Plastikfreies Badezimmer – So pflegen Sie sich nachhaltig & umweltfreundlich

von Anne Seidel

Einfache Tipps für mehr Nachhaltigkeit – danach suchen immer mehr Verbraucher, die auf einen umweltfreundlichen Alltag aus sind und unter anderem den Gebrauch von schädlichem Kunststoff beziehungsweise Abfall dieser Art vermeiden möchten. Doch wenn man bedenkt, wie stark das Material unseren Alltag eingenommen hat, scheint dies schier unmöglich zu sein. Zugegeben, es ist eine schwierige Aufgabe. Doch selbst wenn Sie nur einen gewissen Teil des Plastikmülls reduzieren, haben Sie schon etwas Gutes getan und kommen einem nachhaltigen Leben ein paar Schritte näher. Wir haben Ihnen bereits ein paar Tipps für eine plastikfreie Küche gegeben. Heute geht es um einen weiteren häufig genutzten Raum unserer Wohnung, und zwar das Badezimmer. Finden Sie im Folgenden einige Tipps für ein plastikfreies Badezimmer.

Plastikfreies Badezimmer mit Bambus

Plastikfreies Badezimmer mit Wattestäbchen aus Bambus

Werbung

Ein kurzer Blick auf die vielen Produkte und Zubehör im Bad macht einem deutlich – so gut wie alles besteht aus Kunststoff. Die Zahnbürste, die Haarbürste, Kosmetikverpackungen, ja, sogar die kleinen Wattestäbchen enthalten es. Wie soll man all diese Dinge durch umweltfreundliche Alternativen ersetzen? Wussten Sie, dass es für eine Reihe dieser Alltagsprodukte Varianten aus Bambus gibt? So können Sie beispielsweise eine Bambus-Zahnbürste verwenden und sogar die Plastik-Wattestäbchen aus dem Bad verbannen und stattdessen solche aus Bambus (oder sogar Edelstahl) verwenden. Das gilt ebenso für die Haarbürste oder den Kamm, die auch aus einem anderen Holz bestehen können und ohnehin als vorteilhafter für das Haar gelten, und auch für den Rasierer.

Plastikfreie Kosmetik

Plastikfreies Badezimmer mit Rasierer ohne Kunststoff und andere Tipps

Nicht nur Frauen haben aufgrund ihrer Kosmetik einen großen Plastikverbrauch. Natürlich verwenden auch die Herren Kosmetika, seien es Cremes, Rasierschaum oder aber das Duschgel oder Shampoo. Alles ist in Plastikverpackungen und Folien verpackt oder abgefüllt. Möchte man also plastikfrei im Bad sein, muss vor allem hier etwas verändert werden. Aber wie erreichen Sie in dieser Hinsicht ein plastikfreies Badezimmer?

Plastikfreies Badezimmer mit der richtigen Kosmetik erreichen

Zum einen können Sie Ihr Duschgel und Shampoo durch Seife und Haarseife ersetzen. Sind diese nicht auch verpackt, fragen Sie sich jetzt wahrscheinlich? Ja, das sind sie, aber häufig wird für Seifen eine Verpackung aus Papier verwendet, die umweltfreundlicher ist. Gekaufte Haarpflegeprodukte wie Kuren und Masken können Sie wiederum selbst herstellen. Es gibt online zahlreiche und einfache Rezepte zum Selbermachen und für jeden Haartyp. Das Gleiche gilt auch für Hautpflegeprodukte.

Anstelle von Rasierschaum, -gel und Co. eignet sich wieder die Seife – diesmal die Rasierseife. Alternativ kann auch sogenanntes Rasieröl verwendet werden oder einfaches Kokosöl, das Sie in speziellen Läden (Unverpackt-Läden) in wiederverwendbaren Behältern, die Sie selbst mitbringen, abfüllen können.

