Permakultur Garten anlegen – So gestalten Sie ein pflegeleichtes und produktives Ökosystem!

von Olga Schneider

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Das Konzept des naturnah gestalteten Gartens unterscheidet sich von der traditionellen Bewirtschaftung einer Grünfläche – durch die Schaffung eines nachhaltigen Kreislaufs ohne Chemikalien wird im Endeffekt ein pflegeleichtes und produktives Ökosystem gestaltet. Der sogenannte Permakultur Garten ist auf dem Prinzip der Selbstregulation basiert und verspricht weniger Gartenarbeit und mehr Ertrag im Vergleich zu konventionellen Methoden – doch worauf bei der Planung eines Permagartens aufgepasst werden muss, was beim Anlegen berücksichtigt werden muss, und was bei der weiteren Gestaltung eine wichtige Rolle spielt, erfahren Sie im Artikel.

Permakultur Garten – die Gartenplanung spielt für den Erfolg eine entscheidende Rolle

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Der erste Schritt zu einem lauschigen Permakultur Garten ist die Planung. Die Grundprinzipien der konventionellen Gartengestaltung kommen hier auch zum Einsatz – im Unterschied dazu werden aber die Prozesse durch die Bepflanzung von einheimischen Bäumen, Sträuchern und Pflanzen natürlich reguliert. Zuerst sollte eine Skizze vom Grundstück erstellt werden, worauf die Himmelsrichtungen markiert sind. Diese Skizze ist der Ausgangspunkt, neue Information wird dann nach und nach zugefügt.

Dann kommt der Windschutz – er spielt beim Anlegen des Permagartens eine entscheidende Rolle. Normalerweise kann an der Ostseite eine Wildhecke als Windschutz angelegt werden – hier stehen mehrere Pflanzen zur Auswahl. Fliederbeere als Element der Wildfruchthecke zieht Vögel und Insekten an, der einheimische gemeine Schneeball (ein weißblühender Strauch) kann bis 3 Meter hoch werden, die Hundsrose wächst stark, breitet sich mit Wurzelausläufen schnell weiter und hat essbare Früchte reich an Vitamin C.

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Zusätzlich wird die Nordseite durch Bäume und Stauden vor dem kalten Wind geschützt – schnellwachsende Bäume sind zum Beispiel die Eschen, die in den ersten zehn Jahren bis zu zwölf Metern hoch werden. Sie sähen sich selbst aus, können geschnitten werden und geben Frucht – Nüsse (nicht essbar). An der westlichen Seite schirmen dann entweder Heckenpflanzen oder niedrige Stauden den Permakultur Garten ab. Nach Süden hin braucht der Hobby-Gärtner keinen Windschutz zu planen, diese Seite bleibt meistens offen.

Noch am Anfang sollte dann noch auf die Licht und Schatten Verhältnisse geachtet werden – wenn der Gemüsegarten im Sommer den starken Sonnenstrahlen den ganzen Tag lang ausgesetzt ist, können die Pflanzen austrocknen. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, sich beraten zu lassen, denn dieser Schritt ist für die spätere Gartengestaltung entscheidend. Zahlreiche Gartenschulen bieten spezielle Ausbildungen im Bereich Permakultur, aber auch die lokale Baumschule kann die wichtigsten Fragen beantworten.

Den Permagarten in Zonen aufteilen

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Der zweite Schritt zu einem Permagarten ist die Zonierung – je nach dem Gestaltungsaufwand wird das Grundstück in mehreren Bereichen aufgeteilt. Das Haus und die anliegende Terrasse, wo sich die Familie gerne aufhält, bilden Zone 1. Der Bereich direkt neben der Terrasse und um das Haus, wo zum Beispiel die Topfpflanzen im Sommer zur Schau gestellt werden, Duftblumen bepflanzt sind und Heckenpflanzen wie Kletterrose Schatten für die Terrasse in den heißen Sommertagen bieten, bildet Zone 2. Ebenfalls hier bauen die meisten Hobby-Gärtner ein Gewächshaus, falls dieses für die Gartenarbeit notwendig ist. Hier können dazu noch Gartenteich und weitere Elemente der Gartengestaltung angelegt werden.

