Aus Orchideen Ableger ziehen: Wann darf man Kindel und Bulben abtrennen & wie pflanzt man sie richtig ein?

von Anne Seidel
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Wer sich schon etwas länger mit der Orchideenpflege beschäftigt, weiß, dass man die verblühten Stängel nicht gleich abschneiden sollte. Daraus könnte sich nämlich eine neue Blüte entwickeln. Aber nicht nur das! Wussten Sie, dass auch eine Baby-Orchidee erscheinen kann? Manch Anfänger ist beim ersten Mal ziemlich überrascht und erfreut. Plötzlich bekommt man durch dieses sogenannte Kindel ganz umsonst eine zweite Orchidee – wie praktisch! Aber wie geht man zu diesem Zweck vor? Kann man einfach so Orchideen Ableger abtrennen oder muss man dazu etwas beachten? Und wie funktioniert das Vermehren bei Orchideensorten mit Bulben? Wir erklären es Ihnen!

Wann darf man von Orchideen Ableger entfernen?

Kindel an der Phalaenopsis und am Epidendrum

Orchideen Ableger pflanzen - So vermehren Sie die Orchidee je nach Art

Bei diesen beiden Orchideenarten entsteht der Orchideen-Ableger am Stiel. Wenn die Orchidee Kindel bildet, können Sie sie getrost wachsen lassen. Zunächst wird ein Blatt erscheinen, dann wahrscheinlich ein zweites. Erst, wenn auch die erste Wurzel vorhanden ist, ist diese neue Orchidee fähig, selbstständig zu wachsen. Wenn Sie nämlich Orchideen-Ableger ohne Wurzel einpflanzen, wird die Pflanze absterben, da diese zuvor noch durch ihre Mutterpflanze ernährt werden.

Sie müssen es aber nicht eilig haben. Lassen Sie sie ruhig weiter wachsen, bis Zeit zum Umtopfen ist. Die beste Zeit hierfür ist nach der Blüte im Herbst, aber auch der Frühling.

Orchideen Ableger abschneiden, wenn mindestens eine Wurzel gewachsen ist

Wenn Sie nicht so lange warten möchten, können Sie aber auch gleich den Orchideen-Ableger einpflanzen, wenn eine Wurzel gebildet wurde. Mit einer scharfen und desinfizierten Schere trennen Sie dann das Kindel vorsichtig ab und pflanzen es ins frische Substrat.

Ableger von Orchideen mit Bulben

Mit einem scharfen Messer Orchideen Ableger entfernen und Bulben teilen

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Wer sich die Bulben einmal genauer ansieht, wird feststellen, dass im Prinzip jede Bulbe mit ihren Blättern wie eine separate Pflanze aussieht. Das stimmt auch fast, weshalb man meinen könnte, man könne sie einfach voneinander trennen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Sobald die Pflanze umgetopft werden muss (wenn ihr der Platz im Topf nicht mehr ausreicht), können Sie sie teilen. Jedoch gilt hierbei, dass Sie immer Gruppen aus mindestens drei Bulben lassen sollten.

Mindestens drei Bluben pro Pflanze lassen

Wenn Sie diese Orchideen Ableger abnehmen, achten Sie auch darauf, die Wurzeln nicht zu verletzen. Auch hier sollten Sie natürlich eine scharfe und desinfizierte Schere verwenden.

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Nicht ganz so einfach ist das Vermehren einer sogenannten monopodialen Orchidee. Die Vanda gehört beispielsweise dazu. Möchten Sie es dennoch unbedingt versuchen, wählen Sie hierfür einen Zeitpunkt, wenn die Pflanze sowieso umgetopft werden muss, weil das alte Behältnis zu klein geworden ist. Damit der getrennte Orchideenableger auch gut anwachsen kann, muss er gut bewurzelt sein. Für gewöhnlich bildet die Pflanze von selbst Seitentriebe, aus denen dann früher oder später auch die ersten Wurzeln wachsen.

Wie so oft in der Pflanzenpflege kann man dem Ganzen jedoch auch ein bisschen nachhelfen. Sie brauchen lediglich Torfmoos, das Sie einfach um den Haupttrieb wickeln. Halten Sie den Torfmoos feucht. Trennen Sie den Seitentrieb mitsamt entwickelter Wurzeln ab und pflanzen Sie ihn als neue und selbstständige Pflanze in einen neuen Topf.

Orchideen Ableger richtig einpflanzen

Kindel mit Knospe, aber ohne Wurzel an der Mutterpflanze

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Beim Einpflanzen selbst beachten Sie einfach dieselben Dinge, die Sie auch sonst beachten:

  • Wählen Sie den richtigen Topf. Ein spezieller Orchideentopf mit Abtropflöchern und leichter Erhöhung im Boden ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Auch die kleinen Jungpflanzen benötigen ihn. Bei der optimalen Topfgröße füllen die Wurzeln den Topf gut aus, aber ohne dabei gequetscht zu werden. Der Übertopf besitzt ebenfalls eine Stufe, damit überschüssiges Wasser abtropfen kann und die Pflanze nicht im Wasser steht.
  • Verwenden Sie hochwertiges Substrat. Dieses sollten Sie außerdem vor dem Gebrauch desinfizieren. Am schnellsten funktioniert dies in der Mikrowelle für wenige Minuten. Alternativ können Sie aber auch die Rinde 30 Minuten über Wasserdampf halten oder für mehrere Stunden bei niedriger Temperatur in den Backofen legen. Das ist wichtig, um eventuelle Krankheitserreger oder Schädlinge zu beseitigen.

Junge Oncidium mit Bulben in frisches Substrat gepflanzt

  • Halten Sie die Pflanze in den Topf und lassen Sie das Substrat zwischen die Wurzeln ins Innere fallen. Auf diese Weise füllen Sie nach und nach den Behälter, bis Sie der Pflanze keine Stütze mehr geben müssen. Nun können Sie ihn vorsichtig auf die Oberfläche klopfen, damit die Rindenstücken nachrutschen können. Es sollten keine zu großen Hohlräume entstehen. Auch ein Bleistift kann zum Nachtstopfen verwendet werden. Füllen Sie dann gegebenenfalls noch Substrat nach.

Orchideen Ableger einpflanzen in hochwertiges Substrat

  • Nach dem Einpflanzen befeuchten Sie das Substrat und die Wurzeln gut. Da die Wurzeln sich aber noch nicht festgesetzt haben und Sie die Pflanzen durch Gießen oder Tauchen verschieben könnten, verwenden Sie zu diesem Zweck besser eine Sprühflasche. Sobald die Wurzeln am Substrat haften, darf auch wie gewohnt getaucht werden, und zwar einmal pro Woche oder alle zwei Wochen, je nach Saison und Luftfeuchtigkeit.

Vermehrung der Orchidee durch Kindel, Bulben-Trennung oder Seitentriebe

Weitere Tipps zum Pflanzen der Kindel, erhalten Sie in diesem Artikel.

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Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.