Federgras fällt auseinander: Woran es liegen könnte und was Sie tun können, um die Pflanze zu kräftigen
Nicht ohne Grund wird es auch Engelshaar genannt: Die zart schwingenden Halme verzaubern mit ihrer Leichtigkeit durch den grazilen Wuchs - vorausgesetzt das Ziergras wächst auch aufrecht.
Aber Ihr Federgras fällt auseinander und sieht alles andere als graziös aus? Was sind die Gründe dafür und was kann man tun, um die Pflanze wieder in Ordnung zu bringen? Wir erklären.
Warum das Engelshaar auseinanderfällt

Trotz seiner Pflegeleichtigkeit kann es passieren, dass das beliebte Federgras (Stipa tenuissima) auch mal nicht ganz so möchte, wie man es erwartet. Doch in der Regel hat das auch seine guten Gründe, die man beheben kann und sollte. Das könnten die Ursachen sein:
Die Pflanze wird alt
Hatten Sie dieses Problem bisher nie, dann liegt es womöglich am Alter des Ziergrases. Es ist vor allem die Mitte der Pflanze, die dünn und kahl wird. Übrig bleiben nur die äußeren Grashalme, die sich ja, wie Sie wissen, sowieso nach außen biegen. Dadurch entsteht der Eindruck, als würde das Federgras auseinanderfallen.
Die Lösung:
Man kann Pflanzen wunderbar verjüngen und ihnen so neues „jugendliches“ Leben einhauchen. Das ist beim Federgras bereits ab einem Alter von über drei Jahren sinnvoll. Wie funktioniert’s?
- Warten Sie bis März oder April.
- Graben Sie die Pflanze vorsichtig aus. Versuchen Sie, die Wurzeln dabei nicht zu verletzen.
- Mit einem scharfen Spaten oder Messer teilen Sie den Horst in zwei bis vier Stücke.
- Untersuchen Sie diese Teilstücke: Kranke oder abgestorbene Wurzeln entfernen Sie.
- Pflanzen Sie die Stücke wieder ein – so schnell haben Sie Ihr Ziergras vermehrt! Achten Sie auf geeignete Standorte (siehe weiter unten).
Sie werden sehen, wie schnell sich die alte Pflanze wieder erholen und zu einer vitalen Pflanze entwickeln wird.

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Sie haben den Zeitraum zum Teilen verpasst und müssen sich vorerst mit dem auseinandergefallenen Ziergras abfinden? Nicht unbedingt! Stattdessen können Sie es vorübergehend stützen oder locker zusammenbinden (z. B. mit einem Pflanzenring). Das sollte aber wirklich nur vorübergehende Lösung sein, da zusammengebundenes Gras eher zu Feuchtigkeitsstau und daraus resultierender Schimmelbildung neigt.
Der Standort gefällt dem Ziergras nicht
Natürlich gilt das für jede Pflanze: Passt der Standort nicht zu ihren Bedürfnissen, kann sie auch nicht gut gedeihen. Konkret das Federgras fällt auseinander, wenn es ihm nicht sonnig genug und der Boden nicht ausreichend durchlässig ist. Der Boden sollte also nicht zu lehmig sein. Auch ein magerer Standort ist die bessere Wahl. Sind diese Bedürfnisse nicht gegeben, werden die Halme weich, was wiederum ihre Stabilität negativ beeinflusst.
Die Lösung:
Verbessern Sie den Boden, damit sich das Gras wohlfühlt. Lehmige Böden werden aufgelockert und mit Sand, feinem Kies oder Lava vermischt, damit das Wasser besser ablaufen kann. Zum Düngen oder auflockern der Erde sollten Sie keinen frischen Kompost verwenden. Auch stickstoffreicher Dünger ist unangebracht. Beides sorgt für weiche und instabile Grashalme.
Federgras fällt auseinander durch zu viel Wasser

Wir haben es ja eben in Bezug auf den Standort schon erwähnt, aber das Engelshaar mag es nicht nass. Staunässe lässt die Wurzeln faulen und das wirkt sich auf den aufrechten Wuchs der Grashalme aus. Das kann während sehr regnerischer Perioden passieren, aber eben auch, wenn Sie einen schweren Boden im Garten oder Kübel haben und zusätzlich dazu auch noch zu häufig bewässern.
Die Lösung:
Sollte es an ihren Gießgewohnheiten liegen, einfach die Häufigkeit der Bewässerung reduzieren. Liegt es am Boden: siehe Lösungsvorschlag für den Standort.
Haben Sie daran gedacht, das Federgras zu schneiden?

Zum Ende der Saison sterben die Halme ab und werden auch nicht mehr grün. Stattdessen treibt die Pflanze im Frühjahr neue Halme aus, was jedoch durch die alten behindert werden könnte, sodass das Federgras an Form und Vitalität verliert.
Die Lösung:
Die trockenen Grashalme müssen Sie abschneiden. Jedoch nicht gleich, sobald sie vertrocknet sind, denn sie bieten den Wurzeln im Winter einen guten Frostschutz und sind außerdem dekorativ. Warten Sie stattdessen bis zum Frühjahr (Februar bis März) und entfernen Sie sie kurz vor dem Neuaustrieb, etwa eine Handbreit über dem Boden. Achten Sie darauf, dabei nicht eventuelle Neutriebe zu verletzen.
Wie tief Sie andere Gräser schneiden müssen, erfahren Sie hier.
Federgras fällt auseinander, trotz der erwähnten Lösungsvorschläge?

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Haben Sie die erwähnten Maßnahmen bereits geprüft und ausgebessert, aber das Federgras fällt trotzdem auseinander? Dann klappt es womöglich mit diesem Bonus-Tipp:
Steht Ihr Engelshaar schon seit mehreren Jahren an ein und demselben Standort? Vielleicht bekommt ihm eine Abwechslung ganz gut. Im Laufe der Jahre verdichtet sich nämlich der umliegende Boden. Hinzu kommt, dass er stark durchwurzelt wird und das gilt ganz besonders für Federgras im Kübel. Es kann sich also durchaus lohnen, es mit einem Standortwechsel zu probieren, was Sie optimal mit der Teilung zur Verjüngung kombinieren können.

Zusammenfassung: Ursachen und Lösung, wenn Federgras auseinanderfällt
