Hochbeet anlegen: Tipps zum richtigen Befüllen und Bepflanzen

von Ramona Berger

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Ein Hochbeet ist eine Bereicherung für jeden Garten. Es sieht nicht nur schön aus, sondern verspricht auch beste Ernten. Hobbygärtner nutzen es immer häufiger zum Gemüseanbau, denn es werden zwei- bis dreimal hohe Erträge als auf einem Flachbeet gleicher Größe erreicht. Dank der erhöhten Wärme innerhalb des Hochbeetes reifen Früchte und Gemüse schneller und können rascher geerntet werden. Wer von den Vorteilen überzeugt ist, der zögert nicht lange und setzt sich gleich ans Werk. Egal ob als Bausatz fertig gekauft oder selbstgebaut, sobald die Rahmenkonstruktion fertig ist, stellt sich die Frage: Wie befüllt und bepflanzt man es richtig? Was soll man beim Hochbeet anlegen beachten und wie man richtig das Hochbeet beschichtet, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wann sollte man ein Hochbeet anlegen?

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Herbst und Frühling sind generell die besten Jahreszeiten, um ein Hochbeet einzulegen. Dazu benötigen Sie viele verschiedene organische Materialien. Sie enthalten viele Nährstoffe, die das Pflanzenwachstum anregen. Da die Gartenabfällen meist im Herbst zur Verfügung stehen, ist diese Jahreszeit auch der beste Zeitpunkt, um es zu befüllen. Optimalerweise legt man ein Hochbeet im Herbst für das darauffolgende Jahr an. So haben die Schichten genug Zeit sich zu setzen. Nicht ganz optimal, aber dennoch möglich ist eine Anlage im Frühjahr, wenn der Garten auf Vordermann gebracht wird.

Wie hoch?

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Ermitteln Sie die richtige Größe und die richtige Höhe für Ihre Bedürfnisse. Hochbeete sind je nach Bepflanzung unterschiedlich hoch – von 25 cm bis zu einem Meter. Für Kartoffeln zum Beispiel reicht ein niedriges Beet mit 30 cm Höhe. Wer an Rückenschmerzen leidet und lieber im Stehen arbeitet, sollte es in einer bequemen Höhe von 80 – 100 cm bauen.

Das ideale Maß ist eine Breite von 0,80 cm und eine Länge von 2 Metern. Die Länge richtet sich natürlich nach dem verfügbaren Platz, aber die Breite darf nicht mehr als 130 Zentimeter sein, damit die Pflanzen gut erreichbar bleiben.

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Angelegt werden sollte das Hochbeet idealerweise in Nord-Süd-Richtung, da so der Lauf der Sonne bestens genutzt werden kann. Seine kurzen Seiten sollten nach Westen und Osten zeigen.

Berücksichtigen Sie dabei auch ausreichend Platz um ohne Hindernisse um das ganze Hochbeet herumlaufen zu können und einen problemlosen Zugang mit großen Gartengeräten wie z.B. einer Schubkarre. Wer möchte, kann auch mehrere Beete nebeneinander legen.

Welche Schichten und womit befüllen?

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Bevor Sie es befüllen, sollten Sie überlegen, ob Sie dieses als Beet für Zierpflanzen oder Nutzpflanzen verwenden möchten. Blumen sind nicht so anspruchsvoll wie Nutzpflanzen, aber das Gemüsehochbeet richtig zu befüllen ist der wichtigste Schritt für eine erfolgreiche Ernte.

Der Vorteil besteht unter anderem darin, dass es unabhängig von der Bodenqualität des Gartens ist. Die Flexibilität bei der Zusammenstellung der Füllung ermöglicht, dass man die bestmöglichen Bodenvoraussetzungen spezifisch auf die Anforderungen von den Pflanzen zusammensetzen kann. Alle Schichten sollten etwa gleich hoch sein. Generell gilt, dass das Füllgut nach oben hin immer feiner wird.

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Untergrund muss nicht unbedingt aus fruchtbarem Mutterboden bestehen, sondern kann auch gepflastert sein. Deswegen dürfen sich Urban Gardening Freunde auch über selbstgebautes Gemüse, Kräuter und Obst freuen. Der zusätzliche Aushub von Muttererde im Garten kann aber das Hochbeet nachhaltig stabilisieren. Damit Sie keine Probleme mit Nagetieren bekommen, sollten Sie vor dem Befüllen den Boden mit einem Drahtgitter auslegen.

