Garten im Klimawandel: Pflanzen, die das Mikroklima verbessern
Überschwemmungen, Hitze, große Temperaturschwankungen - mit gezielten Maßnahmen kann jeder Hobby-Gärtner heflen!
Gezielt ausgewähle Pflanzen können die negativen Auswirkungen des Klimawandels im eigenen Garten und in der Umgebung reduzieren. Im heutigen Artikel listen wir viele Sträucher, Bäume und Pflanzen auf, die den Garten zu einer Wohlfühloase machen - das ganze Jahr über!
Große Temperaturschwankungen, langanhaltende Hitzewelle, immer größere Flutgefahr – das Wetter in den letzten Jahren überrascht uns jedes Jahr von neuem. Mit steigenden Temperaturen und zunehmender Luftverschmutzung wird der private Garten nicht nur zum Rückzugsort, sondern auch zum aktiven Helfer im Klimawandel – für Pflanzenliebhaber und die Natur gleichermaßen. Gezielte Maßnahmen, die jeder Hobby-Gärtner vornehmen kann, können auf lokaler Ebene die negativen Auswirkungen der menschlichen Aktivität lokal abzumildern.
Ein gutes Beispiel dafür – anstatt auf hitzeresistente Pflanzen zu setzen, die die längeren Hitzeperioden trotzen können, entscheiden wir uns für nachhaltige Pflanzenarten, die das Mikroklima verbessern. Jasmin, Efeu oder Schneeball können ein Gebäude um stolze 14° Celsius kühlen!
Bäume wie Kiefern und Tannen können Schadstoffe aus der Luft filtern, indem sie Feinstaubpartikel aufnehmen. Ihre kleinen, dicht angeordneten Nadeln bieten eine große Oberfläche und können besser als Laubbäume die Luft reinigen – und das ganze Jahr über!
Der heimische Garten sollte nicht mehr als nur eine private grüne Oase betrachtet werden, sondern ein wichtiger Teil des Ökosystems und aktiver Arten- und Klimaschützer.
Sträucher und Bäume, die die Luft reinigen

1. Buchsbaum (Buxus) hat einen dichten, kompakten Wuchs. Es ist zudem eine sehr beliebte Heckenpflanze. Seine vielen, kleinen Blätter bieten eine große Oberfläche, die Feinstaubpartikeln aus der Luft filtert. Besonders hilfreich ist er, wenn er im Vorgarten, als „grüner Zaun“ gepflanzt wird.
2. Ölweide (Elaeagnus) ist ein robuster, trockenresistenter Strauch mit attraktivem silber-grünem Blattwerk, das das Sonnenlicht reflektiert und die Hitze reduziert. Das Gehölz kann aber noch mehr – nämlich auch Schadstoffe aufnehmen und filtern. Mit Ölweidehecken lässt sich der Garten perfekt in verschiedenen Bereichen aufteilen. Damit kann man prima auch eine Sitz- oder Leseecke im Freien abtrennen.

5 Blumen, die Sie im Juli aussäen können – für ein Blütenmeer im nächsten Frühjahr
Welche Blumen können Sie im Juli noch säen? So legen Sie den Grundstein für eine üppige Blüte im nächsten Frühling – inklusive Tipps zu Standort & Keimung.
3. Spindelstrauch (Euonymus) ist ein immergrünes Gehölz mit kompaktem Wuchs, das die Luftqualität im heimischen Garten deutlich verbessern kann. Er bietet sich als Bodendecker für die Gartenmauer oder den terrassierten Garten. Im englischen Garten wird Spindelstrauch als Heckenpflanze verwendet.
4. Buche (Fagus) ist ein unermüdlicher Sauerstoffproduzent. Ihre großen Blätter filtern Kohlenstoffdioxid aus der Luft, können aber auch Feinstaubpartikel binden. Perfekt für die Stadtvilla! Bonus-Punkt: Buche wirft ein angenehmer Schatten und kann Haus, Gartenhaus und Terrasse kühlen.
Pflanzen, die die Auswirkungen von Überschwemmungen mildern können

