Sind die Risiken und Anzeichen für Demenz an Blutwerten identifizierbar?
Wissenschaftler der Universitätsmedizin Göttingen haben Moleküle im Blut identifiziert, die auf Anzeichen für Demenz hinweisen können. Ihre Erkenntnisse basieren auf Humanstudien und Laborexperimenten. An den Untersuchungen waren außerdem auch Universitätskliniken in ganz Deutschland beteiligt. Der neuentdeckte Biomarker basiert auf der Messung des Gehalts an sogenannten Mikro-RNA anhand von Blutwerten. Den Studiendaten zufolge könnten die Studienergebnisse eine potenzielle Behandlung von Demenzerkrankungen ermöglichen.
Wie ein Biomarker im Blut auf Anzeichen für Demenz hindeutet
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Laut den Studienautoren ist die neue Technik für den praktischen Einsatz jedoch noch nicht geeignet. Ihr Hauptziel bestand daher darin, einen einfachen Bluttest zu entwickeln, den sie in der medizinischen Praxis zur Abschätzung des Demenzrisikos einsetzen könnten. Derzeit erfolgt die Diagnose von Demenz viel zu spät, um überhaupt eine Chance auf eine wirksame Behandlung zu haben. Wird die neurologische Erkrankung jedoch frühzeitig erkannt, steigen die Chancen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, so die Forscher. Die untersuchten Moleküle fördern die Produktion von Proteinen und damit einen Schlüsselprozess im Stoffwechsel jedes lebenden Organismus. Daher wollte das Forschungsteam herausfinden, ob es spezifische Mikro-RNA gibt, deren Präsenz im Blut mit den kognitiven Fähigkeiten korreliert. Durch umfangreiche Studien an Menschen, Mäusen und Zellkulturen identifizierten die Forscher schließlich drei davon, deren Spiegel mit der geistigen Leistungsfähigkeit in Verbindung steht.
Bei gesunden Menschen korrelierte der Gehalt an Mikro-RNA mit der mentalen Gesundheit. Je niedriger der Blutspiegel war, desto besser schnitten die Probanden bei Selbsttests auf ihre Kognition ab. Bei Mäusen stieg dieser Wert wiederum an, noch bevor die Nagetiere einen geistigen Rückgang zeigten. Dies geschah unabhängig davon, ob die Anzeichen für Demenz oder Alzheimer altersbedingt waren. Daher sahen die Studienautoren einen erhöhten Blutspiegel dieser drei Moleküle als Vorboten von Demenzerkrankung an.
Darüber hinaus schätzen sie, dass dieser Biomarker bei Menschen eine Entwicklung von Neurodegeneration anzeigt, die etwa zwei bis fünf Jahre in der Zukunft liegt. Die Ergebnisse dieser Studie erfordern jedoch noch weitere Tests. Zudem ist das aktuelle Messverfahren für die Praxis zu komplex, so die Autoren. Dementsprechend planen sie weitere Forschungen. Auf diese Weise könnten sich Personen mit verdächtigen Befunden einer aufwändigeren Diagnostik unterziehen.