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Hochbeete aus Holz werden zum Schutz vor Fäulnis mit Folie von innen ausgekleidet. Wenn sie aber aus Natursteinen sind, ist das nicht nötig. Die Folie verhindert, dass Flüssigkeit durch die Ummantelung dringen kann, daher sind Teichfolien eine logische Wahl. Allerdings kann man auch andere Folien verwenden. Wenn Sie das Hochbeet zum Anbau von Gemüse nutzen möchten, stellen Sie sicher, dass Schadstoffe aus dem Material der Folie nicht in die Erde im Hochbeet wandern.

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Schicht Nummer 1: Drainageschicht

Diese Schicht besteht aus Ästen, Zweigen, Rindenmulch, Hackschnitzel, Tonscherben, großen Kieseln, Blähton. Die Drainage verhindert, dass sich Wasser staut. Vermischen Sie die Schnittabfällen mit etwas Erde, um große Löcher zu befüllen.

2. Schicht – Grassoden mit dem Bewuchs nach unten

Als nächstes folgt eine Schicht aus Gartenabfällen oder Grassschnitt, damit kleinere Bestandteile oberer Schichten nicht nach unten durchrieseln können. Alternativ können Sie auch Pappkarton verwenden.

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3. Schicht – Laub, Stroh & Grobkompost

Nun folgt eine Schicht aus gesammeltem Laub, Pferdemist und grob zersetztem Kompost. Diese Schicht enthält die Mikroorganismen, die den Verrottungsprozess unterstützen und die wichtigen Nährstoffe bereitstellen. Nützlinge wie Regenwürmer sind ebenso willkommen, um den Boden zu bereichern.

4. Schicht – Pflanzschicht

Die letzte Schicht ist die Pflanzschicht. Sie besteht aus hochwertiger Blumenerde zum Bepflanzen.Verwenden Sie hierfür spezielle Humuserde oder fertige Komposterde. Wer seinen Kamin mit Holz befeuert, kann die anfallende Asche als Dünger verwenden.

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Lebensdauer eines Hochbeetes

Das Hochbeet sinkt mit der Zeit um etwa 10 bis 15 Zentimeter ab. Das ist ein natürlicher Prozess, da das Material im Inneren verrottet und an Volumen verliert. Für mehrjährigen Anbau muss es immer wieder mit Mulchmaterial, Kompost oder Erde aufgefüllt werden. Der Nährstoffgehalt des Bodens ist nach 5 bis 7 Jahren erschöpft und es sollte vollständig erneuert werden.

Welche Pflanzen?

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Im Prinzip können alle Pflanzen ins Hochbeet gesetzt werden. Um eine gute Ernte zu erzielen, sollten Sie sich vorab gut informieren, welche Pflanzen wann gesetzt werden können. Verschiedene Gemüsesorten zum Beispiel haben unterschiedliche Nährstoffansprüche. Man unterscheidet zwischen Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer. Von bestimmten Pflanzkombinationen können Sie auch profitieren, während manche Sorten nie nebeneinander gepflanzt werden sollen.

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Für Gemüse

Im ersten Jahr sollten Sie aufgrund erhöhter Nitratwerte besonders nährstoffhungrige Gemüsearten (so genannte Starkzehrer) anbauen. Zum Beispiel Tomaten anbauen. Zum Beispiel Tomaten, Auberginen, Kohl, Kartoffeln, Zucchini, Gurken, Zwiebel, Möhren.

Ab dem zweiten Jahr können Sie mehr nitratspeichernde Pflanzen anbauen, weil die Nitratbelastung der nährstoffreichen Erde schon wesentlich reduzierter ist. Zu den Mittelzehrern gehören Fenchel, Knoblauch, Kopfsalat, Zwiebeln, Paprika. Im zweiten Jahr können noch Rettich, Rote Beete, Chinakohl und Spinat gepflanzt werden.

