Clematis Krankheiten: Schadbilder und Tipps zur Bekämpfung von Pilzbefall
Ihre Clematis leidet unter Pilzbefall und welken, braunen Blättern? Hier finden Sie Bilder zur Erkennung und wirksame Methoden zur Behandlung.
Clematis sind faszinierende Kletterpflanzen, bekannt für ihre prachtvollen Blüten. Doch trotz ihrer eher unkomplizierten Pflegeanforderungen können diese Pflanzen von verschiedenen Pilz- und Viruserkrankungen heimgesucht werden. Im Folgenden fassen wir die häufigsten Clematis-Krankheiten zusammen und geben ausführliche Informationen zu ihrer Erkennung und Behandlung.
Inhaltsverzeichnis
Echter Mehltau bei Clematis
Mehltau, verursacht durch den Pilz Erysiphe, breitet sich durch den Wind aus und bevorzugt warme Temperaturen sowie hohe Luftfeuchtigkeit – typische Bedingungen im Sommer und Herbst. Anders als viele Pilzkrankheiten benötigt Mehltau keine feuchten Bedingungen, um sich zu verbreiten.
Ein weißer oder grauer, staubartiger Belag auf den Blättern ist ein typisches Zeichen für Mehltau. Bei schweren Infektionen welken die Blätter, und das Pflanzenwachstum kann erheblich beeinträchtigt werden.
Zur Bekämpfung von Mehltau sollten infizierte Pflanzenteile entfernt und die Clematis regelmäßig ausgelichtet werden. Fungizide können vorbeugend eingesetzt werden, insbesondere in Gebieten, in denen Mehltau häufig auftritt. Sprühen Sie Ihre Clematis früh in der Saison, bevor Symptome sichtbar werden, und wiederholen Sie die Anwendung alle zwei Wochen, um die Krankheit in Schach zu halten.
Clematis-Welke
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Die weitaus häufigste Form ist die sogenannte Phoma-Welke, die durch den Pilz Asochyta clematidina verursacht wird. Sie überwintert im Boden und auf infiziertem Pflanzenmaterial. Hohe Luftfeuchtigkeit, warme Temperaturen und reichlich Niederschlag fördern das Auftreten der Krankheit, meist im Sommer.
Die Fusarium-Welke wird durch den Pilz Coniothyrium clematidis-rectae verursacht. Befällt vor allem großblumige Clematis-Hybriden. Der Pilz dringt in die Triebe ein, verstopft die Leitungsbahnen und führt zum Welken und Absterben der Blätter. Mehr darüber können Sie in diesem ausführlichen Artikel lesen.
Braune bis schwarze Läsionen auf den Blättern, die sich auf die Stängel ausbreiten und diese gürteln, sind charakteristische Symptome. Betroffene Stängel welken schnell und sterben ab.
Frühe Überwachung und sofortige Entfernung infizierter Stängel sind entscheidend. Gute Luftzirkulation durch Auslichten und ausreichende Pflanzenabstände helfen, die Krankheit zu verhindern. Fungizide können vorbeugend wirken, müssen jedoch für Clematis geeignet sein.
Clematis-Schleimfluss (Slime flux)
Clematis-Schleimfluss ist eine bakterielle Infektion, die Clematis-Pflanzen schädigt. Die Krankheit führt zu welkem Laub und einer übelriechenden Schleimabsonderung aus den Stängeln. Laut rhs.org.uk tritt die Krankheit häufig im Frühjahr und Frühsommer auf.
Stängelschäden durch Frost, mechanische Verletzungen oder Schädlinge begünstigen die Infektion. Bakterien, die normalerweise harmlos sind, dringen in verletzte Stängel ein und fermentieren den Pflanzensaft.
Es gibt keine chemischen Behandlungsmöglichkeiten, aber das Beschneiden der betroffenen Pflanzenteile kann helfen. Mit etwas Glück treibt die Pflanze dann wieder aus. Bei starkem Befall kann die Pflanze sterben.
Grauschimmel (Botrytis)
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Grauschimmel tritt vor allem bei Kübelpflanzen in Gewächshäusern oder Wintergärten auf. Im Freiland kultivierte Clematis sind seltener betroffen. Es bildet sich ein flächiger, mausgrauer Pilzrasen, der stark stäubt und sich auf Blättern, Blüten und Trieben ausbreitet. Es entstehen braune Flecken auf Blättern und Trieben. Die Blüten öffnen sich nicht oder fallen vorzeitig ab.
Wurzelfäule bei Clematis
Wurzelfäule, häufig durch pilzartigen Erregern wie Phytophthora, Rhizoctonia u.a. verursacht, tritt meist unter zu nassen Bedingungen auf, Folgen von Überwässerung oder starken Niederschlägen.
Erste Anzeichen sind welkende und vergilbende Blätter. Im fortgeschrittenen Stadium verfaulen die unteren Stängel an der Bodenlinie. Die Wurzeln sind braun, weich und matschig.
Prävention ist die beste Kontrolle gegen Wurzelfäule. Vermeiden Sie Überwässerung und sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation. Der Boden sollte leicht trocken sein, bevor erneut gegossen wird. Ein Standort mit guter Drainage ist ebenfalls wichtig.
Viren bei Clematis
Clematis können von verschiedenen Viren wie dem Tomaten-Ringspot-Virus (ToRSV) und dem Gurken-Mosaik-Virus (CMV) befallen werden. Diese Viren werden oft durch Schädlinge wie Blattläuse oder Nematoden übertragen.
Symptome von Virusinfektionen sind welkes, verkümmertes Wachstum sowie gelbe Streifen, Flecken oder Mosaikmuster auf den Blättern, die oft einem Nährstoffmangel ähneln.
Eine Heilung für Virusinfektionen bei Clematis gibt es nicht. Infizierte Pflanzen können jedoch überleben und sich in den folgenden Wachstumsperioden erholen. Vermeiden Sie die vegetative Vermehrung von infizierten Pflanzen und sterilisieren Sie Schneidwerkzeuge regelmäßig.
Durch eine sorgfältige Pflege und präventive Maßnahmen können viele dieser Krankheiten vermieden oder zumindest eingedämmt werden. So bleibt Ihre Clematis gesund und blühfreudig.
Titelfoto: Shutterstock / Peter Turner Photography