Plastikfreies Badezimmer – Mikroplastik in Kosmetika

Mikroplastik in Peelings und anderer Kosmetik meiden

Möchten Sie plastikfrei leben, spielt nicht nur die Verpackung eine Rolle. In vielen Produkten ist das sogenannte Mikroplastik enthalten, dass auf der Haut oder oral angewendet in unseren Körper gelangen kann und diesen auf Dauer schädigt. Über das Abwasser gelangt es wiederum in die Umwelt. Deshalb lohnt es sich, bei der Wahl der Kosmetikprodukte auch einen Blick auf das Etikett zu werfen. Sogar eine plastikfreie Zahnpasta ist nicht selbstverständlich.

Wählen Sie beispielsweise ein Peeling, das natürliche Produkte mit Peeling-Effekt enthält wie beispielsweise Salze, Sand oder Mais, statt solches mit Polyethylen. Oder noch besser: Stellen Sie es selbst her!

Plastikfreies Badezimmer dank Unverpackt-Laden

Plastikfreies Badezimmer dank Unverpackt-Laden zum Auffüllen eigener Behältert

Und der Unverpackt-Laden ist ein tolles Stichwort, wenn es darum geht, ein plastikfreies Badezimmer und überhaupt plastikfrei zu leben. Nehmen Sie Glas- oder Metallbehälter mit und lassen Sie sie vor Ort mit dem gewünschten Produkt befüllen. Sie mögen Seife einfach nicht und möchten weiterhin Duschgel und Shampoo verwenden? Kein Problem, denn all das wird auch in solchen Läden angeboten. Und diese sind sogar online verfügbar – perfekt nicht nur in Coronazeiten!

Nachfüllbare Behälter aus Glas oder Metall verwenden für Hygiene- und Pflegeprodukte

Wenn Sie einen solchen Shop durchstöbern, wird Ihnen erst einmal bewusst werden, was eigentlich alles in unserem Bad aus Plastik besteht – Bimsstein, Waschschwamm, Nagelbürste und sogar die Ablagen für Seifen. So viele kleine Dinge, die uns eigentlich gar nicht mehr auffallen. Mit Hilfe der Produktauswahl im Shop können Sie also nach und nach ein plastikfreies Badezimmer erreichen.

Plastikfreies Badezimmer ohne chemische Reinigungsmittel

Plastikfreies Badezimmer mit natürlichen Reinigungsmitteln ohne Plastikbehälter

Wer glaubt, dass man all die Mikroben im Bad nur mit Hilfe von aggressiven Reinigungsmitteln los wird, die voller schädlicher Chemikalien sind, der Umwelt schaden und noch dazu in Plastik abgefüllt sind, liegt falsch. Auch Produkte aus der Natur wie Essig oder Zitronensäure sind wahre Alleskönner, wenn es um die Badreinigung geht und perfekt für ein plastikfreies Badezimmer. So können Sie Soda und Zitronensäure kombinieren, um die Toilettenschüssel zu reinigen, während eine Essig-Lösung desinfiziert und ideal im Kampf gegen den lästigen Kalk ist (auch diese Produkte besorgen Sie natürlich am besten in einem Unverpackt-Laden).

Plastikfrei Toilettenpapier verwenden

Toilettenpapier aus Bambus verwenden oder komplett vermeiden

Plastik im Badezimmer entsteht, wie bereits erwähnt, vor allem durch die Verpackungen. Das gilt natürlich auch für das Toilettenpapier. Hinzu kommt, dass für die Herstellung viele Bäume abgeholzt werden und das üblicherweise in fernen Ländern Südamerikas. Der Transport hierher und auch der aufwändige Herstellungsprozess haben wiederum einen hohen CO2-Ausstoß und Energieverbrauch zur Folge. Klopapier ist also in vielerlei Hinsicht alles andere als nachhaltig und umweltfreundlich. Während man in der Küche das Küchenpapier durch wiederverwendbares aus Bambus oder einen einfachen Lappen ersetzen kann, ist Toilettenpapier natürlich alles andere als gut zur Wiederverwendung geeignet. Also wie erhält man in Bezug darauf ein nachhaltiges und plastikfreies Badezimmer?

