Kann man Orchideen ohne Erde halten? Wir erklären, was Sie bei der Wasserkultur richtig vorgehen

von Anne Seidel
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Gehören Sie auch zu den Glücklichen, die zu Weihnachten eine Orchidee geschenkt bekommen haben? Oder kultivieren Sie schon eine Weile solche Schönheiten und sind jetzt auf Bilder gestoßen, in denen man die Blumen in einfachen, durchsichtigen Gläsern sehen kann? Falls Ihnen das merkwürdig oder gar unmöglich erscheint: Doch, es ist tatsächlich eine Möglichkeit, die Schönheiten erfolgreich zu kultivieren, wenn man es richtig macht. Wie genau kann man Orchideen ohne Erde halten?

Die tropische Blume gedeiht in unterschiedlichem Substrat

Orchideen ohne Erde - Welches Gefäß und der richtige Standort

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Jeder hat schon einmal das typischen Rindensubstrat für Orchideen gesehen. Auch zerkleinerte Kokosfasern und Moos gibt es nicht selten als Alternative zu sehen und sogar die Variante mit Tongranulat oder Blähton. Aber geht es auch ganz ohne Erde und nur in Wasser? Allerdings, und das Ganze nennt sich “Wasserkultur”. Wir stellen Ihnen diese Kultivierungsweise vor und erklären, was Sie dabei beachten sollten.

Orchideen ohne Erde im Glas kultivieren

Die Hydrokultur ist also durchaus möglich, wenn Sie einige wichtige Dinge bei der Pflege beachten. Hinzu kommt, dass nicht alle Arten von Orchideen Wasserkultur vertragen oder nur bedingt. Wie können Sie also auf Orchideensubstrat verzichten?

Welche Orchideenarten sind geeignet?

Orchideen ohne Erde in Hydrokultur - Richtig gießen und düngen

Schlaffe Blätter bei Orchideen falsches Gießen
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Entscheiden Sie sich am besten für Arten, die Luftwurzeln bilden. Diese sogenannten epiphytischen Orchideen nehmen alle notwendigen Nährstoffe und auch Feuchtigkeit nämlich unter anderem über eben diese Wurzeln und aus der Luft auf, sodass Sie nicht auf Substrat angewiesen sind. Geeignet sind beispielsweise:

  • Aerides
  • Ascocentrum
  • Phalaenopsis
  • Vanda

Wir weisen jedoch darauf hin, dass auch Arten, die eigentlich Orchideensubstrat benötigen, in einer Hydrokultur gedeihen können, sodass Sie gerne Ihr Glück versuchen können.

Wie funktioniert die Kultur von Orchideen im Glas ohne Erde?

Orchideen ohne Erde im Glas halten - Tipps für gesunde Pflanzen

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Zunächst einmal sollten Sie sich Orchideen ohne Erde nicht wie Schnittblumen vorstellen. Stellen Sie sie also nicht in eine mit Wasser gefüllte Vase, denn Staunässe ist unbedingt zu vermeiden! Stattdessen sieht die Wasserkultur so aus:

  • Wählen Sie ein stabiles Gefäß, das auch trotz der große Blätter nicht umfällt.
  • Die Orchidee stellen Sie mitsamt Wurzeln ins leere Glas.
  • Der Standort kann derselbe bleiben wie auch sonst: Nicht zu trocken, also fern der Heizung und hell, aber nicht direkt sonnig, also idealerweise an einem hellen Ostfenster oder alternativ westlich gelegen.
  • Wintergärten und auch Gewächshäuser sind sehr gut für die Hydrokultur von Orchideen geeignet. Wichtig ist aber darauf zu achten, dass es dort nicht zu einer Überhitzung kommt.
  • Wenn Sie die Pflanze aus Ihrem alten Substrat nehmen, entfernen Sie unbedingt und vor allem vorsichtig sämtliches Material von ihr.
  • Weichen Sie die Wurzeln in Wasser ein, damit sie biegsamer werden und beim Einfügen ins Glas nicht brechen.
  • Man kann die Wurzeln im Glas auch mit Hilfe von Tonscherben oder Kieselsteinen stützen.

Welche Orchideen für Wasserkultur wählen - Orchideenpflege ohne Substrat

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Hinweis: Es gibt auch reichlich Fälle, in denen Orchideen ununterbrochen in Wasser stehen und ebenfalls prächtig gedeihen, ohne zu faulen. Falls Sie es also riskieren möchte, dürfen Sie das natürlich. Wichtig ist, dass Sie dass Wasser jede Woche auswechseln. Beobachten Sie einfach einige Zeit, ob es Ihrer Pflanze damit gutgeht. Falls nicht, wird sie Ihnen das rechtzeitig zeigen.

Die richtige Pflege bei fehlendem Substrat

Orchidee in Wasser halten und regelmäßig wechseln

Richtig gießen: Da aufgrund des fehlenden Substrats, das sonst Feuchtigkeit länger speichert, die Wurzeln und damit auch die Pflanze schneller austrocknet, ist dem Gießen bei Orchideen ohne Erde besonders große Aufmerksamkeit zu schenken.

  • Einmal in der Woche oder mindestens alle zwei Wochen (je nach Witterung, Raumfeuchtigkeit und Wachstumsphase) braucht die Pflanze eine großzügige Portion Wasser (während der Ruhephase reicht es alle zwei Wochen aus).
  • Bewässern Sie durchs Tauchen, indem Sie Wasser ins Gefäß gießen und die Pflanze es 15 bis 30 Minuten lang aufsaugen lassen. Danach können Sie es zum Gießen anderer Zimmerpflanzen verwenden.
  • Befeuchten Sie die Luft! Zu diesem Zweck können Sie die Pflanze regelmäßig mit Wasser besprühen. Da sie dies alle paar Tage wiederholen müssen, sollten Sie darauf achten, dass sich auf der Pflanze kein Wasser staut. Das kann nämlich zu Fäulnis führen.
  • Verwenden Sie idealerweise Regenwasser. Alternativ darf auch kalkarmes Leitungswasser genommen werden. Das Wasser muss in jedem Fall lauwarm sein.

Pflanzen besprühen für höhere Luftfeuchtigkeit

Richtig düngen: Wie auch bei Substratpflanzen, darf bei Orchideen ohne Erde nicht die Nährstoffzufuhr fehlen, damit sie Kraft zum Wachsen und Blühen hat. Aber wie düngt man die Wasserkultur? Auch hier gehen Sie genau so vor, wie wenn Sie eine Orchidee mit Substrat düngen möchte:

  • Verwenden Sie Flüssigdünger.
  • Geben Sie die nötige Menge des Düngers nach Packungsanweisung ins Tauchwasser (bevor Sie es zur Pflanze geben) und vermischen Sie es gut.
  • Gießen Sie das Wasser ins Gefäß und geben Sie der Orchidee Zeit, Wasser und Nährstoffe aufzusaugen.
  • Das Restwasser verwenden Sie zum Bewässern anderer Zimmerpflanzen.

Ob man Orchideen in Wasserperlen kultivieren kann, erfahren Sie hier.

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Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.