Neutrophile im Blut: Noch nie gesehene Mikropartikel im Blutbild bei Sepsis
Forscher haben durch Neutrophile im Blut herausgefunden, dass Menschen mit Blutvergiftung noch nie zuvor gesehene Partikel in ihrem Blutbild aufweisen. Die Wissenschaftler sind die ersten, die zeigen, dass diese sogenannten länglichen neutrophilen Strukturen (ENDS) Immunzellen abbrechen und ihre Form ändern, wenn sie durch den Körper wandern. Das Team hat also tatsächlich ein neues Mikropartikel im menschlichen Körper gefunden, das noch nie zuvor beschrieben wurde
Durch Neutrophile im Blut abgeleitete Partikel
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Die veröffentlichte Studie zeigt, wie wichtig es ist, zu verstehen, wie sich Immunzellen im Verlauf einer Krankheit verändern. Solche Strukturen sind nicht gewöhnlich und können bei gesunden Menschen oder Mäusen nicht nachgewiesen werden, so die Studienautoren. ENDS sind jedoch bei Sepsis sehr erhöht, und es wäre nicht überraschend, wenn diese bei anderen entzündlichen Erkrankungen in so einer Menge auftreten. Die Entdeckung von ENDS begann mit einer merkwürdigen Beobachtung. Das Forschungsteam untersuchte Neutrophile im Blut, eine Art Immunzellen, die sich durch den Blutkreislauf bewegen und ins Gewebe rutschen, um Infektionen zu bekämpfen. Zu dieser Zeit lief die Forschung mit Labormäusen, um das Vorhandensein von Röhren zu bestätigen, die als Tethers bezeichnet werden. Diese Bänder sind an Neutrophile gebunden, wenn sich diese an der Blutgefäßwand bewegen. Während dieser Experimente bemerkten die Wissenschaftler also lange, dünne Objekte neutrophilen Ursprungs, die an der Gefäßwand klebten.
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Da in der wissenschaftlichen Literatur bisher keine solche Struktur beschrieben wurde, musste das Team einen Namen dafür finden. Der ursprüngliche Name von Laboranten, der als Jargon gilt, war “Würste”. Dieser wurde schließlich durch die länglichen, von Neutrophilen im Blut abgeleiteten Strukturen oder ENDS ersetzt. Das Team wollte unbedingt mehr über diese neuen Objekte erfahren und entwickelte eine Reihe neuer Techniken. So untersuchten die Forscher, wie sich ENDS bilden und abbauen, um sie im Blutplasma von Mensch und Maus nachzuweisen. Dank ausgefeilter Bildgebung fanden sie also heraus, dass Anbindungen (Tethers) zu ENDEN werden. Wenn die Neutrophilen im Blut floppen und rollen, werden ihre Bänder immer länger. Schließlich werden die Bänder so dünn, dass sie nur 150 Nanometer (ungefähr 1/500 der Breite eines menschlichen Haares) messen. Dann brechen sie in der Mitte. Ein Teil der Leine bleibt beim Neutrophilen, aber das zerbrochene Fragment schwimmt im Blutkreislauf weg und bildet ein ENDE.
Studienergebnisse
Tatsächlich fanden die Forscher heraus, dass das ENDS verräterische Signalmoleküle absondert, die Entzündungen fördern. Im Vergleich zu gesunden Probanden zeigte das Wissenschaftsteam also, dass ENDS bei septischen Patienten etwa 100-mal besser nachweisbar sind. Eine Blutvergiftung kann auftreten, wenn das Immunsystem auf eine Infektion überreagiert, indem es den Körper mit gefährlichen Chemikalien überflutet. Anstatt nur die Infektion zu bekämpfen, lösen diese Chemikalien auf ihrem Weg durch den Blutkreislauf Organschäden aus. Die Sterblichkeitsrate bei so einem septischen Schock beträgt 30 Prozent. Es ist theoretisch möglich, dass ENDS eines Tages als Biomarker für die Früherkennung von Sepsis dienen könnten, aber es ist derzeit unmöglich, diese in einem klinischen Umfeld zu erkennen, so die Autoren der Studie. Anstatt als Diagnose zu dienen, könnte diese Forschung Geheimnisse der Entwicklung des Immunsystems enthüllen.