Bambus Klopapier ohne Folie als Verpackung ist umweltfreundlicher

Auch hier ist Bambus die Lösung. Er hat zwar ebenso einen langen Transport hinter sich, aber er wächst schnell, stirbt nach dem Abholzen nicht ab und ist frei von Pestiziden und anderen chemischen Mitteln. Um auch das Problem der Kunststoffverpackung zu lösen, besorgen Sie es sich am besten wieder in einem Unverpackt-Laden in Ihrer Nähe oder online. Ein Produkt, das all dem treu ist, ist das der Marke Smooth Panda – dank der fehlenden Kunststoffverpackung erhalten Sie damit genau das richtige Produkt für ein plastikfreies Badezimmer.

Alternativen ohne Müll

Toilettendusche als Alternative zu Unmengen Müll aus Toilettenpapier

Trotzdem landet das Papier wieder im Abfluss und wer auch dies vermeiden möchte, greift ganz altmodisch zum Waschlappen. Diese können in einem Eimer gesammelt werden und müssen dann nur durchgespült und bei hoher Temperatur in der Waschmaschine gewaschen werden. Das klingt für viele im ersten Moment nicht sehr angenehm, ist im Endeffekt aber bei weitem hygienischer und sauberer als das Toilettenpapier. Weitere Alternativen sind die sogenannte Po-Dusche (oder die normale Dusche), die auch in Asien weit verbreitet ist, oder das Bidet.

Badezimmer ohne Plastik – Wohin mit dem Abfall?

Plastikfreies Badezimmer trotz Müllbeutel mit Bio-Müllbeutel aus Maisstärke

Pflege- und Reinigungsprodukte können Sie in wiederverwendbaren oder plastikfreien Behältern abfüllen lassen, so weit so gut. Aber was ist mit dem Abfall, der wohl oder übel zustande kommt? Der übliche Müllbeutel besteht schließlich auch aus Kunststoff. Möchten Sie plastikfrei Müllbeutel verwenden, sind die Lösung Beutel aus Bio-Plastik. Wie jetzt? Plastik, aber Bio? Wie geht denn das? Es handelt sich dabei um zu 100 % biologisch abbaubare Müllbeutel aus Maisstärke, die nicht weniger strapazierfähig sind, als die herkömmlichen aus Folie. Wenn Sie also das nächste Mal plastikfrei einkaufen, denken Sie auch an diese praktische Alternative, um ein plastikfreies Badezimmer zu zaubern.

Plastikfreies Badezimmer – Verpackte Wattepads adé!

Wiederverwendbare und waschbare Reinigungspads zum Abschminken und Waschen

Und wo wir gerade beim Abfall sind: Etwas, das gerade bei Frauen den Mülleimer im Bad schnell und zuverlässig füllt, sind unter anderem die Wattepads. Gut, sie bestehen nicht aus Kunststoffen (abgesehen von der Verpackung), aber mal ganz ehrlich, muss denn dieser ganze Müll sein? Für ein nachhaltiges und plastikfreies Badezimmer empfehlen wir Ihnen wiederverwendbare Kosmetikpads. Diese bestehen aus Frottee-Stoff, der aus Bambus, Baumwolle, aber auch aus Polyester hergestellt wird.

Reingungspads selber häkeln und wiederverwenden statt Wattepads

Im Prinzip handelt es sich um kleine Waschlappen, die ganz normal in der Waschmaschine gewaschen werden können. Oder wie wäre es, wenn Sie sich Abschminkpads einfach selbst häkeln? Es gibt einfache Anleitungen online, die selbst Anfänger hinbekommen. Den guten alten Waschlappen möchten wir aber ebenso erwähnen. Denn mit seiner Hilfe können Sie jeglichen Schmutz von Gesicht und Hals entfernen, ohne unnötigen Abfall im Eimer zu sammeln. Und da Sie davon nicht ständig neue und verpackte Produkte kaufen müssen, können Sie mit Waschlappen wunderbar Plastik vermeiden im Badezimmer. Als Alternative zu Tampons und Binden sind wiederum die sogenannten Menstruationstassen stark im Kommen.

