Ein Diabetes-Medikament verringert das Risiko von Nierenversagen und Herzerkrankungen

von Ramona Berger

Eine häufige Komplikation beim Diabetes mellitus ist die Schädigung der Nieren

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Eine neue Studie zeigt, dass ein Medikament, das zur Kontrolle des Blutzuckers bei Diabetikern verwendet wird, Nierenerkrankungen vorbeugen oder ihr Fortschreiten verlangsamen kann. Ein chronisches Nierenversagen bei Diabetes-Patienten ist jedes Jahr Hauptursache für Millionen von Todesfällen, während Hunderttausende von Menschen Dialyse benötigen, um am Leben zu bleiben. In der Studie wurde das Diabetes-Medikament Invokana von Janssen Pharmaceuticals getestet. Die Ergebnisse wurden am Sonntag bei einem medizinischen Treffen in Australien diskutiert und vom „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.

Diabetes Patienten mit Nierenerkrankung benötigen Dialyse

Etwa 7 Millionen Deutsche und mehr als 420 Millionen Menschen weltweit leiden an Diabetes. Und in den meisten Fällen handelt es sich um Typ 2, auch Zuckerkrankheit genannt. Eine häufige Komplikation beim Diabetes mellitus ist die Schädigung der Nieren, die so genannte diabetische Nephropathie.

Im Rahmen der Studie wurde Canagliflozin, ein Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, getestet. Es gehört zur Medikamentengruppe, die als Natrium-Glucose-Cotransporter-2 oder SGLT2-Hemmer bezeichnet werden. Sie senken den Blutzucker, indem sie die Nieren dazu bringen, den Zucker durch Urin aus dem Körper zu scheiden.

Das Diabetes-Medikament Canagliflozin schützt vor Nierenversagen

Die Studie umfasste 4.401 Patienten im Alter von 30 Jahren und älter mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung. Diese Patienten nahmen von März 2014 bis Mai 2017 entweder Canagliflozin oder ein Placebo ein. In einem Zeitraum von 3,13 und 26 Wochen wurden die Wirkungen des Arzneimittels überwacht.

Die Forscher fanden heraus, dass in der Canagliflozin-Gruppe das relative Sterberisiko aus renalen Gründen um 34% und das relative Risiko für eine Nierenerkrankung im Endstadium um 32% niedriger waren. Die Gruppe hatte auch ein niedrigeres Risiko für Tod durch Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krankenhausaufenthalt wegen Herzinsuffizienz.

Janssen Pharmaceuticals, Teil von Johnson & Johnson, hat die Studie gesponsert. In Deutschland ist Canagliflozin aktuell nicht auf dem Markt.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „The New England Journal of Medicine“ veröffentlicht

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