Eine neu entdeckte Spinnenart nach Karl Lagerfeld benannt

von Ramona Berger

Karl Lagerfeld

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Fünf neue Spinnenarten wurden in Australien entdeckt und identifiziert. Zur Gruppe gehört auch ein merkwürdiges Exemplar, das nach der in Hamburg geborenen Modeikone Karl Lagerfeld (1933 – 2019) benannt wurde. So wird die australische Springspinne nun offiziell unter dem Namen Jotus karllagerfeldi klassifiziert. Das Team von Hamburg-Brisbane-Melbourne war fasziniert von ihrer ausgeprägten Schwarz-Weiß-Färbung und verglich ihr Aussehen mit Lagerfelds Markenzeichen: Sein weißes Haar und sein weißer Kentkragen, die im Kontrast zu der schwarzen Sonnenbrille und Handschuhen standen.

Das Forschungsteam umfasste Dr. Danilo Harms vom Zentrum für Naturkunde der Universität Hamburg (CeNak), Dr. Barbara Baehr, Queensland Museum (Brisbane, Australien) und Joseph Schubert, Monash University (Melbourne).

Im Vergleich zu anderen Arten der Spinnengattung Jotus zeichnet sich „Jotus karllagerfeldi“ durch schwarz-weiße Beine und Tastorgane (Pedipalps) aus, während der typische Vertreter dieser Gruppe auffällig rote oder blaue Farben aufweist.

„Das Tier hat uns mit seinen Farben an den reduzierten Stil von Karl Lagerfeld erinnert. Wir assoziierten die schwarzen Beinglieder mit den Handschuhen, die er immer trug, und die riesigen schwarzen Augen mit seiner Sonnenbrille“, erklärte Forscher Danilo Harms.

Das typische Outfit von Karl Lagerfeld in Schwarz und Weiß

Vier der fünf neuen Arten stammen aus Queensland und eine aus New South Wales. Mit einer Größe von nur wenigen Millimetern können sie schwer zu erkennen sein. Barbara Baehr, ein weiteres Mitglied des Teams, sagte, dass mehr als 70% der australischen Spinnen noch nicht klassifiziert seien.

„Springspinnen gehören zu den schönsten Spinnen in Australien, aber über ihre Vielfalt und Taxonomie ist fast nichts bekannt“, sagte Baehr. „Diese winzigen Spinnen erobern schnell die Herzen der Öffentlichkeit und der Naturforscher.“

Ein interessantes Merkmal der Gattung Jotus sind die riesigen Vorderaugen, mit denen sie ihre Umwelt dreidimensional wahrnehmen. Die Jotus-Arten bauen keine Fangnetze, sondern gehen auf die Jagd im Freien.

Interessant ist auch die Tatsache, dass im Jahr 2017 das Team eine Wasserspinne nach der Reggae-Legende Bob Marley und seinem Song „High Tide or Low Tide“ benannt hat – Desis bobmarleyi.

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