Neuartige Therapie verjüngt Stammzellen gegen Knochenschwund im Alter
Der Knochenschwund im Alter führt oft zu Frakturen und Knochenerkrankungen wie Osteoporose treten aufgrund alternden Knochenmarkstammzellen häufiger auf. Diese sind jedoch für die Aufrechterhaltung der Knochenintegrität äußerst wichtig. Nun haben deutsche Altersforscher des Max-Planck-Instituts gezeigt, dass die verminderte Stammzellfunktion im Alter auf Veränderungen ihres Epigenoms zurückzuführen ist. Sie konnten diese Veränderungen in isolierten Stammzellen durch Zugabe von Acetat rückgängig machen. Diese Verjüngung des Epigenoms könnte dementsprechend eine neuartige Behandlung von Knochenschwund im Alter in naher Zukunft ermöglichen.
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Die Kölner Forschungsgruppe hat das Epigenom mesenchymaler Stammzellen untersucht, um herauszufinden, ob sich diese für verschiedene Arten von Gewebe wie Knorpel und Fettzellen eignen. Außerdem wollten die Forscher wissen, warum diese Stammzellen mit zunehmendem Alter weniger Material für den Aufbau und Erhalt von Knochen produzieren. Dadurch sammelt sich nämlich immer mehr Fett im Knochenmark an. Sie konnten beobachten, dass sich das Epigenom mit dem Knochenschwund im Alter deutlich verändert. Besonders betroffen davon sind Gene, die für den Knochenbau wichtig sind. Anschließend untersuchten die Forscher, ob sich das Epigenom von Stammzellen verjüngen ließe. Dazu behandelten sie isolierte Stammzellen aus dem Knochenmark von Labormäusen mit einer Nährlösung, die Natriumacetat enthielt. Diese Behandlung bewirkte eine beeindruckende Verjüngung des Epigenoms, die Stammzellaktivität verbessert und zu einer höheren Produktion von Knochenzellen geführt.
Um zu klären, ob diese Veränderung des Epigenoms auch die Ursache für das im Alter erhöhte Risiko für Knochenbrüche oder Osteoporose beim Menschen sein könnte, untersuchten die Forscher humane mesenchymale Stammzellen von Patienten nach Hüftoperationen. Die Zellen älterer Patienten, die auch an Osteoporose litten, zeigten die gleichen epigenetischen Veränderungen wie zuvor bei den Mäusen. Natriumacetat ist auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Es ist jedoch nicht ratsam, es in dieser Form gegen Osteoporose einzusetzen, da die beobachtete Wirkung sehr spezifisch für bestimmte Zellen ist. Erfahrungen mit Stammzelltherapien bei Osteoporose zeigten aber bereits, dass dieses Acetat funktioniert. Allerdings müssen die Autoren dieser Studie die Auswirkungen auf den Gesamtorganismus noch genauer untersuchen, um mögliche Risiken und Nebenwirkungen auszuschließen.