Folgende Arten erweisen sich als nützliche Helfer bei Überschwemmungen und bieten sich für gefährdete Gebiete:
1. Kiefern (Pinus mugo, Pinus sylvestris) sind Tiefwurzler, die viel Wasser auf einmal aufnehmen können. Ihr Wurzelwerk kann zudem den Boden stabilisieren und Hänge befestigen.
Denselben Effekt erzielen Sie mit Tannenbäumen und Ligusterhecken.
2. Blaufichte (Picea pungens) bildet eine sehr dichte Krone, die den Boden beim starken Regen schützt. Das Regenwasser wird zuerst von den Nadeln abgefangen und gelingt dann nach und nach in den Boden. So kann das Regenwasser besser versickern und es kommt seltener zu Überschwemmungen.
Denselben Effekt können Sie übrigens auch mit Zedern erzielen.
3. Hohe Gräser wie Chinaschilf fördern die Regenwurmaktivität und lockert mit seinen tiefen Wurzeln den Boden auf. So kann das Gras die Wasseraufnahme regulieren. Der Boden nimmt schneller Regenwasser auf und so leistet die Pflanze effektiven Hochwasserschutz im Garten.

4. Folgende Pflanzen helfen bei Staunässe nach einer Überschwemmung: Forsithye, Spierstrauch, Eukalyptus, Hortensien, Blauschwingel und Woll-Ziest
Kübel- und Kletterpflanzen, die die Hauswand kühlen

Wie sieht Sonnenbrand bei Tomatenpflanzen aus? So erkennen Sie Hitzeschäden nach der aktuellen Hitzewelle
Tomaten mit weißen Flecken? Erkennen Sie Sonnenbrand sicher und lernen Sie, wie Sie Ihre Pflanzen vor der Hitze schützen.
Gerade im Sommer kann es im Haus oder in der Wohnung wirklich heiß werden. Die Außenwände erwärmen sich und geben dann diese Wärme manchmal die ganze Nacht ab. Folgende Pflanzen beschatten, und schaffen ein angenehmes Mikroklima im und rund ums Haus, können die Hauswandtemperatur senken und so die Fassade vor dem starken Sonnenlicht schützen:
1. Fuchsien haben einen besonders dichten Wuchs, und sind perfekt zur Bepflanzung in Kübeln oder Hochbeeten geeignet. Sie werfen Schatten und ihre Blätter verdunsten zusätzlich Wasser, was die Wohnung- oder Hauswand im Sommer angenehm kühl hält.
2. Klettergehölze wie Jasmin (Jasminum) oder Efeu (Hedera helix) sind natürliche Schattenspender, die die Fassade vor direktem Sonnenlicht schtzen können. Im Winter dämmen ihre Blätter die Hauswand und schützen vor Kälte.
Ähnliche Wirkung können Sie mit Chinesischem Wilder Wein (Parthenocissus henryana) und Schneeball (Viburnum) erzielen.
Pflanzen, die Lärm dämmen

Die nächsten Pflanzen sind für ihre hervorragenden Dämmeigenschaften gut bekannt. Sie punkten mit einem dichten Wuchs und bilden unzähligen Blättern und können deswegen gut die Geräusche von Nachbarn und Verkehr gut dämpfen. Sie kommen vor allem als Heckenpflanzen im Privatgarten zum Einsatz – eine über 1,80 cm hohe Hecke eignet sich am besten.
Solche Pflanzen sind zum Beispiel die Berberiztze (Berberis), der Buchsbaum (Buxus sempervirens), der Spindelstrauch (Euonymus), die Strauchveronike (Hebe).
Tiefwurzler, die Schadstoffe aus dem Boden entfernen

Überdüngung, chemische Unkrautvernichter oder Mittel gegen Schädlinge – die nächsten Pflanzen können belastete Böden verbessern. Mit ihren tiefen Wurzeln gelangen sie in die unteren Bodenschichten und können die dort abgelagerten Schadstoffe binden.
1. Hainbuche (Carpinus betulus) ist ein sehr anpassungsfähiges Gehölz, das selbst auf schwermetallbelasteten Böden wachsen kann. Eignet sich gut zur Pflanzung am Rand des Grundstücks.
2. Feuerdorn (Pycantha) ist ein sehr robuster Strauch, der selbst auf verschmutzten Boden gut gedeiht. Dank seines starken Wurzelsystems kann er die Ausbreitung von Schadstoffen, zum Beispiel in Untergrundwasser, verhindern. So pflegeleicht ist der Feuerdorn.
Titelfoto: Shutterstock/1000 Words