Hibiskus schneiden im Herbst: Welche Schnittmaßnahmen sollte man im Oktober vornehmen? (Inkl. mehrere Sonderfälle)

von Olga Schneider
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Wenn man an Hibiskus denkt, dann stellt man sich gleich die Kübelpflanze oder der Garteneibisch vor. Aber es gibt einige Sonderfälle, wie der Riesenhibiskus, Hybride wie der Roseneibisch „Marina“ oder die Hibiskus-Hecke, die eine besondere Pflege brauchen. Wie Sie Hibiskus schneiden, wann Sie diesen vornehmen sollten und was gibt es beim Schnitt dieser Sonderfälle zu beachten, verraten wir Ihnen im Artikel.

Was wird im Oktober abgeschnitten?

Hibiskus schneiden nach dem Ende der Blütezeit

Vorerst: Es gibt viele verschiedene Hibiskus-Arten und Sorten, jede hat eigene Ansprüche an Standort, Boden und wird zur unterschiedlichen Zeit geschnitten. Natürlich sollte man diese Ansprüche berücksichtigen, damit die Pflanze den Winter problemlos überstehen kann. In der Regel sind im Oktober allerdings folgende Schnittmaßnahmen möglich:

  • Ein pflegender Schnitt, bei dem kränkelnde, schwache, nach innen wachsende Triebe entfernt werden, ist Anfang Oktober vorzunehmen. Auch Pflanzen, die von Schädlingen befallen sind oder an einer Krankheit leiden, können geschnitten werden. Dabei werden nur die kranken Pflanzenteile entfernt.
  • Verblühtes sollte am besten direkt nach dem Ende der Blütezeit (also ebenfalls Anfang Oktober) entfernt werden. Verwelkte Blüten sind Eintrittsstellen für Schädlinge und bieten Nährboden für Pilze und Bakterien.
  • Der Roseneibisch, der vornehmlich als Zimmerpflanze gezogen wird, kann das ganze Jahr über zurückgeschnitten werden.
  • Auch die Stauden-Eibischen werden traditionell im Herbst zurückgeschnitten. Sie sind winterhart und können den Rückschnitt im Oktober problemlos vertragen.

Hibiskus Hecke schneiden Anleitung im Oktober

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Häufige Fehler beim Schnitt im Herbst:

  • Beim pflegenden Schnitt im Herbst werden die Pflanzen bis ins alte Holz geschnitten. Eigentlich ein Fehler, denn daraus treibt der Hibiskus dann nicht mehr.
  • Alte oder kranke Gewächse können umgepflanzt werden. Vor der Umpflanzung werden sie zuerst stark zurückgeschnitten. Der richtige Zeitpunkt dafür ist allerdings nicht im Herbst, sondern im Frühjahr.
  • Immergrüne Sorten werden nicht jährlich, sondern nur bei Bedarf geschnitten. Das heißt, wenn sie in die gewünschte Form gebracht werden müssen. Der richtige Zeitpunkt dafür ist ebenfalls das Frühjahr.

Hibiskus schneiden: Mehrere Sonderfälle im Überblick

Hibiskus Baum schneiden im Herbst geht das (1)

Riesenhibiskus schneiden

Der Riesenhibiskus wird so nicht wegen seiner Höhe, sondern wegen seiner großen Blüten genannt. Stolze 30 cm kann eine dieser Blüten, die er im Sommer trägt, erreichen. Der Riesenhibiskus ist allerdings nicht nur ein schöner Blickfang, sondern vor allem eine pflegeleichte Gartenpflanze, die Temperaturen bis zu – 28° Celsius trotzen kann. Das winterharte Gehölz wird hierzulande meistens als Hybride-Züchtungen angeboten.

Der Riesenhibiskus wird im Herbst, direkt nach dem Ende der Blütezeit, stark zurückgeschnitten. In diesem Sinn ist er eine Ausnahme, da er vielleicht die einzige Hibiscus-Art ist, deren Triebe im Herbst bodennah abgeschnitten werden. Auch die Topfpflanze wird übrigens zurückgeschnitten.

Riesenhibiskus schneiden Tipps für den Herbst

Der Schnitt einer Hecke

Werden mehrere Hibiskus-Sträucher nebeneinander gepflanzt, dann können sie als Hecke gezogen werden. Diese werden aber erst im Frühjahr, kurz vor dem erneuten Austrieb, in die gewünschte Form gebracht. Der Herbst ist nicht die passende Zeit dafür.

Was Sie im Herbst aber schneiden können und sollten: Kränkelnde, nach innen wachsende Triebe. Alte, stark verholzte Triebe, die keine Blüten und Blätter mehr bilden. Bei einem Befall: Alle befallenen Pflanzenteile bodennah abschneiden.

Hibiskus Baum schneiden

Beim Hibiskus Baum handelt es sich eigentlich um den Gartenhibiskus. Der Strauch kann auf Wunsch des Hobby-Gärtners auch als Hochstamm-Baum gezogen werden. Der Formschnitt erfolgt erst im Frühjahr, wenn die seitlich ausgetriebenen Zweige zurückgeschnitten werden. In den ersten Jahren bildet der Baum keine Blüten, hat er allerdings die gewünschte Höhe erreicht, können die Triebe oben an der Spitze etwas eingekürzt werden. Dies regt die Blütenbildung an.

Im Herbst, etwa Anfang Oktober, können die Haupttriebe eingekürzt werden, damit sie dann im Frühjahr erneut voller Kraft austreiben und eine dichte Krone bilden.

Die Sorte „Marina“

Der Hibiscus Marina gehört zu den Hybride-Sorten. Der Roseneibisch hat einen aufrechten Wuchs und kann bis zu zwei Metern hoch werden. Er ist für seine wunderschönen lila Blüten beliebt und wird bis zum Frühherbst auch von Schmetterlingen und Bienen beflogen.

Die Blütezeit der Sorte „Marina“ erstreckt sich bis in den Herbst hinein. Im Oktober, direkt nach dem Ende der Blütezeit, wird das einjährige Holz etwas eingekürzt. Ältere Triebe können ebenfalls entfernt werden, wenn sie krank sind oder keine Blüten mehr bilden. Von einem starken Rückschnitt ist allerdings abzuraten. Die Pflanze treibt am alten Holz nicht mehr aus und bildet nur an diesjährigem Holz Blüten.

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Hibiskus schneiden: Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend

Hibiskus schneiden Anleitungen und Tipps für Hobby-Gärtner

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Der Hibiskus wird an einem wolkigen, aber warmen Tag geschnitten. Am besten tun Sie dies früh morgens, damit sich die Pflanze dann am Tag erholen kann. Bei starken Regenfällen oder wenn es in den nächsten Tage regnen sollte, schneiden Sie den Hibiskus nicht. Stellen Sie die frisch geschnittene Kübelpflanze an einen windgeschützten, regengeschützten und absonnigen Platz im Garten. Die Gartenpflanzen können Sie mit Vlies bedecken, damit sie nicht verbrennen.

Sie brauchen den Hibiskus direkt nach dem Schnitt nicht zu düngen und zu gießen. Beide könnten das erneute Austreiben fördern. Junge Triebe sind sehr frostempfindlich und können erfrieren, wenn die Temperaturen abends unter 10 Grad Celsius fallen. Die Schnittstellen sollten zudem trocken bleiben, damit sie schnell heilen können. Nässe könnte zur Fäulnis führen und im schlimmsten Fall kann dann die ganze Pflanze eingehen.

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