Erst ab dem dritten Jahr können Sie auch schwachzehrende Kräuter und Salat pflanzen. Zu den Schwachzehrern gehören Erbsen, Bohnen, Rosenkohl, Weißkohl, Blumenkohl und Kohlrabi.

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Bei der Bepflanzung macht es Sinn, Mischkulturen anzulegen. Also eine Kombination von verschiedenen Pflanzen, die gut nebeneinander gedeihen und sich sogar gegenseitig positiv beeinflussen können. Das verhindert auch eine einseitige Nährstoffentnahme. Ein weiterer Vorteil ist es, dass sich die Pflanzen so gegenseitig vor Schädlingen schützen können. Schnittsellerie schützt zum Beispiel Kohlkulturen vor Raupen und Erdflöhen.

Besonders gut zusammen wachsen Gurken mit Dill oder Karotten mit Zwiebeln. Kartoffeln werden besonders schmackhaft, wenn Kümmel oder Koriander daneben stehen. Kresse kann Radieschen noch würziger machen. Eine Mischung aus Blumen und Gemüse kann außerdem den Insektenanflug fördern und damit auch die Ernte erhöhen. Das gilt besonders bei Tomaten, Kürbis und Co.

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Gute Nachbarn im Beet: Spinat neben Kopfsalat, Kohlarten mit Sellerie, Petersilie neben Erdbeeren, Basilikum neben Gurke und Zucchini

Hochwachsende Sorten kommen in die Mitte und niedrig wachsende werden am Rand eingesetzt. So wird eine einseitige Schattenbildung vermieden. Die ausgewählten Pflanzen sollten eine maximale Endhöhe von einer Armlänge haben, damit Sie noch bequem erreichen können.

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Für Kräuter

Geeignet sind im Prinzip Liebstöckel, Dill, Rosmarin, Schnittlauch, Petersilie, Thymian, Salbei, Basilikum, Bohnenkraut, Estragon, Zitronen-Melisse. Berücksichtigen Sie bei Kräutern die Wuchshöhe: hochwachsende Kräuter wie Rosmarin und Salbei sollten im nach Norden hin gelegenen Bereich angeordnet.

Für mediterrane Kräuter darf der Boden nicht zu nährstoffhaltig sein, sonds verlieren sie Geschmack und Duft. Rosmarin, Lavendel, Salbei, Thymian und Majoran gedeihen am besten auf magerem Boden. Für diese Sorten können Sie Erde mit einem Drittel Sand vermischen.

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Für Erdbeeren

Werden Erdbeeren gepflanzt, fällt die Ernte leichter. Außerdem liegen die Beeren nicht auf dem Boden, wo sie leicht schmutzig werden oder faulen.

Erdbeeren sind Starkzehrer und können in einem frisch angelegten Hochbeet angebaut werden. Der beste Pflanztermin ist März/ April. Es empfiehlt sich, das Beet mit Rindenmulch, Tannennadeln oder Stroh zu mulchen. Erdbeeren verstehen sich ausgezeichnet mit einer Vielzahl von Nachbarn wie zum Beispiel Kopfsalat, Knoblauch, Radieschen, Zwiebeln.

Nach drei Jahren sollte das Erdbeerhochbeet ganz neu aufgebaut werden.

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Für Blumen

Hochbeete werden auch immer häufiger im Ziergarten eingesetzt. Für die Bepflanzung eignen sich fast alle Stauden und klein bleibende Gehölze. Anders als beim Kräuter- und Gemüsehochbeet können Sie auf das komplexe Schichtsystem des Beetes verzichten. Hier kommt es an das Licht an. Konzentrieren Sie sich auf eine gute Drainageschicht und befüllen Sie das Beet dann mit Kompost und Blumenerde. Hier wählt man diejenige Pflanzerde, die sich am besten für die gewünschte Bepflanzung eignet.

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Im ersten Jahr können Sie Starkzeher wie Chrysanthemen, Geranien und Tulpen setzen. Im zweiten Jahr gedeihen Dahlien, Gloxinien und Löwenmäulchen. Im dritten Jahr pflanzen Sie Blumen, die einen nährstoffärmeren Boden lieben wie beispielsweise Azaleen, Petunien, Primeln, Stiefmütterchen, Begonien.

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