Erste künstliche Bauchspeicheldrüse gegen Nierenversagen bei Diabetes?

von Charlie Meier

Eine künstliche Bauchspeicheldrüse könnte schon bald Menschen mit Typ-2-Diabetes helfen, die auch eine Nierendialyse benötigen. Tests unter der Leitung der Universität Cambridge und der Universitätsspital Bern zeigen, dass dieses neue Gerät Patienten helfen kann, ihren Blutzuckerspiegel sicher und effektiv zu kontrollieren. Forschungen zeigen, dass Nierenversagen bei Diabetes eine häufige Spätfolge sein kann. Darüber hinaus steigt die Anzahl der Menschen, die eine Dialyse oder eine Nierentransplantation benötigen, immer weiter an.

Dialysetherapie durch eingesetzte künstliche Bauchspeicheldrüse erleichtern

therapieansatz gegen nierenversagen bei typ 2 diabetes und dialysetherapien

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Ein Forschungsteam hat zuvor eine künstliche Bauchspeicheldrüse entwickelt, um Insulinspritzen für Patienten mit Typ-1-Diabetes zu ersetzen. In einer kürzlich veröffentlichten Studie hat das Team nun gezeigt, dass dieses neuentwickelte Gerät zur Unterstützung von Patienten mit Typ-2-Diabetes und Nierenversagen eingesetzt werden kann. Benutzer können die künstliche Bauchspeicheldrüse durch eine Software im Smartphone mit Strom versorgen. So sendet das Gerät ein Signal an eine Insulinpumpe, um den Insulinspiegel, den der Patient erhält, anzupassen. Ein Glukose-Monitor misst den Blutzuckerspiegel des Patienten und sendet diesen an das Smartphone zurück, damit es weitere Anpassungen vornehmen kann. Bei dieser Version handelt es sich um ein vollständig geschlossenes und vollautomatisches System. Es ist ein kleines, tragbares medizinisches Gerät, das die Funktion einer gesunden Bauchspeicheldrüse bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels erfüllt. Dabei verwendet es digitale Technologie zur Automatisierung der Insulinabgabe.

smartphone von patient mit diabetes bei nierendialyse nutzt künstliche bauchspeicheldrüse

Das System befindet sich extern am Körper und besteht aus drei Funktionskomponenten. Diese umfassen einen Sensor, einen Computeralgorithmus zur Berechnung der Insulindosis und eine Insulinpumpe. Die Studienteilnehmer berichteten außerdem von weniger Blutzuckerkontrollen durch Stiche, kleiner Zeitaufwand für Behandlung und mehr persönlicher Zeit. Zu den gemeldeten Nachteilen gehörten jedoch auch Beschwerden beim Tragen der Insulinpumpe und des Smartphones während der Dialysetherapie. Die Entwickler zeigten, dass die künstliche Bauchspeicheldrüse bei einer der schwieriger zu behandelnden Patientengruppen wirkt. Sie glauben, dass sich das Gerät für die breitere Bevölkerungsgruppe von Menschen mit Typ-2-Diabetes als nützlich erweisen könnte. Derzeit testen die Autoren dieser Studie die künstliche Bauchspeicheldrüse für den ambulanten Einsatz bei Patienten, die keine Dialyse benötigen. Sie erforschen außerdem das System in komplexen medizinischen Situationen wie der perioperativen Versorgung.

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