Clematis schneiden im Herbst oder Frühjahr? Wann und wie oft Sie sie je nach Schnittgruppe kürzen
Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt Ihrer Clematis ist entscheidend für ihre Blütenpracht. Erfahren Sie, wann und wie Sie Ihre Pflanzen je nach Sorte optimal schneiden.
Der Anblick einer üppig blühenden Clematis kann das Herz jedes Gartenliebhabers höher schlagen lassen. Doch wie bleibt die Waldrebe in voller Pracht? Der Schlüssel liegt im richtigen Schnitt zur passenden Jahreszeit. Ob im Herbst oder Frühjahr, es ist wichtig, die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Clematis-Sorte zu beachten. Tauchen Sie ein in die Welt der Schnittgruppen und erfahren Sie, wie Sie Ihre Pflanzen zum Blühen bringen.
Wie viele andere Pflanzen auch profitiert die Clematis (auch Waldrebe genannt) von einem Rückschnitt. Dieser fördert das Wachstum und lässt sie in voller Blütenpracht erstrahlen. Doch wann und wie genau man die Clematis zurückschneiden sollte, hängt von der Sorte beziehungsweise der Schnittgruppe ab. In unserem heutigen Beitrag geht es speziell um die Sorten, die zur Herbstsaison gekürzt werden. Erfahren Sie, wie Clematis schneiden im Herbst je nach Sorte.
Inhaltsverzeichnis
Die Schnittgruppen der Waldrebe – Wann schneidet man Clematis?
Es gibt drei Schnittgruppen bei dieser Pflanzen und je nachdem, welcher Ihr Exemplar angehört, müssen Sie die Clematis schneiden im Herbst oder Frühjahr. Auch die Art und Weise, wie Sie geschnitten wird, hängt davon ab. Wir fassen kurz zusammen:
Schnittgruppe I:
Diese Gruppe wird nur bei Bedarf geschnitten und wenn, dann im Frühling nach der Blüte (Mai/Juni). Es handelt sich eher um einen verjüngenden Formschnitt, der notwendig wird, wenn die Waldrebe im unteren Bereich kahl und insgesamt sehr groß geworden ist.
- Alpen-Waldrebe
- Berg-Waldrebe (Clematis montana)
- Clematis Macropetala
- Großblumiger Waldrebe (Clematis macropetala)
- heimischen Wildarten und andere Sorten, die im Frühjahr blühen (z. B. solche aus der Atragene-Gruppe)
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Clematis schneiden im Herbst – Diese Sorten bekommen jetzt einen Rückschnitt
Die erste Schnittgruppe ist für Sie derzeit also irrelevant. Falls Sie jedoch eine der folgenden Sorten im Garten haben, können Sie bereits in Kürze einen Rückschnitt planen. Sie können folgende Gruppen der Clematis schneiden im Herbst:
Schnittgruppe II:
Die Exemplare aus dieser Gruppe werden sogar zweimal jährlich geschnitten. Der erste Schnitt erfolgt wahlweise entweder im späten Herbst oder gleich nach Ende des Winters, also im zeitigen Frühjahr. Gleich nach der Blütephase müssen Sie die jeweiligen Sorten ein zweites Mal kürzen. Das ist meistens im Mai oder Juni. Gekürzt wird ein Drittel bis die Hälfte der Länge der Triebe, was neue, kräftige Triebe fördern soll, an denen die Blüten erscheinen. Die Hauptblüte ist im Sommer. Danach putzen und kürzen Sie die Pflanze ein weiteres Mal, aber nur leicht, indem Sie die Clematis-Blüten abschneiden und die Triebe ein wenig stutzen.