Elemente der Permakultur – Gemüsegarten anlegen

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Die nächste Zone 3 befindet sich relativ nah zum Haus, oder zum Gartenhaus – und kann nach Bedarf bewässert werden. Hier werden meistens Gemüse bepflanzt, die feuchten Boden mögen, ansonsten aber pflegeleicht sind und erst zu Erntezeit wieder besucht werden – zum Beispiel Kürbis, Kartoffeln, Wildkohl oder Wildtomaten. Die Kartoffeln erweisen sich als ein Allroundtalent – sie zeichnen sich durch einen einfachen Anbau, sind pflegeleicht und trotzen problemlos Frost und Schnee. Die Experten raten dabei, in einem Beet Frühkartoffeln mit mittelfrühen und lagerfähigen Spätkartoffeln zu bepflanzen – so können die Hausbewohner das ganze Jahr lang die eigene Produktion genießen. Beispielsweise lassen sich die frühe Sorte Christa mit Melina, eine lagerfähige mittelfrühe Sorte kombinieren. Unerfahrene Gärtner können mit der beliebtesten Sorte Linda nichts falsch machen. Der Wildkohl, noch als brassica oleracea bekannt, bevorzugt lehmigen, feuchten Boden und kann sowohl an schattigen, als auch an sonnigen Standorten gesät werden. Die Wildtomaten gedeihen sowohl im Topf, als auch im Garten, trotzen problemlos Nässe und Frost, und brauchen kein Dünger. Pro Pflanze muss der Gärtner jedenfalls ca. 3 Quadratmeterfläche einplanen. Als beliebte und leckere Sorte gilt Golden Currant.

Permakultur Garten – Obststräucher und Obstbäume

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Zone Nummer 4 gilt als pflegeleichter als die anderen – genau dort ist die richtige Stelle für einen Obstgarten. Zum Beispiel die Gojibeere, die nicht nur schnell wächst und den Winter problemlos draußen übersteht, sondern auch deren Früchte viele gesunde Vitamine und Inhaltsstoffe enthalten. Die Früchte der Apfelbeere stärken das Immunsystem und schmecken ganz lecker. Die Vitalbeere zählt zwar nicht zu den einheimischen Pflanzen, aber sie hat einen entscheidenden Vorteil – neben den Früchten sind auch die Blätter essbar. Die Heidelbeere erfreut sich einer großen Popularität – die Pflanze ist nämlich äußerst pflegeleicht und muss erst nach mehreren Jahren (normalerweise ab dem fünften Jahr) geschnitten werden. In Zone Nr. 4 können noch Bienen unterbracht werden – sie erfüllen eine wichtige Funktion im Obstgarten, nämlich fördern das Pflanzenwachstum und bestäuben die Beeren. Wer sich jedenfalls dafür entscheidet, muss den Bienenstock mit genügend Abstand zum Haus und zu den Nachbarn bauen.

Hühner tragen zur Schädlingsbekämpfung im Obstgarten bei und erweisen sich als eine umweltfreundliche Alternative zu gewöhnlichen Pflanzenschutzmittel. Bewegen sich die Haustiere frei im Permakultur Garten, brauchen sie jedenfalls mindestens 20 Quadratmeter pro Tier. Im Winter können die Hühner im Stall Unterkunft finden, deswegen darf dieser auf keinen Fall fehlen. Ansonsten sind Hühner ziemlich pflegeleicht, der Lärm hält sich in Grenzen, wenn der Abstand zum Haus und Nachbarn (ähnlich wie bei den Bienen) groß genug ist.

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Nach Zone 4 kommt die letzte Zone, die Zone 5 gilt als Randzone und sollte das Grundstück optisch von den Nachbarn abtrennen. Dort werden die Obstbäume beheimatet – wie viele Obstbäume bepflanzt werden können, hängt jedenfalls eng mit der verfügbaren Fläche zusammen. Für den kleinen Garten kommen die kleinen Obstgehölze in Frage – sie wachsen langsamer und lassen sich deswegen im Vergleich zu hohen Obstbäumen leicht beernten. Wer sich dafür entscheidet, muss jedenfalls mit einem höheren Aufwand rechnen – der Boden muss sorgfältig vorbereitet, die Erde aufgelockert, im Frühling und Herbst werden die Bäume gedüngt, im Sommer – falls notwendig – gewässert, ein Pfahl benötigen alle kleinen Obstbäume. Wer sich dafür entscheidet, kann Apfelbaum kaufen – der Tiefwurzler ermöglicht eine Unterpflanzung mit Ziergräsern oder Sträuchern.