Plastikfrei fürs Waschmittel

Nachhaltiges Waschmittel verwenden aus natürlichen Inhaltsstoffen

In vielen Wohnungen steht die Waschmaschine im Bad und ist somit Teil der Dinge, auf die Sie achten sollten, wenn Sie ein plastikfreies Badezimmer wünschen. Gemeint sind damit vor allem die Waschmittel und Weichspüler. Legen Sie auf natürliche Inhaltsstoffe Wert und kaufen Sie abfüllbares Waschmittel, um ein plastikfreies Badezimmer auch in dieser Hinsicht zu erhalten. Für Flüssigwaschmittel können Sie Flaschen aus recyceltem Kunststoff verwenden, das auch bei erneuter Entsorgung zu 100 % recycelbar ist. Noch besser sind aber Glasflaschen oder solche aus Metall.

Plastikfreies Badezimmer mit dem richtigen Badespielzeug

Plastikfreies Badezimmer mit Badespielzeug aus natürlichem Kautschuk oder Holz

Mal ehrlich, hätten Sie ausgerechnet an das Badespielzeug Ihrer Kinder gedacht, während Sie Ihr Bad in eine plastikfreie Zone verwandeln? Sicher wäre es Ihnen irgendwann aufgefallen, aber wirklich weit oben auf der Liste hätte das Badespielzeug auch nicht gestanden, nicht wahr? Aber man kann doch dem Kind nicht seinen Spielspaß beim Baden verbieten, nur weil man plastikfrei im Badezimmer wohnen möchte! Müssen Sie auch nicht, denn auch hierfür gibt natürliche Alternativen, die Ihrem Wunsch, ein plastikfreies Badezimmer zu gestalten, nachkommen. Naturkautschuk und Holz heißen die Materialien, die Sie wählen können. Durchforschen Sie doch einmal das Internet. Schon allein auf Amazon werden Sie eine riesige Auswahl finden.

Plastikfreies Badezimmer nicht komplett möglich

Plastikfreies Badezimmer nicht zu Hundert Prozent möglich, wie beim Duschvorhang

Obwohl Sie mit den erwähnten Varianten einen wirklich großen Schritt zu einem nachhaltigeren Bad machen, wird es weiterhin Dinge aus Kunststoff in diesem Raum geben, die einfach nicht zu ersetzen sind und somit ein zu 100 % plastikfreies Badezimmer nicht ermöglichen. Dazu zählen manche Haarstyling-Produkte, aber auch der Duschvorhang. Auf letzteren können Sie allerdings verzichten, wenn Sie im Sitzen in der Wanne duschen. Wenn es ganz und gar nicht ohne Vorhang geht, greifen Sie am besten zu schadstoffarmen und PVC-armen Produkten.

Zero-Waste und ohne Plastik ist auch im Badezimmer möglich

Scheuen Sie sich nicht davor, wenn nötig, Plastikverpackungen zur dauerhaften Aufbewahrung Ihrer Pflege- und Hygieneprodukte zu verwenden. Der Fakt, dass Sie diese Verpackung für einen langen Zeitraum immer wieder neu verwenden, ist ebenfalls eine nachhaltige Lebensweise. Zumindest werfen Sie nicht jeden Behälter gleich in den Müll, sobald er leer ist. Behalten Sie immer im Sinn, das selbst die kleinste Veränderung Ihrerseits für ein nachhaltiges, Zero Waste und plastikfreies Badezimmer von Vorteil ist.

Werbung

Bild einbetten

Code kopieren, um das Bild einzubetten: Großes Bild: Kleines Bild: BB-Code:
Fertig