- frühblühende Sorten (meist Hybride, vor allem mit gefüllten Blüten), die zweimal im Jahr blühen
- italienische Waldreben (z. B. Clematis viticella)
Schnittgruppe III:
Auch diese Sorten können jedes Jahr bereits im späten Herbst, also Ende November oder Anfang Dezember, oder zeitigen Frühling (Februar oder März) geschnitten werden und hierbei entfernen Sie alles, was während der Saison herangewachsen ist. Nur etwa 20 bis 50 Zentimeter der Triebe lassen Sie oberirdisch stehen, wenn Sie die Clematis schneiden im Herbst oder Frühling, was einen kräftigen Neuaustrieb mit reicher Blüte zum Zweck hat.
- alle staudig/krautig wachsende Waldreben
- Clematis Texensis
- Clematis orientalis
- einmablühende, großblumige Hybriden aus der Patens-Gruppe
- Gold-Waldrebe (Clematis tangutica)
- italienische Waldreben
- weitere Wildarten und Sorten
Ausnahmen bestätigen die Regel – Ob ein Schnitt nötig ist, hängt von Folgendem ab
Meistens hat der Rückschnitt zum Zweck, das Verkahlen der unteren Bereiche zu vermeiden, denn dann erscheinen die Blüten nur in den oberen Bereichen. Steht die Pflanze solitär als Staude beispielsweise oder an einer Rankhilfe, ist das auch durchaus ein ästhetisches Problem. In diesem Fall sollten Sie sie schneiden, bevor Sie die Clematis überwintern (oder eben alternativ im Frühjahr nach den oben erwähnten Regeln).
Manch Einer nutzt die Waldrebe jedoch als Kletterpflanze (was sie eigentlich nicht ist), um beispielsweise Bäume wie die Magnolie oder andere hohe Bereiche im Sommer mit Blüten zu schmücken. In diesem Fall spielt der kahle Anfang keine Rolle und Sie brauchen keinen radikalen Rückschnitt durchzuführen. Ein Verjüngsschnitt bleibt bei den Gruppen II und III aber dennoch als Pflegemaßnahme notwendig. Diesen führen Sie dann zu den oben erwähnten Zeitpunkten aber nur alle vier bis fünf Jahre durch.
Clematis vermehren: So leicht gelingt die Vermehrung von Waldrebe durch Ableger oder Stecklinge
Wenn Sie eine üppig blühende Clematis haben, können Sie sie leicht vermehren, indem Sie Triebe ablegen oder Stecklinge zum Wurzeln bringen.
Es ist auch sinnvoll, die Rückschnittzeitpunkte im Auge zu behalten, wenn Sie einen Pflanzpartner für die Clematis suchen. So sind Sorten, die im Herbst geschnitten werden können (und sollten) und im Frühling außerdem etwas später austreiben, für Rosen besonders gut geeignet, da letztere auf diese Weise während der Wintermonate ausreichend Zeit und Luft, um sich zu entfalten. Sommerblühende Clematissorten haben diese Eigenschaft an sich.
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Clematis schneiden im Herbst – Beugen Sie Krankheiten vor!
Egal, ob Sie die Clematis im Herbst schneiden oder das Frühjahr wählen, die Pflanze ist immer potenziellen Krankheiten ausgesetzt und vor allem die frischen Schnitte stellen Schwachstellen dar. Aus diesem Grund ist es wirklich wichtig, das richtige Gartenwerkzeug zu verwenden und es gut vorzubereiten. Das bedeutet: Eine scharfe Gartenschere, die Sie im Voraus am besten desinfizieren.
Tipp: Die abgeschnittenen Triebe können Sie verwenden, um die Waldrebe zu vermehren.
Auf diese Weise garantieren Sie einen gerade, glatten Schnitt, denn gequetschte Pflanzenteile sind ideale Eintrittsflächen für Krankheitserreger und auch fransige Triebenden sollten Sie vermeiden. Die Desinfektion der Schere wiederum soll verhindern, dass Sie eventuelle Krankheiten von einer Pflanze zur anderen übertragen. Schneiden Sie also jede Pflanze am besten separat und desinfizieren Sie die Schere anschließend erneut, bevor Sie sie an der nächsten Pflanze ansetzen.