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Die Zonierung im Überblick – bei der Aufteilung in Zonen spielt als erstes der Pflegeaufwand eine entscheidende Rolle – Gemüse und Obst, die pflegeleicht sind kommen am Rand des Grundstücks, aufwendige Pflanzen sollten sich wegen des Bewässerungsbedarfs in untrennbarer Nähe zum Haus befinden. Hühner und Bienen schützen den Obstgarten vor Schädlingen, jedenfalls müssen sie in einem Abstand vom Haus und Nachbarn unterbracht werden.

Permakultur Garten – Gründüngung oder Kompost?

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Eine wichtige Voraussetzung für den Pflanzenwachstum ist der Dünger – die Permakultur Gärtner können dabei zwischen Gründüngung oder Kompost wählen. Bei der Gründüngung werden  zuerst spezielle Pflanzen zur Bodenverbesserung angebaut und diese dann zu Mulch verarbeitet. Dadurch wird zum einen das Unkrautwachstum unterdrückt, zum anderen schaffen die Pflanzen ein ausgeglichenes Bodenklima. Gründüngungssorten wie Tagetes werden entweder als erste im Garten, oder zwischen den Obst- und Gemüsebeeten ausgesät. Nach ca. acht Wochen, oder wenn sie mindestens 6cm hoch sind, werden die Gründüngungspflanzen abgemäht und auf dem Grundstück liegen gelassen. Mit der Zeit bildet sich dann Mulch. Wer sich für Gründüngung entscheidet, muss schon über gewisse Erfahrung verfügen, später wird aber dafür Zeit gespart.

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Beim Kompostieren spielt die Wahl des passenden Standortes für den Komposthaufen eine große Rolle für den Erfolg – eine vor dem Wind geschützte schattige Stelle mit Abmessungen mindestens 1,40 Meter lang und 1 Meter breit und wasserdurchlässiger Untergrund bieten die perfekte Voraussetzung für den Kompost. Materialien, die beim Kompostieren in Frage kommen sind Laub, Pflanzenreste (außer Unkraut) und Rinde.

Permakulturprinzipien im Gewächshaus – was muss dabei beachtet werden?

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Zwar scheint es so aus, als hätten die Permakultur-Lehre und das Gewächshaus nichts gemeinsam. Doch die Permakulturprinzipien lassen sich problemlos selbst im Gewächshaus umsetzen. Dabei sollte der Hobby-Gärtner die natürlichen Prozesse so wenig wie möglich stören und nur unterstützen. Gründüngung, geschickte Kombination zwischen verschiedenen Pflanzen können ein aktives nachhaltiges Ökosystem gestalten. Im Gewächshaus können außerdem empfindliche Pflanzen den Winter überstehen und im Frühling Setzlinge kultivieren. Energie sollte so viel wie möglich gespart werden – letztendlich geht es um eine umweltfreundliche Gartengestaltung.

Ressourcen im Permagarten sparen 

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Im Permakultur Garten steht das Umweltbewusstsein an erster Stelle – der Gärtner sollte deswegen so gewinnbringend und sparend mit den Ressourcen umgehen, wie möglich. An erster Stelle steht der Wasserbedarf – d.h. Regenwasser sammeln und zur Bewässerung nutzen. Mit einem Hügelbeet wird Energie gespart – dieses ist meistens nach Süden ausgerichtet und besteht aus mehreren Schichten – ganz unten kommen Kompost, Rinde, Laubreste. Dann kommt die Erde, und danach können Obst oder Gemüse bepflanzt werden. Mit der Zeit bildet sich eine Humusschicht, die diese mit Energie versorgt und das Wachstum fördert. Weiterhin werden im Permagarten keine Chemikalien benutzt, sondern die Schädlinge durch Pflanzen, Tiere und Insekten bekämpft. Im Endeffekt entsteht eine ökologische Ernte – die Früchte und Gemüse sind daher nicht nur lecker, sondern auch gesund.

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