Ernährung bei Kindern im frühen Alter beeinflusst später das Darmmikrobiom?
Wenn zu viel Fett und Zucker zur Ernährung bei Kindern gehören, kann dies ihr Mikrobiom lebenslang verändern, so eine neue Studie. Auch wenn sie später lernen, gesünder zu essen, bleiben die früheren Auswirkungen laut den Forschern im späteren Leben bestehen. Dies ist eine der ersten Forschungen, die eine signifikante Abnahme der Gesamtzahl und Vielfalt von Darmbakterien bei reifen Mäusen zeigt. Als Jungtiere erhielten sie ungesunde Nahrungsmittel.
Wie entscheidend ist die Ernährung bei Kindern für ihre Darmflora?
Mediterrane Ernährung für verbesserte Denkfähigkeiten im späteren Leben
Wissenschaftler konnten in einer Forschung die mediterrane Ernährung mit besseren Denkfähigkeiten im späteren Leben in Verbindung bringen.
Der beobachtete Effekt ist gleichbedeutend mit einer westlichen Ernährung. Bei so einer Ernährungsweise ist das Darmmikrobiom bis zu sechs Jahre nach der Pubertät immer noch betroffen. Das Mikrobiom bezieht sich auf alle Bakterien sowie Parasiten und Viren, die auf und in einem Menschen oder Tier leben. Die meisten dieser Mikroorganismen befinden sich im Darm und sind hilfreich. Sie stimulieren das Immunsystem, bauen Lebensmittel ab und helfen bei der Synthese der wichtigsten Vitamine. In einem gesunden Körper gibt es ein Gleichgewicht zwischen pathogenen und nützlichen Organismen. Wenn jedoch das Gleichgewicht entweder durch den Einsatz von Antibiotika, durch Krankheit oder durch ungesunde Ernährung bei Kindern gestört wird, kann der Körper anfällig für Krankheiten werden. In dieser Studie untersuchte das Forschungsteam die Auswirkungen auf das Mikrobiom bei Mäusen. Nach 14-wöchigen Diäten untersuchte das Team die Vielfalt und die Anzahl von Bakterien in den Tieren.
Die Forscher fanden heraus, dass die Menge an Bakterien wie Muribaculum intestinale in der westlichen Ernährungsgruppe signifikant reduziert war. Diese Art von Bakterien ist am Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt. Die Analyse zeigte auch, dass die Darmbakterien empfindlich auf die Menge an Bewegung reagieren. Derartige Darmbakterien nahmen bei Mäusen zu, die eine Standarddiät mit Zugang zu einem Laufrad erhielten. Bei den Versuchstieren mit fettreicher Ernährung nahm die Anzahl ab, unabhängig davon, ob sie Sport trieben oder nicht. Insgesamt stellten die Wissenschaftler fest, dass die westliche Ernährung im frühen Leben länger anhaltende Auswirkungen auf das Mikrobiom hat. Unabhängig davon, wann die Effekte zum ersten Mal auftreten, wie die Autoren dieser Studie mitteilen, beobachteten sie diese noch lange nach einer Ernährungsumstellung und einer erneuten Umstellung. Sie kommen zu dem Schluss, dass man nicht nur das ist, was man isst, sondern auch das, was man als Kind gegessen hat.