Bewurzelungshormon für Stecklinge selber herstellen: Diese Hausmittel sind die perfekte Wurzelhilfe bei der Vermehrung!
Der Herbst ist die perfekte Zeit, Pflanzen zu vermehren. Dabei wird ein Großteil der Zimmer- und Gartenpflanzen über Ableger vermehrt. Damit sie aber schnell und problemlos verwurzeln, kommt ein “Wundermittel” zu Hilfe: der Bewurzelungspulver. Wer den Wurzelaktivator aus dem Gartencenter nicht zu Hause hat, kann diesen auch selber machen. Zum Glück gibt es viele natürliche Mittel, die sich perfekt als Wurzelhilfe eignen. Wir listen 9 auf und erklären, wie Sie das Bewurzelungshormon für Stecklinge selber herstellen und dann richtig anwenden.
Inhaltsverzeichnis
- Bewurzelungshormon für Stecklinge selber machen: nützliche Tipps
- Die Hausmittel im Überblick
- Honig oder Honigpulver als Wurzelhilfe
- Apfelessig als Wurzelaktivator verwenden
- Bewurzelungshormon für Stecklinge: Weidenwasser selber herstellen
- Bewurzelungspulver für Rosen aus Zimt selber machen
- Kartoffel als Wurzelhilfe für Rosen
- Wurzelhilfe für Nutzpflanzen selbst herstellen
- Bewurzelungshormon für Stecklinge aus Aspirin selber machen
Bewurzelungshormon für Stecklinge selber machen: nützliche Tipps
Vermehrung über Stecklinge ist vielleicht die gängigste Methode, wenn es um Vermehrung von Pflanzen (egal ob Zimmer- oder Gartenpflanzen) geht. Die neue Pflanze ist identisch zu der Mutterpflanze. Die Ableger werden entweder ins Glas mit Wasser gestellt oder in Anzuchterde gesteckt und bilden dann nach einiger Zeit neue Wurzeln. Für diesen Prozess stellen die Pflanzen Auxine her. Das sind synthetisierte Stoffe, die die Wurzelbildung fördern. Die Auxine sind in allen Pflanzenteilen: Trieben, Wurzeln, Blüten und Knospen zu finden, wobei die Konzentration der Hormone von Pflanzenart zu Pflanzenart stark variieren kann.
Für die Wurzelbildung sind die Hormonen IES, steht für Indol-3-Essigsäure, ein Auxin-Hormon, und IBA – steht für 4-(Indol-3-yl)buttersäure besonders interessant. IES ist sehr lichtempfindlich und zerfällt bei Sonnenlicht. Deswegen wird IBA für die Herstellung von Präparaten mit Wurzelhormonen verwendet.
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Bewurzelungshormone können die Wurzelbildung beschleunigen und sind gerade für Pflanzen, die viel Zeit zum Verwurzeln brauchen, richtig nützlich. Pflanzen wie z.B. Efeutute, Philodendron, sowie die meisten Kräuterarten und für Sukkulente, können problemlos auch ohne Wurzelhormone vermehrt werden.
Die Vermehrung von Gehölzen ist dagegen deutlich komplizierter. Gerade für Azalee, Birke, Hibiskus, Stechpalme, verschiedene Konifere-Sorten, Ahorn, Eiche, Pinie, Hortensie und Bougainvillea ist die Verwendung von Wurzelhormonen sinnvoll. Ohne Bewurzelungspulver können die Stecklinge verfaulen, bevor sie Wurzeln bilden.
Die Wurzelhilfe mit natürlichen Mitteln ist in zwei Gruppen aufgeteilt: die ersten sind Substanzen wie Weidenwasser, die Auxine enthalten. Die zweite Gruppe bilden Substanzen wie Aspirin, die keine Hormone enthalten. Sie schützen die Stecklinge aber vor Bakterien, Pilzen und anderen Keimen und verhindern, dass diese verfaulen.
Die Hausmittel im Überblick
Was sollte ein Bewurzelungshormon allerdings können? Wie der Name verrät, wird damit die Wurzelbildung bei Stecklingen aktiviert. Das Hormon wird meistens in Pulverform hergestellt – so ist es möglich, es sowohl als Wurzelhilfe im Wasser zu lösen, als auch es direkt auf den Ableger zu geben. Die Verwendung ist denkbar einfach.
