den Kartoffelturm ausgiebig. Das überschüssige Wasser wird, wie Sie sehen, sofort ablaufen können.
- Die Kartoffelpflanzen werden sich irgendwann durch das Stroh kämpfen und an den Seiten zeigen.
- Die Kartoffeln sind erntereif, wenn die Pflanzen verblüht sind und beginnen, zu welken. Dann können Sie das Stroh einfach auseinandernehmen und die Kartoffeln heraussammeln. Das Stroh kann wiederum kompostiert werden.
Wichtige Pflegetipps
Nachdem Sie den Kartoffelturm bepflanzt haben, ist die richtige Pflege wichtig, um gesunde Pflanzen zu kultivieren und eine reiche Ernte zu erhalten:

- Bewässern Sie regelmäßig, aber nicht zu oft. Stroh speichert Wasser sehr gut, weshalb es schnell zu viel Feuchtigkeit werden kann, was wiederum zu Fäule führt.
- Gießen Sie am besten immer morgens oder abends, dann verdunstet das Wasser nicht so schnell wie während der heißen Sonnenstunden und es kann besser eindringen.
- Im heißen Sommer muss man möglicherweise sogar zweimal am Tag gießen.
- Im Laufe der Zeit sackt der Inhalt des Turms ein wenig ab. Sobald die Triebe der mittleren Kartoffelschicht sichtbar werden, sollte deshalb noch einmal angehäufelt werden. Falls er noch einmal absackt, wiederholen Sie das.
- Der Kompost sollte die Pflanze ausreichend mit Nährstoffen versorgen. Sie können bei Bedarf aber auch Hornmehl ausbringen, das sich schnell zersetzt und seine Nährstoffe über das Gießwasser bis zu den Pflanzen hin verteilt.
- Putzen Sie die Pflanzen bei Bedarf aus. Abgestorbene Pflanzenteile entfernen Sie so schnell wie möglich, um Krankheiten zu vermeiden.

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