Lachgas als Therapie bei Depressionen statt Medikamente
Distickstoffmonoxid, das auch als Lachgas bekannt ist, ist seit langem bekannt dafür, dass es die Stimmung kurzzeitig hebt und sogar Schmerzen lindern kann. Daher ist es ein häufig verwendetes Anästhetika in Krankenhäusern, Zahnarztpraxen und für Rettungssanitäter. Nun hat es sich als potenzielles, therapeuthisches Mittel gegen Depressionen erwiesen. In einer kleinen Studie inhalierten die Testteilnehmer eine niedrige Dosis. Bereits nach zwei Wochen besserten sich die Depressionen.
Wie Lachgas wirkt
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Lachgas scheint auf das Gehirn zu wirken. Dort blockiert es die sogenannten N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)-Rezeptoren – Moleküle auf Nervenzellen. Es hat somit dieselbe Wirkung wie das zugelassene Medikament Ketamin, das zur Behandlung von Depressionen eingesetzt wird, jedoch stärker ist. Daher beschloss Peter Nagele, damaliger Anästhesist an der Washington University School of Medicine in St. Louis, Missouri, zu überprüfen, ob das Gas eine ähnliche Wirkung haben könnte.
In einer Studie untersuchte er zusammen mit seinen Kollegen das Potenzial von Lachgas bei Menschen, die unter Depressionen litten und deren Symptome sich trotz Standard-Antidepressiva nicht gebessert hatten. Das Team stellte fest, dass eine einstündige Inhalation diese um bis zu einem Tag reduzierte. Ob diese Wirkung länger anhielt, erfasste diese Studie aber nicht. Aus diesem Grund führte das Team kürzlich eine neue Studie durch:
Die zweite Studie und ihre Ergebnisse
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24 Menschen, die ebenfalls nicht auf die üblichen Behandlungsmaßnahmen reagierten, nahmen an Nageles neuer Studie teil. Sie wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Alle erhielten drei Monate lang eine Behandlung pro Monat entweder mit einer halben Dosis, einer vollen Dosis Lachgas oder mit einem Placebo (ein Gemisch aus Luft und Sauerstoff). Das Team verwendete außerdem eine Depressionsbewertungsskala, um die Wirkung einschätzen zu können.
Nach nur zwei Wochen waren die Depressionssymptome bei Verwendung der halben Dosis um durchschnittlich fünf Punkte gesunken, im Vergleich zur Gruppe mit Placebo. Bei der Gruppe, die die volle Dosis erhielt, waren die Ergebnisse sogar etwas besser. Der Unterschied war jedoch so gering, dass er durchaus aus Zufall entstanden sein könnte. Auch Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Benommenheit, die für das Lachgas typisch sind, traten in der Gruppe mit der halben Dosis seltener auf.
Wie Ketamin hat Lachgas den Vorteil, die Stimmung schnell zu verbessern, sagt Nagele, der jetzt an der University of Chicago in Illinois ist. „Im Gehirn passiert etwas – es ist, als würde man einen Schalter umlegen. Aber wie das funktioniert, weiß niemand.“
Die Studie finden Sie auf Science Translational Medicine.