Honig oder Honigpulver als Wurzelhilfe
Auch Honig kann die Wurzelbildung bei Ablegern fördern. Füllen Sie 500 ml Wasser in einen Topf, kochen Sie es auf und dann fügen Sie 1 TL Honig ins Wasser. Rühren Sie das Ganze so lange um, bis sich der Honig gelöst hat. Tränken Sie die Schnittstellen der Stecklinge in die Honig-Lösung und pflanzen Sie sie ein.
Alternativ können Sie Honigpulver verwenden. In diesem Fall geben Sie einfach 1/3 TL Honigpulver in 500 ml kochendes Wasser und lösen es unter ständigem Rühren.
Apfelessig als Wurzelaktivator verwenden
Auch Apfelessig hat eine positive Wirkung auf die Pflanze. Sie können den Essig allerdings nur stark verdünnt verwenden, ansonsten könnte der Steckling eingehen. Am besten lösen Sie 1/2 TL Apfelessig in 300 ml Wasser und bepinseln Sie mit dieser Lösung die Ableger. Perfekt für Vermehrung im Wasserglas geeignet. Der Essig wird die Pflanze vor Keimen schützen.
Bewurzelungshormon für Stecklinge: Weidenwasser selber herstellen
Weidenwasser ist ein natürliches Mittel, das die Wurzelbildung und das Wurzelwachstum fördert. Sie können Weidenwasser auch selber herstellen. Zu diesem Zweck benötigen Sie die Rinde junger Zweige. Sie brauchen etwa 300 g Weidenrinde und Zweige. Geben Sie sie in einen Kunststoffeimer, übergießen Sie sie mit einem Liter entkalktem Wasser. Das Wasser sollte das Holz und die Rinde komplett abdecken. Sollte das nicht der Fall sein, können Sie noch Wasser hinzufügen. Lassen Sie die Zweige und Rinde etwa 2 Tage einziehen. Entfernen Sie dann die Zweige. Jetzt bleibt nur noch, das Weidenwasser abzuseihen.
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Füllen Sie einen Teil des Weidenwassers in eine Vase. Stellen Sie die Ableger in die Vase mit der Schnittseite nach unten. Lassen Sie die Stecklinge über Nacht dort, damit sie sich vollsaugen können. Dann stecken Sie sie in Anzuchterde.
Bewurzelungspulver für Rosen aus Zimt selber machen
Sie können auch Zimtpulver als Wurzelhormon verwenden. Mahlen Sie zuerst mehrere Zimtstangen oder kaufen Sie Zimtpulver aus einem Bioladen. Dann legen Sie die Arbeitsfläche mit Backpapier aus und geben Sie 1 TL Zimtpulver darauf. Geben Sie eine Prise Gesteins- und eine Prise Tonmehl hinzu. Befeuchten Sie die Schnittfläche der Ableger und rollen Sie sie im Zimtpulver. Anschließend können Sie sie in die Einzuchterde stecken.
Kartoffel als Wurzelhilfe für Rosen
Eine andere Variante ist, die Rosen-Ableger in Kartoffeln zu stecken. Zu diesem Zweck gehen Sie wie folgt vor: Kaufen Sie rohe Kartoffeln aus einem Bioladen. Schneiden Sie eine Kartoffel in zwei. Bohren Sie ein kleines Loch in jede Kartoffelhälfte. Stecken Sie dann anschließend einen Ableger in jedes Loch.
Wurzelhilfe für Nutzpflanzen selbst herstellen
Aloe Vera Gel hat sich als ein sehr effektives Mittel zur Förderung des Wurzelwachstums bei Nutzpflanzen bewährt. Es liegen mehrere Studien vor, die den positiven Effekt der Verwendung des Gels bei Weintrauben nachweisen.
Bewurzelungshormon für Stecklinge aus Aspirin selber machen
Wenn Sie Bewurzelungspulver selber machen möchten, dann können Sie eine Tablette Aspirin fein mahlen und etwas davon ins Wasser geben. Das Medikament unterstützt die Wurzelbildung und schützt die Pflanze vor Krankheiten, Bakterien und Pilzen.